Im Februar ist die Arbeitslosigkeit in Rheinhessen im dritten Monat in Folge angestiegen. Wie bereits im vergangenen Jahr ist damit der sonst übliche Trend, nach dem die Arbeitslosenzahlen im Februar meist gesunken waren, ausgeblieben. Die Arbeitslosigkeit lag im Februar um gut 13 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Anstieg betraf ausschließlich die von den Jobcentern betreuten Arbeitslosen. Sie meldeten vor allem einen Zugang junger Menschen unter 25 Jahre sowie von Personen mit ausländischem Pass. Die Mehrzahl von ihnen musste sich nach Abschluss einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme oder eines Integrationskurses zunächst wieder arbeitslos melden.
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung kam es dagegen zu einem geringfügigen Rückgang der Zahlen. Hier gab es jedoch ebenfalls einige Arbeitslosmeldungen von jungen Menschen. Diese mussten sich meist nach dem Winterprüfungstermin nach Abschluss ihrer Ausbildung vorübergehend arbeitslos melden. Leichte konjunkturelle Impulse zeigten sich im Februar durch einen Anstieg bei den Stellenmeldungen. Neue Stellen wurden vor allem aus der Zeitarbeit, dem Dienstleistungsbereich, der öffentlichen Verwaltung sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen und dem Handel gemeldet.
„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Bereich der Jobcenter ist zum großen Teil darauf zurückzuführen, dass inzwischen immer mehr Geflüchtete ihre Sprachkurse beenden und sich zunächst wieder arbeitslos melden. Diese Menschen rasch in Arbeit zu bringen, damit sie ihre beruflichen Kompetenzen und Erfahrungen einbringen und finanziell auf eigenen Beinen stehen können, ist derzeit eine unserer vordringlichen Aufgaben“, erklärt Heike Strack, Leiterin der Mainzer Arbeitsagentur. Dabei fahre man zunehmend zweigleisig, indem erste Erfahrungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt mit einem weiteren Spracherwerb und ggf. Weiterbildungen verknüpft werden könnten. Im Februar waren rund 2.500 Menschen aus Asylherkunftsländern und rund 1.500 aus der Ukraine in rheinhessischen Jobcentern arbeitslos gemeldet. Rund 4.500 Personen aus den Asylherkunftsländern und rund 1.150 aus der Ukraine sind bereits in rheinhessischen Betrieben beschäftigt.
Für Jugendliche, die in diesem Jahr die Schule beenden, steht demnächst der Einstieg in die Berufswelt an. Die Agentur für Arbeit bietet rund um die diesjährige Woche der Ausbildung unter dem Motto „Zukunft will gelernt sein“ für Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern digitale Informationsveranstaltungen, in denen sich bundesweit und regional tätige Unternehmen mit ihren Ausbildungsangeboten vorstellen. Das Programm der bundesweiten Elternabende findet man unter: https://www.arbeitsagentur.de/k/digitale-elternabende; das der regionalen unter: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rd-rps/woche-der-regionalen-digitalen-elternabende.
Der Arbeitsmarkt in Zahlen
Im Februar waren in Rheinhessen bei den Dienststellen der Arbeitsagentur und den Jobcentern insgesamt 25.127 Männer und Frauen als unterbeschäftigt registriert. Das waren 83 mehr als im Januar und 947 mehr als vor einem Jahr. Darunter standen 19.934 Personen dem Arbeitsmarkt sofort zur Verfügung und galten damit offiziell als arbeitslos. Das waren 70 mehr als im Januar und 2.308 oder 13,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich von 5,4 auf 5,5 Prozent. Im Vorjahr lag sie bei 4,9 Prozent. Von den 19.934 Arbeitslosen im Februar wurden 7.079 von der Arbeitsagentur und 12.855 von den Jobcentern betreut. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Februar entfiel ausschließlich auf die von den Jobcentern betreuten Arbeitslosen.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften auf dem ersten Arbeitsmarkt zog im Februar etwas an. Die Arbeitgeber meldeten 1.403 offene Stellen; 298 mehr als im Januar, aber rund 19 Prozent weniger als vor einem Jahr. Überwiegend wurden ausgebildete Fachkräfte oder Experten gesucht. Nur rund ein Fünftel der Stellen entfiel auf Helfertätigkeiten. Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit auf den regionalen Arbeitsmärkten Rheinhessens verlief im Februar uneinheitlich. Während in der Stadt Worms und in den Landkreisen Alzey-Worms und Mainz-Bingen ein Anstieg der Zahlen zu verzeichnen war, kam es in der Stadt Mainz zu einem geringfügigen Rückgang der Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosenquoten veränderten sich wie folgt: Gesamtbezirk von 5,4 auf 5,5 Prozent und in der Stadt Worms von 8,5 auf 8,6 Prozent. In der Stadt Mainz und in den Landkreisen Alzey-Worms und Mainz-Bingen blieben die Quoten unverändert bei 5,3, 4,4 und 5,1 Prozent.