Ausbildungsmarktbericht

Ausbildungsjahr 2021/22 (1.10.2021 -30.09.2022)

02.11.2022 | Presseinfo Nr. 114

  • Viele Ausbildungsplätze frei geblieben
  • Betriebe werben um Fachkräftenachwuchs

Trotz guter Ausbildungsbereitschaft der Betriebe im Landkreis blieben viele Ausbildungs-stellen unbesetzt. Die Relation zwischen (sv)Beschäftigten und Auszubildenden ist seit Jahren im Landkreis günstiger als im hessischen oder bundesweiten Schnitt - die Ausbildungsquote* lag bei 4,7 Prozent (Stand: 31.03.2022), im hessischen Durchschnitt bei 3,8 Prozent und bundesweit bei 4,2 Prozent.

1 401 junge Menschen als Bewerber*innen – 1 597 Berufsausbildungsstellen

Im Landkreis Marburg-Biedenkopf meldeten sich insgesamt 1401 junge Menschen als Interessenten für eine Ausbildung; das waren 78 oder 5,3 Prozent weniger als im Ausbildungsjahr 2020/21.

Parallel dazu meldeten Ausbildungsbetriebe der Arbeitsagentur Marburg 1 597 Berufsausbildungsstellen, 20 oder 1,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Regional differenziert:

❖ Bewerber*innen 2021/22 - überall im Landkreis weniger Bewerber*innen als vor einem Jahr

  •  Hauptagentur Marburg: 676 Bewerber/innen (24 weniger als im Vorjahr)
  •  Geschäftsstelle Stadtallendorf: 358 Bewerber/innen (18 weniger …)
  •  Geschäftsstelle Biedenkopf: 367 Bewerber/innen (36 weniger …)

❖ Ausbildungsstellen 2021/22 – in Marburg mehr, in Biedenkopf und Stadtallendorf weniger als vor einem Jahr

  •  Hauptagentur Marburg: 994 Ausbildungsstellen (76 mehr als im Vorjahr)
  •  Geschäftsstelle Stadtallendorf: 290 Ausbildungsstellen (47 weniger …)
  •  Geschäftsstelle Biedenkopf: 313 Ausbildungsstellen (9 weniger …)

247 Berufsausbildungsstellen im Landkreis blieben frei

Von den gemeldeten Ausbildungsstellen blieben 247 unbesetzt, das sind 146 Ausbildungsplätze oder rund 145 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

123 Bewerber*innen haben keine Ausbildungsstelle bekommen

Am Ende des Berufsausbildungsjahres 2021/2022 blieben 123 Bewerber*innen übrig, die noch keinen beruflichen Ausbildungsstart geschafft haben, 8 junge Menschen oder 7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Auch jetzt noch geht die Ausbildungsstellenvermittlung weiter!

Und es gibt Alternativen zum Ausbildungsstart:

Für alle, die nicht in ein Ausbildungsverhältnis einmünden, werden Alternativen gesucht und geprüft. Die Berufsberater*innen klären ab, was passen könnte.

Alternativen

Aus Sicht der Berufsberater*innen der Arbeitsagentur gibt es derzeit folgende (Überbrückungs-) Möglichkeiten für alle, die dieses Jahr noch nicht wie gewünscht eine Ausbildung beginnen konnten: Sie helfen Jugendlichen, Erfahrungen zu sammeln sowie Selbstbewusstsein und Stärken zu entwickeln, um dann später eine betriebliche Ausbildung zu schaffen.

  • BVB (Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme): bis zu 10 Monate, Teilnahme am Unterricht, berufliche Orientierung und Praktika. Ebenfalls beinhaltet die BVB die grundsätzliche Möglichkeit, den Hauptschulabschluss zu erreichen, falls noch kein Schulabschluss vorhanden ist. Die Anmeldung dazu läuft jeweils über die Berufsberatung der Arbeitsagentur bzw. beim KreisJobCenter (falls die Jugendlichen in einer Bedarfsgemeinschaft leben).
  • EQ (Einstiegsqualifizierung): Praktikum von mindestens einem halben Jahr bei einem Betrieb, mit Besuch der Berufsschule. Dazu ist es erforderlich, mit einem Betrieb einen Vertrag über eine Einstiegsqualifizierung zu schließen. Mögliche Betriebe dafür können z.B. solche sein, die für dieses oder nächstes Jahr Ausbildungsstellen anbieten. Plätze stehen ausreichend zur Verfügung.
  • In der Jobbörse sind auch jetzt noch aktuelle Ausbildungsstellen von Betrieben vorhanden, die noch für dieses Jahr einen Azubi suchen. Kontaktaufnahme lohnt sich auf jeden Fall. Es sind noch ganz unterschiedliche Bereiche vorhanden.
  • Besonders im Bereich Pflege wird auch im Frühjahr ausgebildet, so dass ein Einstieg dort im März/April möglich ist und die Überbrückungsdauer verkürzt wird.
  • Es ist möglich, die Zeit der Überbrückung für einen Nebenjob/Arbeit zu nutzen (ggf. Zeitarbeitsfirmen oder überwiegend Verkauf), um in der Zeit Geld zu verdienen, evtl. noch für den Führerschein o.ä., um die Chancen für eine Aus-bildung zu erhöhen.
  • Mit den entsprechenden Trägern kann abgeklärt werden, ob noch Plätze für Freiwilligendienste (z.B. FSJ/FÖJ) frei sind.
  • Bei fehlender Orientierung gibt es den Check-U online Test oder die Möglichkeit, bei uns einen Berufswahltest zu machen um genauer herauszufinden, was zu einem passt. Die Ergebnisse können dann in der Beratung besprochen und für die Berufssuche verwendet werden.

Beratung erwünscht? Fragen?

Kontakt:

Tel. 06421 – 605-153

E-Mail: marburg-berufsberatung@arbeitsagentur.de

 

Weitere Informationen

Unter "Weitere Informationen" finden Sie den Ausbildungsmarktbericht in Zahlen

 

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*Die Ausbildungsquote gibt an, wieviel Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Auszubildende sind. Die Ausbildungsquote für das Jahr 2022 wird im Bundesbildungsbericht 2023 veröffentlicht werden.