Konjunkturelle Schwächephase spiegelt sich auf dem Arbeitsmarkt
Gegen Ende des Jahres ist die registrierte Arbeitslosigkeit in Rheinhessen gegenüber dem Vormonat leicht zurückgegangen. Die Zahlen lagen aber weiter deutlich über den Vorjahreswerten. Der Rückgang basierte vor allem darauf, dass junge Menschen in Ausbildung oder Qualifizierung einmündeten.
„In den aktuellen Zahlen spiegelt sich die anhaltende konjunkturelle Schwächephase“, so Heike Strack, Leiterin der Mainzer Arbeitsagentur. „Auch wenn im November etwas mehr Menschen den Sprung aus der Arbeitslosigkeit in eine neue Beschäftigung schafften als noch im Vorjahr, sehen wir, dass aufgrund der verhaltenen Stellenmeldungen aus den Betrieben die Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes weiter abnimmt“. Daher werde es zunehmend schwerer, Arbeitslosigkeit zu beenden. Auf der anderen Seite habe das Entlassungsrisiko zwar zugenommen, sei aber im langjährigen Vergleich immer noch niedrig. “Trotz der mauen Wirtschaftslage halten nach wie vor viele Betriebe ihre Beschäftigten, weil sie wissen, dass neue Fachkräfte bei wiederanziehender Konjunktur schwer zu bekommen sind“, so die Agenturchefin.
Zuwenig Berücksichtigung bei der Besetzung offener Stellen finden laut Strack nach wie vor Menschen mit Behinderungen. Derzeit sind in Rheinhessen rund 1.000 Menschen mit Behinderungen auf der Suche nach einem Job. Wie jedes Jahr ruft die Agentur für Arbeit gegen Ende des Jahres anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung Betriebe dazu auf, sich aktiv für Inklusion stark zu machen. Der Arbeitgeber-Service der Mainzer Arbeitsagentur lädt am 5. Dezember um 17 Uhr zu einer Online-Informationsveranstaltung für Arbeitgeber ein, in der verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten für die Einstellung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen vorgestellt werden. Anmeldung unter: https://eveeno.com/inklusion
Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick
Im November waren in Rheinhessen bei den Dienststellen der Arbeitsagentur und den Jobcentern insgesamt 25.005 Personen als unterbeschäftigt registriert. Das waren 37 weniger als im Oktober, aber 761 oder 3,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. 19.943 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 250 Personen weniger als im Oktober, aber 1.054 Personen bzw. 6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 5,4 Prozent und lag mit 0,1 Prozent unter dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 5,2 Prozent.
Bei der Agentur für Arbeit lag die Arbeitslosigkeit bei 6.983 Personen. Bei den Jobcentern waren 12.960 Arbeitslose registriert. Von ihnen wurden 65 Prozent aller Arbeitslosen betreut. Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 4.273 Personen arbeitslos. Davon kamen 1.365 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit, 1.170 nahmen eine Erwerbstätigkeit auf.
Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 1.249 Stellen wurden im November neu gemeldet. 31 weniger als im Vormonat, aber 137 mehr als vor einem Jahr. Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Gesundheits- und Sozialwesen, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Baugewerbe. Aktuell befanden sich damit 5.652 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.
In der Grundsicherung stieg die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 29 auf insgesamt 19.121. 26.409 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 86 Personen mehr als vor einem Jahr.