Wie schon der Juli, brachte auch der August in Rheinhessen steigende Arbeitslosenzahlen. Dabei waren vor allem jüngere Bewerberinnen und Bewerber betroffen.
„Ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit in den Sommermonaten ist im Jahresvergleich aufgrund der Beendigung zahlreicher Ausbildungen sowie der Urlaubszeit in den Betrieben nicht ungewöhnlich", so Heike Strack, Chefin der Mainzer Arbeitsagentur. „Auch in diesem Sommer mussten sich Jugendliche nach dem Ende ihrer Ausbildung vorübergehend arbeitslos melden. Aufgrund der späten Sommerferien schlug sich dies vor allem in den Augustzahlen nieder. Insgesamt waren es jedoch weniger als im Vorjahr, denn die Betriebe sind bestrebt ihre ausgebildeten Kräfte zu halten.“
Der Bedarf an Arbeitskräften ist laut Strack nach wie vor hoch, so dass die jungen Menschen, die jetzt auf Jobsuche seien, sehr gute Chancen hätten, rasch wieder in Beschäftigung zu kommen. Im August habe es bei den Stellenmeldungen aus den Betrieben sogar einen für diesen Monat ungewöhnlich hohen Anstieg gegeben. In den Vorjahren seien im gleichen Zeitraum stets deutlich weniger Stellen gemeldet worden. „Der Wirtschaft fehlen Arbeitskräfte an allen Ecken und Enden“, so Strack. Neues Personal wurde quer durch alle Branchen gesucht, allen voran in der öffentlichen Verwaltung, im Dienstleistungsbereich, im Handel, und im Gesundheitswesen.
Auch viele Ausbildungsstellen sind laut der Arbeitsagentur derzeit noch unbesetzt. „Es ist also noch nicht zu spät für den Einstieg in den Beruf noch in diesem Jahr“, macht Strack Spätentschlossenen Mut. Auch wer nach dem Start in der weiterführenden Schule oder in der Uni merke, dass er nicht die richtige Entscheidung getroffen hat, habe in der Regel noch gute Chancen für den Umstieg in eine duale Ausbildung. „Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater unterstützen die Jugendlichen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz, bei ihren Bewerbungen, schauen wo noch Plätze frei sind und sprechen gegebenenfalls über Alternativen.“
Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick
Im August waren in Rheinhessen bei den Dienststellen der Arbeitsagentur und den Jobcentern insgesamt 23.598 Personen als unterbeschäftigt registriert. Das waren 451 mehr als im Vormonat, aber 141 weniger als im Vorjahr. 18.141 Männer und Frauen waren arbeitslos gemeldet. Das waren 590 mehr als im Juli, aber 460 oder 2,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich von 4,9 auf 5,0 Prozent. Im Vorjahr hatte sie bei 5,1 Prozent gelegen. Von den 23.598 Arbeitslosen im August wurden 6.161 von der Arbeitsagentur und 11.980 von den Jobcentern betreut. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit entfiel überwiegend auf die von den Jobcentern betreuten Arbeitslosen.
Die Betriebe meldeten der Arbeitsagentur im August 1.844 offene Stellen, über 43 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Stellenbestand erhöhte sich auf 8.104. Das waren 32,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Auf dem Ausbildungsmarkt waren im August von den insgesamt 3.700 gemeldeten Ausbildungsstellen noch 1.380 unbesetzt. Diesen standen 474 junge Menschen gegenüber, die noch nach einer Ausbildung suchten. Demnach kamen auf 100 offene Stellen 34 Bewerberinnen und Bewerber.
Im August kam es auf allen regionalen Arbeitsmärkten im Bezirk der Mainzer Arbeitsagentur zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Im Gesamtbezirk stieg die Quote von 4,9 auf 5,0 Prozent, in der Stadt Mainz von 5,2 Auf 5,4 Prozent, in der Stadt Worms von 7,9 auf 8,0 Prozent, im Landkreis Alzey-Worms und im Landkreis Mainz-Bingen jeweils von 3,9 auf 4,0 Prozent.