Die verfügbaren qualifizierten Arbeitskräfte reichen nicht aus, um diesen Bedarf zu decken. In 28 Berufsgruppen zeigen sich bereits Engpässe. Die große Herausforderung für Unternehmen besteht darin, ihre Fachkräfte zu binden und neue Talente zu gewinnen. Im Kreis Mettmann haben sechs von zehn Arbeitslosen keine abgeschlossene Berufsausbildung. Derzeit bieten sich vielfältige Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt für diejenigen, die einen Berufsabschluss nachholen oder ihre berufliche Qualifikation erweitern. Über 2.100 Weiterbildungen konnten wir in diesem Jahr finanziell unterstützen. Der erste Schritt zum Start in eine berufliche Weiterbildung wird bald noch einfacher. Am 1. Januar startet „mein NOW“, das nationale Onlineportal für berufliche Weiterbildung. Hier werden Weiterbildungsangebote, Beratungs- und Fördermöglichkeiten sowie Test zur beruflichen Orientierung zentral gebündelt. Das ist eine tolle Ergänzung zu unserem persönlichen Beratungsangebot“, so Karl Tymister, Chef der Agentur für Arbeit Mettmann.
Beschäftigungsentwicklung
Die Beschäftigtendaten liegen aktuell für März 2023 vor. Im Kreis Mettmann waren im März 2023 insgesamt 199.299 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 1.218 Beschäftigte oder 0,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Beschäftigung zeigt sich trotz der Krisen stabil.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit
Im Jahr 2023 waren durchschnittlich 16.603 Menschen arbeitslos. Das waren 546 Personen oder 3,4 Prozent mehr als im Jahr 2022. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote im Kreis Mettmann ist von 6,2 Pro-zent im Jahr 2022 auf aktuell 6,4 Prozent gestiegen. Von allen Arbeitslosen sind im Jahresdurchschnitt 6.214 Personen ein Jahr oder länger arbeitslos, das sind 538 Personen oder 8,0 Prozent weniger als im Jahr 2022.
Die Situation auf dem Arbeitsmarkt in den Geschäftsstellen
Die durchschnittliche Arbeitslosigkeit und die Jahresdurchschnittswerte der Arbeitslosenquoten entwickelten sich in den Regionen wie folgt:
Agentur für Arbeit Hilden (Gemeinden Haan und Hilden)
Im Bereich der Agentur für Arbeit Hilden waren im Jahr 2023 durchschnittlich 2.815 Menschen arbeitslos, das waren 73 mehr als im Jahr 2022. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote stieg von 5,9 Prozent im Jahr 2022 auf 6,1 Prozent in diesem Jahr.
Agentur für Arbeit Langenfeld (Gemeinden Langenfeld und Monheim)
Im Bereich der Agentur für Arbeit Langenfeld waren im Jahr 2023 durchschnittlich 3.310 Menschen arbeitslos, das waren 239 mehr als im Jahr 2022. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote stieg von 5,6 Prozent im Jahr 2022 auf 6,0 Prozent in diesem Jahr.
Agentur für Arbeit Mettmann (Gemeinden Mettmann und Erkrath)
Im Bereich der Agentur für Arbeit Mettmann waren im Jahr 2023 durchschnittlich 2.917 Menschen arbeitslos, das waren 115 mehr als im Jahr 2022.Die durchschnittliche Arbeitslosenquote stieg von 6,5 Prozent im Jahr 2022 auf 6,8 Prozent in diesem Jahr.
Agentur für Arbeit Ratingen (Gemeinde Ratingen)
Im Bereich der Agentur für Arbeit Ratingen waren im Jahr 2023 durchschnittlich 3.026 Menschen arbeitslos, das waren 126 mehr als im Jahr 2022. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote stieg von 6,2 Prozent im Jahr 2022 auf 6,5 Prozent in diesem Jahr.
Agentur für Arbeit Velbert (Gemeinden Heiligenhaus, Velbert und Wülfrath)
Im Bereich der Agentur für Arbeit Velbert waren im Jahr 2023 durchschnittlich 4.536 Menschen arbeitslos, das waren acht weniger als im Jahr 2022. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 6,5 Prozent.
Mit dem Bürgergeld Beschäftigungschancen schaffen Beratung, Qualifizierung und Vermittlung in den Arbeitsmarkt können gelingen, wenn der Lebensunterhalt am Existenzminimum gesichert ist. Das Bürgergeld schafft dafür eine Basis. So können Kundinnen und Kunden im jobcenter ME-aktiv mit einem freien Kopf in die berufliche Zukunft starten, indem sie beispielsweise den fehlenden Abschluss nachholen oder eine Weiterbildung absolvieren. „Die Zusammenarbeit auf Augenhöhe und das gemeinsame Schaffen von neuen beruflichen Perspektiven ist im Jahr 2023 gut gelungen. Die Bürgergeldbeziehenden sind motiviert, sich zu entwickeln und ihre persönliche Situation zu verbessern. Viele Kundinnen und Kunden haben schwierige Rahmenbedingungen, die wir gemeinsam bearbeiten, um neue berufliche und persönliche Perspektiven zu eröffnen. Ich freue mich sehr, dass wir auch in diesem Jahr trotz erhöhter Herausforderungen und den Auswirkungen des Angriffskrieges auf die Ukraine mit Stand Oktober 2023 mehr als 4.500 Job-center-Kundinnen und Kunden aus dem Kreis Mettmann in den ersten Arbeitsmarkt integrieren konnten. Wir haben außerdem die beruflichen Perspektiven für Frauen stärker in den Fokus genommen und konnten diese deutlich besser unterstützten“, so Nathalie Schöndorf, Geschäftsführerin des jobcenters ME-aktiv.
Mit dem Jobturbo eine berufliche und soziale Perspektive ermöglichen Das jobcenter ME-aktiv betreut derzeit ca. 6.800 Bürger mit Fluchthintergrund, die sich im erwerbsfähigen Alter befinden. Hinzu kommen zusätzlich rund 3.400 Kinder (unter 15 Jahren), die ebenfalls auf Unterstützungsleistungen angewiesen sind.
Der Spracherwerb ist die Basis für eine erfolgreiche Integration in das soziale Leben und den heimischen Arbeitsmarkt. Damit dies gut gelingen kann unterstützt das jobcenter ME-aktiv mit zielgerichteter Beratung und intensive Betreuung die Geflüchteten auf ihrem Weg in einen beruflichen Alltag. „Für die Bürger mit Fluchthintergrund und speziell für die vom Ukrainekrieg betroffenen Kundinnen und Kunden ist es wichtig, dass wir mit ihnen eine Perspektive erarbeiten, die es ermöglicht, zu bleiben, aber auch nach Beendi-gung des Krieges Wissen mitzunehmen, um den Wiederaufbau zu gestalten“, so Nathalie Schöndorf.
Entwicklung der Arbeitsstellen
Der Bestand an freien Arbeitsstellen lag im Jahresdurchschnitt bei 3.150 Stellen, das waren 21 weniger als im Jahr 2022.
Von den 3.150 gemeldeten Stellen:
• sind 2.826 Stellen (90,0 Prozent) unbefristet
• sind 602 Stellen (19,1 Prozent) Teilzeitstellen
wird bei 1.793 Stellen (56,9 Prozent) eine Fachkraft gesucht, bei 756 Stellen (24,0 Prozent) ein Experte oder Spezialist und bei 601 Stellen (19,1 Prozent) ein Helfer.