„Insgesamt fehlt es der aktuellen Entwicklung in diesem Frühling an Dynamik“, erklärt Heike Strack, Leiterin der Mainzer Arbeitsagentur. Gemessen an den weltweiten Krisen und deren Auswirkungen auch auf die regionale Wirtschaft zeige sich der Arbeitsmarkt aber nach wie vor robust. Dies liege vor allem daran, dass der Fachkräftemangel weiterhin bei vielen Betrieben das dominierende Thema sei. „Wir sehen auch, dass sich die Betriebe mehr und mehr für die Einstellung von Geflüchteten, deren Deutsch noch nicht perfekt ist, öffnen. Unsere Informations- und Beratungsangebote zu diesem Thema stoßen bei den Arbeitgebern auf großes Interesse. Dabei ist es uns wichtig aufzuzeigen, wie Geflüchtete neben dem Job ihre Sprachkenntnisse und auch ihre beruflichen Qualifikationen weiter verbessern können.“
Das stetige Engagement der Arbeitsagentur in Sachen Weiterbildung und lebenslanges Lernen sowohl während Zeiten der Arbeitslosigkeit als auch während einer Beschäftigung drückt sich u.a. in einer gegenüber dem Vorjahr um über 30 Prozent gestiegenen Teilnehmendenzahl bei Maßnahmen zur beruflichen Weiterbildung aus.
Für Jugendliche, die in diesem Jahr die Schule beenden, wird es höchste Zeit, sich um einen Ausbildungs- oder Studienplatz zu bewerben. „Die gute Nachricht ist, dass es noch viele attraktive Angebote auch in den nachgefragten Berufen gibt“, so Strack. Professionelle Hilfestellung bei Berufswahl und Bewerbung erhalten junge Menschen bei der Berufsberatung. Termine können online vereinbart werden.
Der Arbeitsmarkt in Zahlen
Im Mai waren in Rheinhessen bei den Dienststellen der Arbeitsagentur und den Jobcentern insgesamt 24.875 Männer und Frauen als unterbeschäftigt registriert. Das waren 96 weniger als im April, aber 655 mehr als vor einem Jahr. Darunter standen 19.670 Personen dem Arbeitsmarkt sofort zur Verfügung und galten damit als arbeitslos. Das waren 75 weniger als im April, aber 1.915 oder 10,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote verringerte sich von 5,4 auf 5,3 Prozent. Ein Jahr zuvor lag sie bei 4,9 Prozent.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften auf dem ersten Arbeitsmarkt lag im Mai mit 1.268 neu gemeldeten Stellen auf dem Niveau des Vormonats, aber um 9,4 Prozent niedriger als im Vorjahr. Im Bestand waren 6.270 offene Stellen, 835 weniger als ein Jahr zuvor.
Auf den regionalen Arbeitsmärkten Rheinhessens änderten sich die Arbeitslosenquoten wie folgt: Stadt Mainz von 5,3 auf 5,2 Prozent, Stadt Worms von 8,4 auf 8,1 Prozent und Landkreis Alzey-Worms von 4,3 auf 4,2 Prozent. Im Landkreis Mainz-Bingen blieb die Quote stabil bei 5,0 Prozent.