Im Februar haben sich in Rheinhessen die Anzeichen für eine positive Arbeitsmarktentwicklung weiter verstärkt. Nach dem saisonüblichen Anstieg zum Jahresbeginn ist die Zahl der Arbeitslosen im Februar bereits wieder deutlich gesunken. „Dies sind grundsätzlich gute Vorzeichen für die Entwicklung in der ersten Jahreshälfte“, erklärt Heike Strack, Vorsitzende der Geschäftsführung der Mainzer Arbeitsagentur. „Natürlich können wir derzeit noch nicht absehen, welche wirtschaftlichen Belastungen angesichts der jüngsten politischen Entwicklungen auf uns zukommen werden.“ Derzeit zeichne sich der Arbeitsmarkt vor allem durch eine hohe Arbeitsplatzsicherheit aus. So hätten im Vergleich zum Vormonat, aber auch im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger Menschen ihren Job verloren. Auf der anderen Seite sei die Einstellungsbereitschaft der Betriebe ungebrochen. So gelang es im Februar über 1.200 Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Beschäftigung zu beenden. Insbesondere Frauen konnten von den neuen Beschäftigungsmöglichkeiten profitieren. Die Jugendarbeitslosigkeit blieb mit einer Quote von 3,6 Prozent weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau.
Auch bei der Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit gab es im Februar positive Tendenzen. Hier liegt laut Strack aber weiterhin ein wichtiger Handlungsschwerpunkt der Arbeitsagentur. Es gelte zu verhindern, dass Menschen von der durch immer schnellere Veränderungsprozesse gekennzeichneten Arbeitswelt abgehängt würden. „Es kommt darauf an, die Menschen langfristig zu begleiten“, so Strack. „Dabei verfolgen wir zunehmend einen ganzheitlichen Ansatz, der beispielsweise auch Angebote der Gesundheitsförderung einschließt.“
Beim Stellenbestand, der schon seit dem Frühjahr 2021 nahezu gleichmäßig angestiegen war, wurde mit einer weiteren Zunahme der Höchststand vom Vormonat abermals übertroffen. Mit rund 7.050 offenen Stellen erreichte der Stellenbestand den höchsten Wert innerhalb der letzten sechs Jahre. Im Februar wurden vor allem aus den Bereichen Zeitarbeit, Öffentliche Verwaltung, freiberufliche, technische und wissenschaftliche Dienstleistungen, Gesundheit und Soziales sowie aus dem Handel offene Stellen gemeldet.
„Zur Deckung des künftigen Fachkräftebedarfs bleibt die betriebliche Ausbildung, einer der wichtigsten Hebel“, so Strack. Um Jugendliche gut auf den Berufseinstieg vorzubereiten, veranstaltet die Agentur für Arbeit unter dem Motto „Mehr Ausbildung wagen“ vom 14. bis 18. März eine Aktionswoche mit Unternehmenspräsentationen und vielen Informationen rund um die Berufswahl. Informationen hierzu gibt es unter: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/mainz/wochederausbildung
Mit den weiteren Lockerungsschritten bei den Coronamaßnahmen sind im Februar auch die Anzeigen zur Kurzarbeit, die in den Wintermonaten vor allem in den Bereichen Hotellerie und Gastronomie noch einmal deutlich zugenommen hatten, wieder spürbar abgeflaut. Im Februar zeigten 87 Betriebe für rund 800 Beschäftigte Kurzarbeit an.
Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick
Im Februar waren in Rheinhessen bei den Dienststellen der Arbeitsagentur und den Jobcentern insgesamt 22.134 Personen als unterbeschäftigt registriert. Das waren 236 weniger als im Januar und 4.083 oder 15,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. 16.572 Männer und Frauen waren arbeitslos gemeldet. Das waren 425 weniger als im Vormonat und 4.482 oder 21,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote verringerte sich von 4,7 auf 4,6 Prozent. Vor einem Jahr hatte die Arbeitslosenquote bei 5,9 Prozent gelegen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften zog im Februar kräftig an und lag mit 1.802 gemeldeten Stellen um knapp 40 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Der Stellenbestand belief sich im Februar auf 7.054 Stellen, das waren über 46 Prozent mehr als im Vorjahr.
Von den 16.572 Arbeitslosen im Februar wurden 6.303 von der Arbeitsagentur und 10.269 von den Jobcentern betreut. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Februar entfiel überwiegend auf die von der Arbeitsagentur betreuten Arbeitslosen.
Auf den regionalen Arbeitsmärkten im Bezirk der Mainzer Arbeitsagentur kam es im Februar ebenfalls zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit. Im Gesamtbezirk sank die Quote von 4,7 auf 4,6 Prozent, in der Stadt Mainz von 5,1 auf 5,0 Prozent, in der Stadt Worms von 7,6 auf 7,4 Prozent, im Landkreis Mainz-Bingen von 3,6 auf 3,4 Prozent und im Landkreis Alzey-Worms von 4,0 und 3,9 Prozent.