Konjunkturflaute verschlechtert Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt

Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit vor allem bei Jugendlichen 

30.10.2024 | Presseinfo Nr. 100

Wie bereits im September war auch im Oktober auf dem rheinhessischen Arbeitsmarkt nichts von der sonst üblichen Herbstbelebung zu spüren, die üblicherweise zu deutlich sinkenden Arbeitslosenzahlen führt. Zwar sanken die Zahlen auch in diesem Oktober, jedoch wesentlich weniger stark als in diesem Monat zu erwarten wäre. Die Arbeitslosigkeit lag damit um 6,8 Prozent über den Vorjahreswerten. Der aktuelle Rückgang betraf vor allem Personen unter 25 Jahren, die ihre Arbeitslosigkeit in der Regel durch den Beginn einer schulischen oder betrieblichen Ausbildung oder die Aufnahme eines Studiums beendeten. 

Dennoch lag die Arbeitslosigkeit in dieser Personengruppe um knapp 24 Prozent höher als im Vorjahr.

„Die Konjunkturflaute hält an, und damit verschlechtern sich auch die Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt“, erklärt Heike Strack, Leiterin der Mainzer Arbeitsagentur. So hätten im Oktober mehr Menschen ihren Job verloren als im September und auch mehr als im Oktober des Vorjahres. Allerdings gebe es auch Lichtblicke. So hätten die Stellenmeldungen im zweiten Monat in Folge leicht angezogen, bewegten sich aber immer noch unter dem Vorjahresniveau. Offene Stellen meldeten im Oktober vor allem die Zeitarbeit, der Handel, die öffentliche Verwaltung, der Dienstleistungssektor und das Gesundheits- und Sozialwesen.

Zudem hätten wieder mehr Menschen den Sprung aus der Arbeitslosigkeit in eine neue Beschäftigung gefunden. „Wir sehen also, dass auch in der derzeitigen konjunkturellen Schwächephase bei vielen Betrieben der Mangel an Fachkräften weiterhin fortbesteht und qualifiziertes Personal eingestellt wird“, so Strack. Damit wachse die Beschäftigung weiter, wenn auch zuletzt nur noch geringfügig. Der Aufwuchs sei ganz überwiegend durch die Einstellung von ausländischen Arbeitskräften erfolgt, unter ihnen auch immer mehr Geflüchtete. In rheinhessischen Betrieben arbeiteten derzeit rund 4.850 Menschen aus Asylherkunftsländern und rund 1.450 aus der Ukraine.

 

Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick

Im Oktober waren in Rheinhessen bei den Dienststellen der Arbeitsagentur und den Jobcentern insgesamt 25.032 Personen als unterbeschäftigt registriert. Das waren 245 weniger als im Vormonat, aber 729 mehr als im Vorjahr. 20.139 Männer und Frauen waren arbeitslos gemeldet. Das waren 295 weniger als im September, aber 1.291 oder 6,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote stagnierte von September auf Oktober bei 5,5 Prozent. Im Vorjahr hatte die Quote bei 5,2 Prozent gelegen. Von den 20.139 Arbeitslosen im Oktober wurden 7.079 von der Arbeitsagentur und 13.096 von den Jobcentern betreut. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit entfiel zu etwas mehr als der Hälfte auf die von den Jobcentern betreuten Arbeitslosen. Die Arbeitgeber meldeten 1.280 neue Stellen. Das waren 137 mehr als im September, aber 10 oder 0,8 Prozent weniger als im Vorjahr.

Im Oktober kam es auch auf allen regionalen Arbeitsmärkten im Bezirk der Mainzer Arbeitsagentur zu einem leichten Rückgang Arbeitslosenzahlen. In der Stadt Mainz fiel die Quote von 5,6 auf 5,5 Prozent, in der Stadt Worms von 8,2 auf 8,1 Prozent, im Landkreis Alzey-Worms von 4,4 auf 4,3 Prozent und im Landkreis Mainz-Bingen von 5,2 auf 5,1 Prozent. Im Gesamtbezirk blieb die Quote stabil bei 5,5 Prozent.