Arbeitslosigkeit steigt in Rheinhessen weiter an

Hohe Zuwachsraten im Juli; aber auch viele Eintritte in Jobs

31.07.2024 | Presseinfo Nr. 80

Mit dem Start in die Sommerferien zeigte sich der Arbeitsmarkt in Rheinhessen leider nicht von seiner Sonnenseite. So ist die Arbeitslosigkeit wiederum deutlich gestiegen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich auf 5,5 Prozent.

„In diesem Monat erleben wir eine hohe Dynamik am Arbeitsmarkt,“ erklärt Heike Strack, Leiterin der Mainzer Arbeitsagentur, „auf der einen Seite haben wir einen hohen Zugang an neuen Betroffenen in der Arbeitslosigkeit, auf der anderen Seite haben gegenüber Juni aber auch besonders viele zuvor arbeitslos gemeldete Menschen den Weg in einen Job finden können.“ Bemerkenswert auch die Zahl der arbeitslosen jungen Menschen unter 25 Jahren, die Arbeitslosenquote in dieser Altersgruppe liegt deutlich über dem Vorjahresniveau. „In der Diskussion um den Mangel an Fachkräften ist dies zunächst einmal kein erfreulicher Befund“ so Strack. "Hier müssen wir in den Folgemonaten genau beobachten, ob es sich hoffentlich nur um kurze Zwischensequenzen auf dem Weg in einen ersten Job nach der Ausbildung bzw. den Einstieg in ein Studium oder eine Ausbildung handelt."

Im Juli wurden erfreulicherweise wieder etwas mehr offene Stellen gemeldet als noch im Juni. Doch die Zahlen bleiben immer noch deutlich hinter den Vorjahreswerten zurück und zeigen damit weiter die Zeichen niedrigerer Auftragslagen in den Betrieben. Die meisten Zugänge erfolgten in der öffentlichen Verwaltung, im Handel und im Dienstleistungsbereich; einen Rückgang gab es im Gesundheits- und Sozialwesen.

Wer gerade die Schule verlassen hat und auf dem Weg ins Berufsleben startet, hat in Rheinhessen noch eine Fülle von Möglichkeiten in der dualen Ausbildung: Rund 1400 Ausbildungsstellen waren im Juli noch unbesetzt und zwar über viele Branchen hinweg. Allerdings sollte man keine Zeit mehr verlieren. Wer Hilfestellung bei der Suche braucht, kann jederzeit die Berufsberatung in Anspruch nehmen; Termine erhält man über die Online-Terminvereinbarung oder unter Tel.: 0800 4 5555 00.

Der Arbeitsmarkt in Zahlen

Im Juli waren in Rheinhessen bei den Dienststellen der Arbeitsagentur und den Jobcentern insgesamt 25.333 Männer und Frauen als unterbeschäftigt registriert. Das waren 443 mehr als im Juni und 1.147 mehr als vor einem Jahr. Darunter standen 20.360 Personen dem Arbeitsmarkt sofort zur Verfügung und galten damit als arbeitslos. Das waren 605 mehr als im Juni und 2.462 oder 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote stieg von 5,4 auf 5,5 Prozent. Ein Jahr zuvor lag sie bei 4,9 Prozent. 

Von den 20.360 Arbeitslosen wurden 7.271 von der Arbeitsagentur und 13.089 von den Jobcentern betreut. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit betraf beide Rechtskreise.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften auf dem ersten Arbeitsmarkt stieg im Juli wieder an. Gemeldet wurden 1.182 Stellen, das waren 226 mehr als im Juni. Die Nachfrage lag dennoch 18 Prozent unter dem Vorjahresmonat. Im Bestand waren 5.978 offene Stellen, 959 weniger als ein Jahr zuvor.

Auf den regionalen Arbeitsmärkten Rheinhessens änderten sich die Arbeitslosenquoten wie folgt: Stadt Mainz von 5,4 auf 5,5 Prozent und Landkreis Alzey-Worms von 4,3 auf 4,5 Prozent. In der Stadt Worms blieb die Quote stabil bei 8,1 und im Landkreis Mainz-Bingen erhöhte sich die Quote von 5,0 auf 5,1 Prozent.