Nachdem die Arbeitslosigkeit in Rheinhessen in den Sommermonaten angestiegen war, stellte sich im September in dem von der Arbeitsagentur verantworteten Versicherungsbereich der für einen Herbst übliche Trend ein. Die Zahl der Arbeitslosen ging deutlich zurück, wenn auch weniger stark als in den Vorjahren. Im Bereich der Jobcenter kam es dagegen zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Dies war allerdings im Wesentlichen einem statistischen Effekt der Zahlen aus dem Jobcenter Mainz-Bingen geschuldet. Dieser Effekt sorgte auch dafür, dass die Gesamtzahl der Arbeitslosen in Rheinhessen sowie die Arbeitslosenquote anstiegen.
„Der September brachte insgesamt eine für diesen Monat übliche Entwicklung“, so Heike Strack, Leiterin der Mainzer Arbeitsagentur. Zahlreiche junge Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit durch den Start in eine Ausbildung, den Besuch einer weiterführenden Schule oder den Einstieg in ein Beschäftigungsverhältnis nach abgeschlossener Ausbildung beenden. Zudem stellten die Betriebe wieder mehr Personal ein als in den Sommermonaten. Allerdings fiel diese Entwicklung aufgrund der nachlassenden globalen Konjunkturdynamik schwächer aus als in den Vorjahren, und auch die Stellenmeldungen gingen gegenüber dem Vormonat leicht zurück. „Wir sehen also, dass die konjunkturelle Eintrübung immer deutlichere Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlässt“, kommentiert Strack. Aber auch wenn einige Bereiche wie die öffentliche Verwaltung, einige Dienstleistungsbereiche und das Baugewerbe in diesem Monat weniger offene Stellen gemeldet hätten, blieben die Jobchancen für ausgebildete Fachkräfte grundsätzlich gut, denn in weiten Teilen der Wirtschaft herrsche nach wie vor ein großer Mangel an Fachkräften.
Um Arbeitslose, aber auch Beschäftigte für aktuelle und zukünftige berufliche Anforderungen fit zu machen, haben seit Jahresbeginn im Bezirk der Mainzer Arbeitsagentur über 8.100 Personen an Maßnahmen zur beruflichen Eingliederung teilgenommen. Darunter besuchten rund 1.300 Arbeitsuchende Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Weiterbildung. Für rund 180 Beschäftigte, die an einer beruflichen Weiterbildung teilnahmen, zahlte die Arbeitsagentur den jeweiligen Betrieben einen Zuschuss zum Arbeitsentgelt. Hier sieht die Agenturleiterin aber noch reichlich Luft nach oben. „Ich würde mir wünschen, dass noch mehr Betriebe die Möglichkeiten der Förderung für die Weiterbildung ihrer Beschäftigten nutzen würden. Nahezu alle Wirtschaftsbereiche sind oder werden von der Transformation am Arbeitsmarkt betroffen sein, so dass die Weiterbildung der Beschäftigten eine ganz wesentliche Investition in die Zukunft ist.“
Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick
Im September waren in Rheinhessen bei den Dienststellen der Arbeitsagentur und den Jobcentern insgesamt 24.496 Personen als unterbeschäftigt registriert. Das waren 78 weniger als im Vormonat, aber 1.416 mehr als im Vorjahr. 19.218 Männer und Frauen waren arbeitslos gemeldet. Das waren 368 mehr als im August und 1.747 oder 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich von August auf September von 5,2 auf 5,3 Prozent. Im Vorjahr hatte sie bei 4,8 Prozent gelegen. Von den 19.218 Arbeitslosen im September wurden 6.523 von der Arbeitsagentur und 12.695 von den Jobcentern betreut. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit entfiel ausschließlich auf die von den Jobcentern betreuten Arbeitslosen. Im Bereich der Arbeitsagentur kam es dagegen zu einem Rückgang der Arbeitslosen um 229 Personen. Die Arbeitgeber meldeten 1.233 neue Stellen. Das waren 81 weniger als im August und 168 weniger als im Vorjahr. Im Bestand waren 6.773 offene Stellen, 1.201 weniger als vor einem Jahr. Im September kam es auch auf allen regionalen Arbeitsmärkten im Bezirk der Mainzer Arbeitsagentur mit Ausnahme des Landkreises Mainz-Bingen zu einem Rückgang Arbeitslosenzahlen. Die Arbeitslosenquoten änderten sich wie folgt: Gesamtbezirk von 5,2 auf 5,3 Prozent, Stadt Mainz von 5,6 auf 5,5 Prozent, Stadt Worms von 8,0 auf 7,9 Prozent, Landkreis Alzey-Worms von 4,1 auf 4,0 Prozent und Landkreis Mainz-Bingen von 4,2 auf 4,8 Prozent.