Arbeitsmarktbericht März 2023

Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt nur leicht erkennbar

Noch weit über 2000 Ausbildungsstellen unbesetzt

31.03.2023 | Presseinfo Nr. 32

Die Zahl arbeitsloser Menschen ist in Rheinhessen im März nur geringfügig gesunken. Damit weicht die Entwicklung vom üblichen Verlauf der vergangenen Jahre ab. Die Arbeitslosenquote blieb bei 4,9 Prozent.

Während in den Vorjahren immer eine deutliche Reduzierung der Arbeitslosenzahl gegenüber den Februarwerten erreicht werden konnte, fällt diese im März 2023 nur sehr milde aus. Zwar sanken die Zahlen im Bereich der Arbeitslosenversicherung, jedoch meldeten sich etwas mehr Menschen im Bereich der Jobcenter arbeitslos.
"Dem März fehlte die Dynamik bei den Eintritten in die Erwerbstätigkeit, wie wir sie aus den Vorjahren kennen," so Heike Strack, die Chefin der Mainzer Arbeitsagentur.
Auch die Zahl der neu gemeldeten Stellen sank durchaus deutlich, hier meldeten die rheinhessischen Arbeitgeber rund 300 Stellen weniger als noch im Vormonat. Mit rund 7000 offenen Stellen im Bestand besteht jedoch weiterhin ein großer Bedarf an Arbeitskräften in der rheinhessischen Wirtschaft. Neue Stellen wurden vor allem im Dienstleistungsbereich, der Zeitarbeit und im öffentlichen Dienst gemeldet.

Im Bereich der Jobcenter treffen auch weiterhin noch Menschen mit Fluchthintergrund ein. Die Mitarbeitenden der Jobcenter unterstützen hier weiterhin fortlaufend die Eingliederungsbemühungen. Und so absolvierten auch im März zahlreiche Jobsuchende vor allem Sprachkurse, aber auch eine Weiterbildung oder eine andere arbeitsmarktpolitische Maßnahme, wodurch die Unterbeschäftigung, in der die Maßnahmeteilnehmer/innen mitgezählt werden, 11 Prozent über dem Vorjahreswert liegt.

Der Arbeitsmarkt in Zahlen
Im März waren in Rheinhessen bei den Dienststellen der Arbeitsagentur und den Jobcentern insgesamt 24.067 Männer und Frauen als unterbeschäftigt registriert. Das waren 116 weniger als im Februar aber 2.389 mehr als vor einem Jahr. Darunter standen 17.533 Personen dem Arbeitsmarkt sofort zur Verfügung und galten damit offiziell als arbeitslos. Das waren 93 weniger als im Februar, jedoch 1.352 oder 8,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote blieb bei 4,9 Prozent. Im Vorjahr lag sie bei 4,5%. Die Nachfrage nach Arbeitskräften auf dem ersten Arbeitsmarkt sank im März. Die Arbeitgeber meldeten 1.433 offene Stellen; 296 weniger als im Februar.

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit auf den regionalen Arbeitsmärkten Rheinhessens verlief im März uneinheitlich. Während in der Stadt Mainz und im Landkreis Mainz-Bingen leichte Rückgänge zu verzeichnen waren, kam es in der Stadt Worms und im Landkreis Alzey-Worms zu einer leichten Zunahme der Arbeitslosenzahlen. Die Arbeitslosenquoten lagen im Gesamtbezirk bei unverändert 4,9 Prozent, im Landkreis Mainz-Bingen sank sie von 3,8 auf 3,7 Prozent. In der Stadt Mainz blieb die Quote unverändert bei 5,2 Prozent, in der Stadt Worms stieg sie von 8,1 auf 8,2 und im Landkreis Alzey-Worms von 4,0 auf 4,1 Prozent.

Ausbildungsmarkt
Im März nahm die Agentur für Arbeit Mainz eine erste Auswertung zur Situation auf dem Ausbildungsmarkt vor. Demnach stehen derzeit 2.100 noch offene Ausbildungsstellen 1100 Bewerberinnen und Bewerbern gegenüber, die noch auf der Suche nach einer passenden Lehrstelle sind. Insgesamt meldete die rheinhessische Wirtschaft seit Herbst letzten Jahres 3.014 Ausbildungsstellen, 17 weniger als ein Jahr zuvor. 1.801 junge Männer und Frauen hatten sich bis März bei der Arbeitsagentur als ausbildungsplatzsuchend gemeldet, 161 mehr als ein Jahr zuvor. Der Ausländeranteil unter den Ausbildungsplatzbewerbern liegt bei rund 20 Prozent; 7,3 Prozent hatten einen Fluchthintergrund.

„Rund 53 Prozent der Schülerinnen und Schüler im Bezirk der Agentur Mainz beenden die allgemeinbildende Schule mit der Hochschulreife oder der Fachholschulreife; damit belegen wir in Rheinland-Pfalz einen Spitzenplatz", erläutert Strack. Weit über die Hälfte davon macht sich in der Regel auf den direkten Weg Richtung Studium.
"Ich würde mir wünschen, dass Jugendliche und Eltern die duale Ausbildung, deren Qualität und auch die Karrierechancen, gerade in der aktuellen Fachkräftesituation, ganz deutlich als echte Alternative und keinesfalls als geringwertigeren Einstieg in den Blick nehmen. Unsere Beraterinnen und Berater informieren hierzu ergebnisoffen und an den Stärken und Talenten des/der Bewerbers/in orientiert."
Auch wenn einige Unternehmen in ihren Besetzungsprozessen schon fortgeschritten sind, gibt es noch jede Menge attraktiver Angebote. Auf den im Frühjahr noch stattfindenden Ausbildungsmessen im Bezirk kann man sich ebenfalls über zahlreiche Unternehmen und deren Nachwuchsangebote informieren.