In wenigen Tagen ist es soweit: Die Ausbildungs- und Studienbörse öffnet ihre Pforten. Die Traditionsveranstaltung der hiesigen Agentur für Arbeit und des Jobcenters wird für viele junge Menschen den Startschuss ins Berufsleben markieren. Andreas Sengle und Sebastian Galotta brachte die letztjährige Veranstaltung Glück, denn dort fanden Ausbilder und Auszubildender zusammen.
Schornsteinfeger und Schornsteinfegerinnen wird die Eigenschaft als Glückbringer zugeschrieben. In Punkto Nachwuchssuche jedoch überlässt die Schornsteinfegerinnung nicht alles dem Glück. Die Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber-Service des Ausrichtergespanns sowie ein Stand auf der Ausbildungs- und Studienbörse gehören dazu.
Vergangenen September war Sebastian Galotta als Besucher auf der Uelzener Veranstaltung. Eigentlich hatte er einen anderen Berufswunsch, aber die Bewerbungen brachten bis dato keinen Ausbildungsvertrag. Auf der Börse kam er mit Schornsteinfegermeister Sengle ins Gespräch. Die Neugier auf den Beruf war geweckt und beide vereinbarten ein Praktikum. „Mir ist es wichtig, dass Auszubildende Lust haben, zu arbeiten und Neues zu lernen. Ihr Engagement muss rüberkommen“, erzählt Sengle. Nach dem Praktikum stand schnell fest, dass der 18-Jährige der erste Auszubildende im Ostedter Betrieb wird und zum 1. November wurde der Ausbildungsvertrag unterschrieben.
Derzeit ist Sebastian Galotta zur Berufsschule in Hannover. Fragt man ihn zu seiner Ausbildung, berichtet er begeistert vom Kontakt zu den Menschen, der Arbeit draußen und unterwegs: „Man kann zupacken und muss natürlich schwindelfrei sein, weil wir im ländlichen Bereich noch viel kehren, aber die Arbeit macht Spaß“. Sein Ausbilder ergänzt: „Neben der Kehrarbeit und den Überprüfungstätigkeiten sind wir zunehmend in der Heizungsberatung gefragt. Dieser Bereich hat in den vergangenen zehn Jahren deutlich zugenommen“.
So kommen auch die Zukunftsaussichten nicht zu kurz. „Ein Schwerpunkt, der sich herausbildet, sind Lüftungsanlagen. Auch dafür sind wir gern gesehene Expertinnen und Experten in den Häusern“, führt Sengle aus. Zudem sind Weiterbildungen, beispielsweise im Brandschutz oder der Gebäude- und Energieberatung, möglich. Die Gesellinnen und Gesellen sind gefragte Fachkräfte nicht nur in der Region. „Einige verschlägt es auch ins Ausland, denn unsere solide Ausbildung ist über die Grenzen hinweg angesehen“, ergänzt der Schornsteinfegermeister.
Der Schornsteinfeger-Lehrling bedauert, auf der Börse nicht selbst am Stand seines Ausbilders dabei sein zu können, aber der Berufsschulunterricht ruft. Einen Tipp hat Sebastian Galotta für junge Menschen: „Macht ein Praktikum, probiert euch aus. Auch wenn der Traumberuf schon feststeht, kann man so seinen Wunsch prüfen oder auch Neues entdecken“.
Berufswahl und Ausbildungsplatzsuche sind jedoch keine reine Glückssache. Der Weg zur Berufsberatung sollte dabei unbedingt dazu gehören und der Besuch der Ausbildungs- und Studienbörse am Mittwoch, 18. September, passt sehr gut dazu.