Saisontypischer Anstieg der Arbeitslosigkeit in den Sommerferien – gute Perspektiven für Ausbildungssuchende

Saisontypisch steigt die Arbeitslosigkeit bei den jungen Menschen auf-grund des Ausbildungsendes. Die Zunahme der Arbeitslosigkeit ist im Juli wegen des Halbjahres- und Quartalswechsel ebenfalls üblich. Auch die Erfassung der geflüchteten Menschen aus der Ukraine schlägt sich in der Arbeitslosenstatistik nieder. 1.513 offene Stellen für das demnächst startende Ausbildungsjahr warten aktuell in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss noch auf geeignete Bewerberinnen und Bewerber.

29.07.2022 | Presseinfo Nr. 20

"Die Arbeitslosigkeit ist im Sommer wie erwartet leicht angestiegen. Insbesondere junge Menschen meldeten sich im Juli arbeitslos. Nicht alle Auszubildenden wurden von den Betrieben nach dem Ausbildungsende übernommen. Ich bin jedoch sehr zuversichtlich, dass die frisch ausgebildeten Fachkräfte sehr schnell eine neue, gute Stelle finden können. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften ist in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis-Neuss sehr hoch", erklärt Rainer Imkamp, Leiter der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss und ergänzt: "Gute Nachrichten gibt es auch für diejenigen, die noch in diesem Jahr mit ihrer Ausbildung starten möchten. In allen Branchen gibt es noch freie Stellen. Die Unternehmen sind weiterhin sehr interessiert, ihre freien Ausbildungsstellen mit engagierten Nachwuchskräften zu besetzen." Die Berufsberatung zeige Perspektiven auf. Am kommenden Dienstag treffen die Jugendlichen die Berufsberatung zum Beispiel auch am Kaarster See oder im Volksbad Mönchengladbach an.

Losgelöst von den aktuellen Entwicklungen sind Fachkräfte allgemein sehr gefragt. Sie sind im Schnitt seltener arbeitslos als Menschen ohne Ausbildung, und sie verdienen besser. Die Arbeitsagentur unterstützt Menschen ohne Berufsabschluss im Alter von 25 bis 35 Jahren auf ihrem Weg in eine sichere Zukunft. "Junge Erwachsene erhalten in dem Projekt ,Zukunftsstarter‘ die Chance, einen Berufsabschluss im zweiten Anlauf zu erwerben. Und Unternehmen eröffnet diese bundesweite Initiative die Möglichkeit, zusätzliche Potenziale für Fachkräfte zu erschließen", sagt Susanne Käser, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Mönchengladbach. "Allein im Juli sind der Arbeitsagentur in Mönchengladbach 463 neue offene Stellen sowie 622 im Rhein-Kreis Neuss gemeldet worden. Damit haben wir zurzeit rund 6.773 offene Stellen im Bestand, für die Unternehmen insbesondere Fachkräfte suchen." Für die Förderung ist es unerheblich, ob jemand arbeitslos oder in Beschäftigung ist. Der Weg kann unter anderem über eine berufliche Ausbildung oder eine abschlussorientierte Teilqualifizierung sowie über eine Externenprüfung führen. Kosten für Lehrgänge, Unterbringung, Verpflegung, Fahrt und Kinderbetreuung sowie umschulungsbegleitende Hilfen übernimmt unter Voraussetzungen die Agentur für Arbeit Mönchengladbach.

Die Initiative "Zukunftsstarter" haben die Bundesagentur für Arbeit, deren Verwaltungsrat und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit dem arbeitsmarktpolitischen Ziel ins Leben gerufen, Langzeitarbeitslosigkeit entgegenzuwirken, jungen Erwachsenen in der wirtschaftlichen Transformation Chancen auf eine nachhaltige Beschäftigung zu eröffnen und Fachkräfte für Unternehmen zu sichern. Die Laufzeit des Projekts ist befristet bis Ende 2025. Die Internetseite www.arbeitsagentur.de/k/zukunftsstarter informiert über Details. Die Agentur für Arbeit Mönchengladbach bietet Interessierten dazu Beratungsgespräche an, die online oder am Telefon unter der Rufnummer 02161 4049900 vereinbart werden können. Unternehmen, die in der Initiative Partner werden wollen, wenden sich unter der Rufnummer 0800 4555520 an den Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit.

Hinweis: Wer arbeitslos ist, von Arbeitslosigkeit bedroht ist oder sich beruflich weiterbilden und höherqualifizieren möchte, kann über die kostenfreie Service-Hotline 0800 4555500 jederzeit einen Beratungstermin mit der Arbeitsagentur in Mönchengladbach, Dormagen, Grevenbroich oder Neuss vereinbaren. Kontakt kann auch per E-Mail an moenchengladbach@arbeitsagentur.de aufgenommen werden. Erste Informationen gibt es im Internet außerdem auf www.arbeitsagentur.de/moenchengladbach.


Arbeitsmarktlage in der Stadt Mönchengladbach

13.501 Frauen und Männer waren im Juli 2022 in der Stadt Mönchengladbach arbeitslos gemeldet. Das sind 436 Personen mehr als im Vormonat (+3,3 Prozent) und 1.122 Personen weniger als im Vorjahresmonat (-7,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote stieg im Juli 2022 um 0,3 Prozentpunkte auf 9,6 Prozent. Sie liegt damit um -0,8 Prozentpunkte unter Juli 2021 (10,4 Prozent).

6.165 der Arbeitslosen in Mönchengladbach sind Frauen. Dies entspricht 45,7 Prozent aller Arbeitslosen. Verglichen mit Juni 2022 ist die Zahl um 223 Personen oder 3,8 Prozent gestiegen, verglichen mit Juli 2021 reduzierte sich die Zahl um 442 Personen oder 6,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im Juli 2022 bei Frauen 9,5 Prozent (Juni 2022: 9,2 Prozent; Juli 2021: 10,2 Prozent). 7.336 der Arbeitslosen in Mönchengladbach sind Männer. Im Vergleich zum Vormonat ist die Arbeitslosigkeit bei ihnen um 3,0 Prozent oder 213 Personen gestiegen, im Vergleich zum Vorjahr ist sie um 8,5 Prozent oder 680 Personen gesunken. Die Arbeitslosenquote beträgt im Juli 2022 bei Männern 9,7 Prozent (Juni 2022: 9,4 Prozent/Juli 2021: 10,6 Prozent).

18.009 Personen waren in der Stadt Mönchengladbach im Juli 2022 unterbeschäftigt (ohne Kurzarbeit). Dies sind 390 Frauen und Männer mehr als im Juni (+2,2 Prozent) und 955 Personen weniger als zum Vorjahreszeitpunkt (-5,0 Prozent). An Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik nahmen 3.662 Personen teil. Das sind 244 Personen weniger als einen Monat zuvor (-6,2 Prozent).

Aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos wurden im Juli 810 Männer und Frauen. Das sind 166 Personen oder 25,8 Prozent mehr als im Juni sowie 84 Personen oder 11,6 Prozent mehr als im Juli 2021. 510 arbeitslose Menschen mündeten im Juli 2022 in eine neue Erwerbstätigkeit ein. Das sind 122 Männer und Frauen weniger als im Juni (-19,3 Prozent) und 224 Personen weniger als im Juli des vergangenen Jahres (-30,5 Prozent).

463 neue offene Stellen meldeten die Unternehmen in Mönchengladbach im Juli 2022. Das sind 41 weniger als im Vormonat (-8,1 Prozent) und 110 weniger als vor einem Jahr (-19,2 Prozent). 459 der neu gemeldeten Stellen bieten eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Im Juli 2022 sank die Zahl der freien Arbeitsstellen im Bestand in Stadtgebiet von Mönchengladbach um 3 auf 2.831 Stellen (-0,1 Prozent). Das entspricht einem Plus von 30,7 Prozent zum Vorjahresmonat (+665 Stellen). 2.784 Stellen bieten eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung.

Hinweis: In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen jene Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen oder einen arbeitsmarktbedingten Sonderstatus besitzen. Zu den Maßnahmen gehören unter anderem Anpassungen, Fortbildungen und Umschulungen, die von der Agentur für Arbeit Mönchengladbach derzeit besonders gefördert werden. Beraten wird dazu unter den Rufnummern 02161 4049900 und 0800 4555500. Einen Überblick über die Maßnahmen gibt es unter https://kursnet-finden.arbeitsagentur.de/kurs.


Arbeitsmarktlage im Rhein-Kreis Neuss

Auf 13.454 Frauen und Männer ist die Zahl der Arbeitslosen im Juli 2022 im Rhein-Kreis Neuss gestiegen. Das sind 776 Personen mehr als im Juni (+6,1 Prozent) aber 1.191 Personen weniger als im Juli 2021 (-8,1 Prozent). Damit liegt die Arbeitslosenquote für den Rhein-Kreis Neuss bei 5,5 Prozent. Das sind 0,3 Prozentpunkte mehr als im Vormonat und 0,5 Prozentpunkte weniger als im Juli 2021 (6,0 Prozent).

7.209 der Arbeitslosen im Rhein-Kreis Neuss sind Männer. Dies entspricht 53,6 Prozent aller Arbeitslosen. Im Vergleich zum Vormonat ist die Arbeitslosigkeit bei Männern um 4,3 Prozent oder 299 Personen gestiegen, im Vergleich zum Vorjahr um 8,9 Prozent oder 704 Personen zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote beträgt im Juli 2022 bei Männern 5,6 Prozent (Juni 2022: 5,4 Prozent/Juli 2021: 6,1 Prozent). 6.245 der Arbeitslosen im Kreisgebiet sind Frauen. Verglichen mit Juni 2022 hat sich die Zahl um 477 Personen oder 8,3 Prozent erhöht, verglichen mit Juli 2021 hingegen um 487 Personen oder 7,2 Prozent verringert. Die Arbeitslosenquote beträgt im Juli 2022 bei Frauen 5,4 Prozent (Juni 2022: 5,0 Prozent/Juli 2021: 5,9 Prozent).

Im Rhein-Kreis Neuss waren 17.034 Personen im Juli 2022 unterbeschäftigt (ohne Kurzarbeit). Das sind 730 Frauen und Männer mehr als im Vormonat (+4,5 Prozent) und 1.307 Personen weniger als im Juli vorigen Jahres (-7,1 Prozent). An Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik nahmen 2.467 Frauen und Männer teil. Das sind 278 weniger als im Vormonat (-10,1 Prozent).

Aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos wurden im Juli 1.055 Männer und Frauen. Das sind 197 Personen oder 23,0 Prozent mehr als im Juni sowie 6 Personen oder 0,6 Prozent mehr als im Juli 2021. 665 arbeitslose Menschen mündeten im Juli 2022 in eine neue Erwerbstätigkeit ein. Das sind 65 Männer und Frauen weniger als im Juli (-8,9 Prozent) und 244 Personen weniger als im Juli des Vorjahres (-26,8 Prozent).

Die Unternehmen im Rhein-Kreis Neuss meldeten im Juli 622 neue offene Stellen. Das sind 8 weniger als im Vormonat (-1,3 Prozent) und 107 weniger als im Juli 2021 (-14,7 Prozent). 608 der gemeldeten Stellen bieten eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Im Juni 2022 stieg die Zahl der freien Arbeitsstellen im Bestand im Kreisgebiet um 106 auf 3.942 Stellen (+2,8 Prozent). Das entspricht einem Plus von 31,6 Prozent zum Vorjahresmonat (+947 Stellen). 3.847 Stellen bieten eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung.

In den Kommunen im Rhein-Kreis Neuss entwickelte sich der Arbeitsmarkt im Juli 2022 unterschiedlich. Registriert wurden aktuell 1.816 Arbeitslose in der Stadt Dormagen, 1.813 in Grevenbroich, 487 in Jüchen, 960 in Kaarst, 601 in Korschenbroich, 1.337 in Meerbusch, 6.207 in Neuss und 233 in Rommerskirchen.


Vertiefter Blick auf die Arbeitsmarktlage im Agenturbezirk

26.955 Arbeitslose wurden im Juli 2022 im Bezirk der Agentur für Arbeit Mönchengladbach registriert. Das sind 1.212 Frauen und Männer mehr als im Vormonat, was einem Plus von 4,7 Prozent entspricht. Im Juli des Vorjahres waren in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss noch 2.313 Personen mehr als im aktuellen Berichtsmonat arbeitslos gemeldet. Das entspricht einem Minus von 7,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Mönchengladbach stieg im Juli 2022 um 0,3 Prozentpunkte auf 7,0 Prozent. Das sind 0,6 Prozentpunkte weniger als im Juli vorigen Jahres (7,6 Prozent).

Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahre stieg im Juli 2022 um 240 Männer und Frauen (+11,9 Prozent) auf 2.254 Personen. Verglichen mit Juli 2021 bedeutet das einen Rückgang von 441 Personen (-16,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote bezogen auf diese Personengruppe kletterte im aktuellen Berichtsmonat um 0,6 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent. Das sind 1,3 Prozentpunkte weniger als im Juli 2021 (7,3 Prozent).

Im Juli 2022 sind in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss 9.081 Arbeitslose registriert worden, die 50 Jahre und älter sind. Das sind 161 Frauen und Männer mehr als im Juni (+1,8 Prozent) aber 498 Personen weniger als im Juli des Vorjahres (-5,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote bezogen auf diese Personengruppe liegt aktuell bei 6,5 Prozent. Das sind 0,1 Prozentpunkte mehr als im Vormonat und 0,3 Prozentpunkte weniger als im Vorjahresmonat (6,8 Prozent).

Mit 11.479 Personen hat die Zahl derjenigen, die ein Jahr oder länger arbeitslos gemeldet sind, gegenüber Juni 2022 um 119 Frauen und Männer zugenommen (+1,0 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat ergibt sich bei den Langzeitarbeitslosen ein Rückgang von 1.569 Personen (-12 Prozent). Von den Langzeitarbeitslosen erhalten 5.717 Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II) und werden entsprechend von den Jobcentern in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss betreut. Das sind 42 Personen mehr als im Vormonat (+0,7 Prozent) sowie 681 Frauen und Männer weniger als vor einem Jahr (-10,6 Prozent).

Nachdem zum 1. Juni 2022 die Jobcenter die Betreuung von Geflüchteten aus der Ukraine übernommen haben, fließen diese sukzessive in die Arbeitslosenstatistik ein. Zum Stichtag 12. Juli 2022 sind in Mönchengladbach inzwischen 107 arbeitslose Ukrainerinnen und Ukrainer registriert gewesen und im Rhein-Kreis Neuss 519. Das sind in Mönchengladbach 25 Personen mehr als im Vormonat (+30,5 Prozent) und 61 mehr als im Februar 2022, dem letzten Erhebungsmonat vor Beginn des Ukraine-Krieges (+132,6 Prozent). Im Rhein-Kreis Neuss sind das 314 Personen mehr als im Vormonat (+153,2 Prozent) und 477 mehr als im Februar 2022. Ein Gesamteindruck wird mit den nächsten Arbeitsmarktberichten entstehen.

Für März 2022 rechneten laut erster Hochrechnung mit der Agentur für Arbeit Mönchengladbach 745 Betriebe für 3.347 Angestellte Kurzarbeit ab; die Werte für die Gebietskörperschaften liegen zum nächsten Arbeitsmarktbericht vor. Für Februar 2022 rechneten im Agenturbezirk 875 Betriebe Kurzarbeit für 4.307 Angestellte ab. Davon entfielen nach neu vorliegenden Zahlen 307 Betriebe und 1.413 Personen auf die Stadt Mönchengladbach sowie 568 Betriebe und 2.894 Personen auf den Rhein-Kreis Neuss.

Die Zahl der neuen oder erneuten Anzeigen von Kurzarbeit, die im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bei der Agentur für Arbeit eingehen, ist in den vergangenen Wochen in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss gesunken. Im Juli 2022 (Stichtag 27. Juli 2022) sind bei der Arbeitsagentur Mönchengladbach 12 Anzeigen von konjunktureller Kurzarbeit für bis zu 41 Personen neu oder erneut angemeldet worden (Stichtag 26. Juni 2022: 12 Anzeigen für bis zu 217 Personen).

Zu beachten ist an diesen Werten: Erstens müssen Unternehmen, die den Bezug von Kurzarbeitergeld drei Monate am Stück unterbrochen haben, eine erneute Anzeige bei der Agentur für Arbeit stellen. Zweitens ist es nicht zwingend, dass jede in den Anzeigen benannte Person tatsächlich kurzarbeiten wird. Die Anzeige ist nur eine Absichtserklärung des Arbeitgebers. Wie viel Kurzarbeit tatsächlich realisiert wird, zeigt sich erst, wenn die Unternehmen bei der Agentur für Arbeit ihre Abrechnungslisten für den jeweiligen Kalendermonat eingereicht haben. Dafür haben sie drei Monate Zeit. Beratung zur Kurzarbeit für Arbeitgeber gibt es unter der Hotline 0800 4555520, Montag bis Freitag, 8 bis 18 Uhr.