Der grundsätzliche Eindruck des Arbeitsmarktes in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss ist aktuell positiv: Die Zahl der Arbeitslosen ist im September 2022 um 331 auf 26.849 zurückgegangen, noch nie in diesem Jahr nahmen so viele arbeitslose Menschen innerhalb eines Monats eine neue Erwerbstätigkeit auf (1.651) und der Bestand an offenen Arbeitsstellen verharrt auf hohem Niveau (6.867). "In den vergangenen zwölf Monaten hat sich der Arbeitsmarkt in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss bei allen Folgen, die sich aus der Corona-Pandemie und aus Russlands Krieg gegen die Ukraine ergeben, stabil gezeigt. Kleinere Auf- und Abschwünge wechselten einander ab. Ein Dämpfer blieb bisher glücklicherweise aus. Mit Blick auf die prognostizierten gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen dürfte sich die Situation in den nächsten Monaten allerdings ändern. Ein Einbruch des heimischen Arbeitsmarktes ist aufgrund der erfreulicherweise stabilen Ausgangslage nicht zu erwarten. Mit dämpfenden Effekten werden wir aber umgehen müssen", erklärt Rainer Imkamp, Leiter der Agentur für Arbeit Mönchengladbach. Ein erstes Anzeichen könne der reduzierte Zugang neuer Arbeitsstellen sein (1.062; -401 zum Vormonat).
Zugleich ist der Arbeitsmarkt weiterhin aber auch durch Personalbedarf in vielen Bereichen wie Gesundheit, Pflege und Erziehung oder Handwerk und Handel geprägt. "Zusammengenommen bedeutet das, dass der heimische Arbeitsmarkt in stärkere Bewegung geraten wird und wir als Arbeitsagentur vor Ort unseren Einsatz bei der Beratung im Erwerbsleben und in der Unterstützung von Qualifizierung und Weiterbildung weiter verstärken werden", erläutert Susanne Käser, Geschäftsführerin Operativ der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss. "Gemeinsam mit unseren Partnern am Arbeitsmarkt arbeiten wir deshalb daran, unser Netzwerk, mit dem wir die Menschen unterstützen können, noch engmaschiger zu gestalten. Dazu wollen wir die Vielfältigkeit der Unterstützungsmöglichkeiten noch transparenter machen und die Kontaktmöglichkeiten für Rat und Arbeit suchende Menschen durch zusätzliche Messen und Veranstaltungen weiter erhöhen."
Um Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unter anderem bei der Suche nach Weiterbildungsmöglichkeiten zu unterstützen, hat die Bundesagentur für Arbeit außerdem ihr Online-Erkundungstool "New Plan" um zwei zusätzliche Testangebote erweitert. "New Plan" umfasste bisher Testangebote zu Fragen rund um berufliche Entwicklungsmöglichkeiten sowie Kompetenz-Checks für kognitive Fähigkeiten, sogenannte Leistungstests. Außerdem unterstützt es seit dem Jahr 2020 die Suche nach passenden Weiterbildungen, wobei es persönliche Lebensumstände und berufliche Vorerfahrungen berücksichtigt. Ab jetzt beinhaltet "New Plan" zwei weitere Angebote. Nutzer und Nutzerinnen können sich mit dem "Test Tätigkeiten" kurzfristig erlernbare berufliche Alternativen, passend zu ihren individuellen Vorerfahrungen und Kompetenzen, anzeigen lassen. Und der neue "Test Weiterbildung" richtet sich an Personen, die in ihrem erlernten Beruf aufsteigen möchten und nach einer passenden Aufstiegsweiterbildung suchen. Dieser Test gibt Anhaltspunkte, welche Weiterbildungsberufe am besten zu deren Kompetenzen passen. Das neue Online-Erkundungstool zeigt zum Beispiel allein für Berufe im Handwerk für 171 Aufstiegsweiterbildungen neue Karrierewege auf.
Hinweis: Wer arbeitslos ist, von Arbeitslosigkeit bedroht ist oder sich beruflich weiterbilden und höherqualifizieren möchte, kann über die kostenfreie Service-Hotline 0800 4555500 jederzeit einen Beratungstermin mit der Arbeitsagentur in Mönchengladbach, Dormagen, Grevenbroich oder Neuss vereinbaren. Kontakt kann auch per E-Mail an moenchengladbach@arbeitsagentur.de aufgenommen werden. Erste Informationen gibt es im Internet außerdem auf www.arbeitsagentur.de/moenchengladbach.
Arbeitsmarktlage in der Stadt Mönchengladbach
13.596 Frauen und Männer waren im September 2022 in der Stadt Mönchengladbach arbeitslos gemeldet. Das sind 123 Personen weniger als im Vormonat (-0,9 Prozent) und 394 Personen weniger als im Vorjahresmonat (-2,8 Prozent). Die Arbeitslosenquote sank im September 2022 um 0,1 Prozentpunkte auf 9,7 Prozent. Sie liegt damit um 0,2 Prozentpunkte unter September 2021 (9,9 Prozent).
6.267 der Arbeitslosen in Mönchengladbach sind Frauen. Dies entspricht 46,1 Prozent aller Arbeitslosen. Verglichen mit August 2022 hat sich die Zahl um 72 Personen oder 1,1 Prozent reduziert und verglichen mit September 2021 um 169 Personen oder 2,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im September 2022 bei Frauen 9,7 Prozent (August 2022: 9,8 Prozent/September 2021: 9,9 Prozent). 7.329 der Arbeitslosen in Mönchengladbach sind Männer. Im Vergleich zum Vormonat ist die Arbeitslosigkeit bei ihnen um 0,7 Prozent oder 51 Personen gesunken, im Vergleich zum Vorjahr um 3,0 Prozent oder 225 Personen. Die Arbeitslosenquote beträgt im September 2022 bei Männern 9,7 Prozent (August 2022: 9,8 Prozent/September 2021: 10,0 Prozent).
18.159 Personen waren in der Stadt Mönchengladbach im September 2022 unterbeschäftigt (ohne Kurzarbeit). Dies sind 52 Frauen und Männer weniger als im August (-0,3 Prozent) und 213 Personen weniger als zum Vorjahreszeitpunkt (-1,2 Prozent). An Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik nahmen 3.533 Personen teil. Das sind 109 Personen mehr als einen Monat zuvor (+3,2 Prozent).
Aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos wurden im September 780 Männer und Frauen. Das sind 25 Personen oder 3,3 Prozent mehr als im August sowie 63 Personen oder 8,8 Prozent mehr als im September 2021. 726 arbeitslose Menschen mündeten im September 2022 in eine neue Erwerbstätigkeit ein. Das sind 132 Männer und Frauen mehr als im August (+22,2 Prozent), jedoch 122 Personen weniger als im September des vergangenen Jahres (-14,4 Prozent).
484 neue offene Stellen meldeten die Unternehmen in Mönchengladbach im September 2022. Das sind 246 weniger als im Vormonat (-33,7 Prozent) und 81 weniger als vor einem Jahr (-14,3 Prozent). 481 der gemeldeten Stellen bieten eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. 440 der neu zugegangenen Stellen sind unbefristet zu besetzen. Im September 2022 ging die Zahl der freien Arbeitsstellen im Bestand im Stadtgebiet von Mönchengladbach um 54 auf 2.947 Stellen (-1,8 Prozent). Das entspricht einem Plus von 22,6 Prozent zum Vorjahresmonat (+544 Stellen). 2.905 Stellen bieten eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. 2.655 der Stellen im Bestand sind unbefristet zu besetzen.
Hinweis: In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen jene Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen oder einen arbeitsmarktbedingten Sonderstatus besitzen. Zu den Maßnahmen gehören unter anderem Anpassungen, Fortbildungen und Umschulungen, die von der Agentur für Arbeit Mönchengladbach derzeit besonders gefördert werden. Beraten wird dazu unter den Rufnummern 02161 4049900 und 0800 4555500. Einen Überblick über die Maßnahmen gibt es unter https://kursnet-finden.arbeitsagentur.de/kurs.
Arbeitsmarktlage im Rhein-Kreis Neuss
Auf 13.253 Frauen und Männer ist die Zahl der Arbeitslosen im September 2022 im Rhein-Kreis Neuss gesunken. Das sind 208 Personen weniger als im August (-1,5 Prozent) und 292 Personen weniger als im September 2021 (-2,2 Prozent). Damit geht die Arbeitslosenquote für den Rhein-Kreis Neuss um 0,1 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent zurück. Das sind ebenfalls 0,1 Prozentpunkte weniger als im September 2021 (5,5 Prozent).
7.048 der Arbeitslosen im Rhein-Kreis Neuss sind Männer. Dies entspricht 53,2 Prozent aller Arbeitslosen. Im Vergleich zum Vormonat ist die Arbeitslosigkeit bei Männern um 1,5 Prozent oder 107 Personen zurückgegangen und im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Prozent oder 247 Personen. Die Arbeitslosenquote beträgt im September 2022 bei Männern 5,5 Prozent (August 2022: 5,6 Prozent/September 2021: 5,6 Prozent). 6.205 der Arbeitslosen im Kreisgebiet sind Frauen. Verglichen mit August 2022 hat sich die Zahl um 101 Personen oder 1,6 Prozent verringert, verglichen mit September 2021 um 45 Personen oder 0,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im September 2022 bei Frauen 5,4 Prozent (August 2022: 5,5 Prozent/September 2021: 5,4 Prozent).
Im Rhein-Kreis Neuss waren 17.275 Personen im September 2022 unterbeschäftigt (ohne Kurzarbeit). Das sind 205 Frauen und Männer mehr als im Vormonat (+1,2 Prozent) und 40 Personen mehr als im September vergangenen Jahres (+0,2 Prozent). An Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik nahmen 2.586 Frauen und Männer teil. Das sind 200 mehr als im Vormonat (+8,4 Prozent).
Aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos wurden im September 941 Männer und Frauen. Das sind 22 Personen oder 2,4 Prozent mehr als im August sowie 72 Personen oder 8,3 Prozent mehr als im September 2021. 925 arbeitslose Menschen mündeten im September 2022 in eine neue Erwerbstätigkeit ein. Das sind 93 Männer und Frauen mehr als im August (+11,2 Prozent) und 167 Personen weniger als im September des Vorjahres (-15,3 Prozent).
Die Unternehmen im Rhein-Kreis Neuss meldeten im September 578 neue offene Stellen. Das sind 155 weniger als im Vormonat (-21,1 Prozent) und 181 weniger als im September 2021 (-23,8 Prozent). 570 der gemeldeten Stellen bieten eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. 503 der neu zugegangenen Stellen sind unbefristet zu besetzen. Im September 2022 sank die Zahl der freien Arbeitsstellen im Bestand im Kreisgebiet um 113 auf 3.920 Stellen (-2,8 Prozent). Das entspricht einem Plus von 17,3 Prozent zum Vorjahresmonat (+578 Stellen). 3.826 Stellen bieten eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. 3.477 der Stellen im Bestand sind unbefristet zu besetzen.
In den Kommunen im Rhein-Kreis Neuss entwickelte sich der Arbeitsmarkt im September 2022 weitgehend gleichmäßig. Registriert wurden aktuell 1.812 Arbeitslose in der Stadt Dormagen (-60 zum Vormonat), 1.729 in Grevenbroich (-41), 481 in Jüchen (-8), 1.012 in Kaarst (+38), 600 in Korschenbroich (-30), 1.331 in Meerbusch (-24), 6.043 in Neuss (-84) und 245 in Rommerskirchen (+1).