Hunderte Geflüchtete bei der Jobmesse KreisJobCenter und Agentur für Arbeit Marburg vereinen Kräfte.
Heike Hofmann, Staatsministerin des hessischen Ministeriums für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, kam persönlich in Marburg Cappel vorbei, um sich ein Bild über die Integrationsarbeit für Flüchtlinge und Migranten am Arbeitsmarkt zu verschaffen.
Knapp 20 Arbeitgeber hatten sich zur Job-Turbo Messe im Bürgerhaus Cappel angemeldet, um Menschen mit Flucht -und Migrationshintergrund für ihr Unternehmen gewinnen zu können.
„Der große Andrang an Besuchern zeigt die hohe Motivation der Ukrainer/innen, am Arbeitsmarkt teilzunehmen.“, sagt Marian Zachow, erster Kreisbeigeordneter Marburgs. „Diese Messe ist wieder ein sehr gutes Beispiel, wie der Landkreis und die Arbeitsagentur zusammenarbeiten. Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt und die Integration in Arbeit. Da ist es unwichtig, ob die Personen beim KreisJobCenter gemeldet sind oder bei der Arbeitsagentur.“
Im Rahmen des Job-Turbo unternimmt die Bundesregierung in einem breiten Maßnahmebündel vielfältige Aktionen, um Geflüchtete noch schneller in Arbeit zu bringen. Wer einen Integrationskurs absolviert hat, soll so schnell wie möglich Arbeitserfahrung sammeln und mit dem Ziel der nachhaltigen Integration parallel weiter qualifiziert werden.
Aktuell laufen bundesweit die Job-Turbo Kampagnenwochen. KreisJobCenter und Arbeitsagenturen vereinen Kräfte, um auch Messen für Flüchtlinge und Migranten vor Ort zu organisieren.
Zachow und Breustedt sind sich einig. „Die Integration von Zugewanderten in den Arbeitsmarkt hat in Marburg Biedenkopf eine jahrhundertelange Tradition – und nur folgerichtig haben Agentur und Kreisjobcenter dieses Thema schon immer und besonders intensiv seit 2015 verfolgt. Die damals geschaffenen Strukturen – wie das Arbeitsmarktbüro für Geflüchtete oder das gemeinsame Voice- Programm - haben wir seitdem nicht nur beibehalten, sondern strategisch weiterentwickelt. Diese Netzwerke und das Know-how helfen uns nun natürlich auch bei der Arbeitsmarktintegration der Ukrainer.“
„Mir und denen, die diese Messe heute organisiert haben, ist es sehr wichtig, dass Sie heute mit potenziellen Arbeitgebern in Gespräch kommen“, hieß die Staatsministerin die Messebesucher willkommen.
Nicht nur Unternehmen waren vor Ort, es wurde auch dafür gesorgt, dass jeder professionelle Bewerbungsfotos machen lassen konnte.
Volker Breustedt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Marburg: „ Mehr als 13 Prozent der Beschäftigten in Marburg-Biedenkopf stammen aus dem Ausland. Ohne sie könnten viele Betriebe im Landkreis die Arbeit einstellen. Die Beschäftigung von geflüchteten Menschen ist ein wichtiger Baustein in der Arbeitskräftesicherung.“ So Breustedt. Der Agenturchef trug ein T-Shirt mit der Aufschrift: Fachkräfte aus dem Ausland? Wir helfen Ihnen dabei! Rufen Sie uns an 0800 4 5555 20.
„Jederzeit machen wir wieder mit bei einer Job-Turbo Aktion“ ist das allgemeine Credo der Unternehmen.“ So viele gut qualifizierte Arbeitnehmer/innen auf einen Fleck hat man selten“.
Seit der ersten Ankunft der UkrainerInnen in Deutschland hat sich einiges getan. Viele sind mittlerweile mit ihren Integrationskursen fertig und bereit, in den Arbeitsmarkt integriert zu werden. Hört sich leichter an als getan. Staatsministerin Heike Hofmann hörte gut zu bei der Schilderung der Herausforderungen, die die Arbeitsagentur und das KreisjobCenter haben. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Bürokratie kein Hindernis ist bei der Arbeitsaufnahme von Flüchtlingen und Migranten.“ meint Heike Hofmann, „Die Anerkennung von ausländischen Abschlüssen muss definitiv vereinfacht werden.“
Die Kunden des KreisJobCenters und der Arbeitsagentur Marburg waren über eine schriftliche Einladung über die Messe informiert worden. Ebenso ging ein Schreiben an alle Integrationskurse des Landkreises.
„Über die whatsapp Gruppe meines Integrationskurses habe ich von der Messe gehört“, berichtet eine Ukrainerin. Sie ist mit ihrem Mann und ihrer Tochter aus Bad Laasphe gekommen. Es ist ihr egal, wo in Deutschland sie arbeitet, Sie möchte endlich wieder im Berufsleben ankommen.
„Wir.FürSie.VorOrt.“ sagt Breustedt. „Das ist unser Leitspruch bei der Agentur für Arbeit. Solange die Menschen mit Flüchtlings- und Migrationshintergrund bei uns sind, werden wir sie unterstützen, in Arbeit zu kommen. Und wenn Sie wieder zurück in ihr Heimatland gehen, werden sie zu einer besseren Völkerverständigung beitragen“ endet der Satz des Chefs der Arbeitsagentur.