Auch im Juli ist die Zahl der Menschen, die in Rheinhessen arbeitslos gemeldet sind, nochmals leicht angestiegen. Vor allem junge Menschen sprachen in der Arbeitsverwaltung vor. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,9 Prozent. Bei den Stellenbedarfen gab es einen leichten Zuwachs.
"Der Sommer ist traditionell die Zeit, in der gerade junge Menschen an der sog. zweiten Schwelle, also nach Ausbildungsende in ein Arbeitsverhältnis wechseln und dadurch manchmal Unterbrechungen bestehen" erläutert Heike Strack, Leiterin der Mainzer Agentur für Arbeit. Dies ist auch in diesem Jahr so eingetreten, allerdings sei die Zahl erfreulicherweise merklich geringer ausgefallen, als dies im Durchschnitt der letzten Jahre von Juni auf Juli der Fall gewesen ist. "Ein gutes Indiz dafür, dass die frisch ausgebildeten Fachkräfte im Betrieb gehalten oder nahtlos in anderweitigen Beschäftigungen untergekommen sind," so Strack. Auch insgesamt ist die Zahl der Zugänge auf niedrigem Niveau für einen Juli geblieben.
Ein leichtes Plus gegenüber dem Vormonat gab es auch bei der Meldung von Stellen, was aber nicht über den deutlich verminderten Zugang insgesamt seit Jahresbeginn hinwegtäuschen kann. Neue Bedarfe wurden vor allem im öffentlichen Dienst, dem Handel und dem Dienstleistungsbereich gemeldet.
Am Ausbildungsmarkt kann zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres nicht von einer Entspannung gesprochen werden. Noch rund 1700 Ausbildungsstellen blieben unbesetzt, während noch ca. 830 Bewerberinnen und Bewerber als unversorgt gelten. Die Berufsberatung hat daher in den Sommerferien die Beratungskapazitäten extra nochmals ausgeweitet, so ist über eine sehr einfache online-Buchung ein freier Termin wählbar und die Beratung selbst kann per Videoberatung oder auch telefonisch stattfinden. "Die Jugendlichen sollen den Zugang zur Beratung ganz einfach erhalten, egal, wo sie sich gerade selbst befinden," erklärt Strack, "wir können es uns angesichts der Fachkräftesituation nicht leisten, auch nur eine Chance zur Vermittlung zwischen Bewerbern und Betrieben zu verpassen."
Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick
Im Juli waren in Rheinhessen bei den Dienststellen der Arbeitsagentur und der Jobcenter insgesamt 24.258 Personen als unterbeschäftigt registriert. Das waren 181 mehr als im Juni und 1.118 oder 4,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. 17.898 Männer und Frauen waren arbeitslos gemeldet. Das waren 166 mehr als im Vormonat und 347 oder 2 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 4,9 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie ebenfalls 4,9 Prozent betragen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften stieg leicht an. Neu gemeldet wurden 1.445 Stellen, 155 mehr als im Juni aber 65 oder 4,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Stellenbestand belief sich im Juli auf 6.937 Stellen, 12,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Von den 17.898 Arbeitslosen im Juli wurden 6.484 von der Arbeitsagentur und 11.414 von den Jobcentern betreut. Im Bereich der Arbeitsagentur kam es im Juli zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit, während sie im Verantwortungsbereich der Jobcenter leicht sank.
Die Entwicklung auf den regionalen Arbeitsmärkten im Bezirk der Mainzer Arbeitsagentur verlief im Juli unterschiedlich. In Mainz stieg die Arbeitslosenquote von 5,1 auf 5,3 Prozent, in Worms sank sie dagegen von 7,8 auf 7,6 Prozent. Im Landkreis Mainz-Bingen erhöhte sich die Quote von 3,9 auf 4,0 und im Landkreis Alzey-Worms blieb die Quote unverändert bei 4,0 Prozent.