Lüneburg-Uelzen: Halbjahreszeugnis für den Ausbildungsmarkt - neue Förderungen für Jugendliche

28.03.2024 | Presseinfo Nr. 38

Mit den März-Zahlen kann dem Ausbildungsmarkt sozusagen ein Halbjahreszeugnis ausgestellt werden, denn das so genannte statistische Berufsberatungsjahr der Arbeitsagenturen geht vom 1. Oktober bis 30. September. Gleichzeitig gibt es zum Start in die zweite Hälfte ab 1. April neue Förderinstrumente für junge Berufswählerinnen und Berufswähler auch in den Landkreisen Harburg, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg und Uelzen. 

In einer ersten Einschätzung führt Sven Rodewald, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen, aus: „Die Ausbildungsbetriebe in der Region bleiben durch die konjunkturelle Entwicklung nicht unbeeindruckt, dennoch ist das Thema Fachkräftenachwuchs bei ihnen präsent. Die Ausbildungsbereitschaft ist also weiterhin hoch“. In den Landkreisen Harburg, Lüchow-Dannenberg und Lüneburg wurden bislang zwar weniger Ausbildungsstellen als bis März 2023 gemeldet, jedoch wurde der zweithöchste Wert, im Landkreis Uelzen der dritthöchste Wert, in den vergangenen fünf Jahren verzeichnet. Bei den Bewerberzahlen zeigte sich ein einheitliches Bild, denn in allen vier Landkreisen hatten sich bisher mehr Jugendliche bei der Berufsberatung gemeldet als im Vorjahreszeitraum. Gerade die kommenden Monate bis zum Ausbildungsstart sind üblicher Weise von einer besonderen Dynamik geprägt und werden in den Zahlen noch viel bewegen.

„Der Ausbildungsmarkt endet nicht an Landkreisgrenzen und gerade in der Frage Pendeln oder Umzug kann der neue Mobilitätszuschuss für junge Menschen eine Antwort sein“, lenkt Rodewald den Fokus auf eine der neuen Leistungen. Berufsstarterinnen und Berufsstarter, die länger als zwei Stunden täglich hin und zurück zur betrieblichen Ausbildungsstelle benötigen oder gar umziehen müssen, können im ersten Lehrjahr einen monatlichen Zuschuss erhalten. 
 
Auch auf der Seite der Bewerberinnen und Bewerber zeigen die Erfahrungen, dass viele in der nächsten Zeit die Berufsberatung aufsuchen. „Wer im Sommer die Schule beendet und noch nicht gesichert weiß, wie es danach weiter geht, sollte jetzt auf keinen Fall zögern. Unsere Beratungsfachkräfte helfen bei der Berufswahl, können Alternativen aufzeigen und unterstützen bis zum Ausbildungsvertrag und auch noch darüber hinaus“, so der Ausbildungsmarktexperte. 

An junge Menschen richtet sich auch das Berufsorientierungspraktikum (BOP), das ab 1. April neu ist. In Frage kommt es für Jugendliche, die sich für eine Ausbildung interessieren, die Vollschulzeitpflicht erfüllt haben, nicht mehr zur Schule gehen und bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter gemeldet sind. Sie können in einem ein- bis maximal sechswöchigen Praktikum Ausbildungsluft schnuppern. Zeit und Inhalt sprechen Jugendliche und Betrieb miteinander ab. Die Fahrkosten werden durch die Agentur für Arbeit oder das Jobcenter übernommen. Den Antrag auf ein BOP können nur Jugendliche stellen. Weitere Informationen zum Zuschuss und zum Praktikum gibt es hier: www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen

Kontaktmöglichkeiten für Jugendliche:
Kostenfreie Servicenummer: 0800 4 5555 00 
Internet: https://www.arbeitsagentur.de/bildung 

Kontaktmöglichkeiten für Unternehmen:
Kostenfreie Servicenummer: 0800 4 5555 20
Internet: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/lueneburg-uelzen/unternehmen

Landkreis Harburg (Stand März)
Seit Oktober meldeten Unternehmen im Landkreis Harburg 904 Ausbildungsstellen, also 77 Stellen (7,8 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig meldeten sich 1.059 Jugendliche auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle bei den Arbeitsagenturen Buchholz und Winsen, ein Plus von 90 Jugendlichen (9,3 Prozent). Zuletzt standen 615 unbesetzten Ausbildungsstellen 696 unversorgten Bewerberinnen und Bewerbern gegenüber.
  
Landkreis Lüchow-Dannenberg (Stand März)
Seit Oktober meldeten Unternehmen im Landkreis Lüchow-Dannenberg 236 Ausbildungsstellen, also 24 Stellen (9,2 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig meldeten sich 267 Jugendliche auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle bei der Arbeitsagentur Lüchow, ein Plus von vier Jugendlichen (1,5 Prozent). Zuletzt standen 166 unbesetzten Ausbildungsstellen 165 unversorgten Bewerberinnen und Bewerbern gegenüber. 

Landkreis Lüneburg (Stand März)
Seit Oktober meldeten Unternehmen im Landkreis Lüneburg 935 Ausbildungsstellen, also vier Stellen (0,4 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig meldeten sich 938 Jugendliche auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle bei der Arbeitsagentur Lüneburg, ein Plus von 84 Jugendlichen (9,8 Prozent). Zuletzt standen 671 unbesetzten Ausbildungsstellen 567 unversorgten Bewerberinnen und Bewerbern gegenüber.

Landkreis Uelzen (Stand März)
Seit Oktober meldeten Unternehmen im Landkreis Uelzen 518 Ausbildungsstellen, also 23 Stellen (4,3 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig meldeten sich 509 Jugendliche auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle bei der Arbeitsagentur Uelzen, ein Plus von 52 Jugendlichen (11,4 Prozent). Zuletzt standen 374 unbesetzten Ausbildungsstellen 281 unversorgten Bewerberinnen und Bewerbern gegenüber.