Mit einem Anstieg der Arbeitslosenzahl auf 27.527 im Juni 2023 endet im Bezirk der Agentur für Arbeit Mönchengladbach ein von Konstanz geprägtes Halbjahr. In diesem hatte sich, abgesehen von einem leicht besseren Mai, die Arbeitslosenzahl in den meisten Monaten um 27.500 bewegt. "Nachdem die Frühjahrsbelebung weitgehend ausgeblieben war, löst der sehr frühe Ferienbeginn nun einige für den Sommer typische Entwicklungen am Arbeitsmarkt einen Monat früher aus", erklärt Rainer Imkamp, Leiter der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss. "Unternehmen, zumal kleinere, warten oftmals ihre Betriebsferien ab, bevor sie Neueinstellungen tätigen. Auch steigt im Sommer die Arbeitslosigkeit junger Menschen, da sie nach den Abschlussprüfungen in der Ausbildung dadurch eine zumeist kurze Phase überbrücken, bevor sie ihre erste richtige Stelle als Fachkraft antreten können. Typischerweise erfolgen zudem Arbeitslosmeldungen zwischen Schulabschluss und Ausbildungs- oder Studienbeginn."
Betroffen vom Anstieg der Arbeitslosigkeit im aktuellen Berichtsmonat waren alle Personengruppen, insbesondere aber Menschen unter 25 Jahre. Deshalb betont Rainer Imkamp: "Wer bislang noch keine Ideen hat, wie und wo der berufliche Einstieg demnächst erfolgen soll, dem rate ich zu einem Gespräch mit unserer Berufsberatung. Termine können online vereinbart werden, und wir garantieren kurze Wartezeiten." Und er wirbt dafür, sich intensiv mit den Perspektiven einer dualen Ausbildung zu beschäftigen: "In den Sommermonaten stehen noch alle Türen offen. Es werden auch kurzfristig neue Ausbildungsstellen gemeldet oder erneut ausgeschrieben. Die Chancen, schon im August oder September in eine duale Ausbildung starten zu können, sind in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss weiterhin hoch."
Der Arbeitgeber-Service hat für den Bezirk der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss seit Beginn des Ausbildungsjahres am 1. Oktober 2022 inzwischen 3.268 Ausbildungsstellen einwerben können. Das sind 151 Stellen mehr als im Vormonat und 202 Stellen weniger als zum Vorjahreszeitpunkt. Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber hat sich im Juni 2023 gegenüber dem Vormonat um 192 auf 3.949 erhöht. Verglichen mit dem Vorjahreszeitpunkt sind das 44 Bewerberinnen und Bewerber mehr. Bereits mit einer Ausbildungsstelle oder einer Alternative versorgt sind im Agenturbezirk 2.492 junge Menschen. Das sind 436 Personen mehr als vor einem Monat und 44 mehr als zum Vorjahreszeitpunkt.
Aktuellen wie auch künftigen Ausbildungs- und Studieninteressierten bietet die Agentur für Arbeit Mönchengladbach auch in diesem Sommer wieder besondere Aktionen. "Zum inzwischen dritten Mal wird es die Aktionstage Berufsberatung in Badesachen geben", kündigt Susanne Käser, Geschäftsführerin Operativ, an: "Dieses Jahr können wir das Angebot sogar durch zusätzliche Beratungs-, Aktions- und Mitmachstationen der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein und der Handwerkskammer Düsseldorf ausweiten. Über diese Verstärkung unserer wichtigen Partner am Ausbildungsmarkt freuen wir uns sehr."
Geplant ist ein Aktionstag für Montag, 17. Juli 2023, von 10 bis 18 Uhr im Volksbad an der Peter-Krall-Straße 63 in Mönchengladbach und ein weiterer für Dienstag, 1. August 2023, von 10 bis 18 Uhr im Kaarster Strandbad. Sollte das Wetter nicht mitspielen, wird ein Ausweichtermin mitgeteilt unter www.arbeitsagentur.de/moenchengladbach.
Hinweis: Jugendliche, junge Erwachsene oder deren Eltern, die sich über die aktuellen Chancen auf dem Ausbildungsmarkt in Mönchengladbach oder im Rhein-Kreis Neuss beraten lassen möchten, können die Berufsberatung der Arbeitsagentur Mönchengladbach unter der allgemeinen Hotline 0800 4555500 erreichen oder online einen Termin über www.arbeitsagentur.de/ moenchengladbach oder www.arbeitsagentur.de/neuss vereinbaren.
Arbeitsmarktlage in der Stadt Mönchengladbach
13.590 Frauen und Männer waren im Juni 2023 in der Stadt Mönchengladbach arbeitslos gemeldet. Das sind 218 Personen mehr als im Vormonat (+1,6 Prozent) und 525 Personen mehr als vor einem Jahr (+4,0 Prozent). Die Arbeitslosenquote stieg im Juni 2023 um 0,2 Prozentpunkte auf 9,7 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie bei 9,3 Prozent gelegen.
18.508 Personen waren in Mönchengladbach im Juni 2023 unterbeschäftigt (ohne Kurzarbeit). Die Unterbeschäftigung, die unter anderem auch die Personen umfasst, die sich in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen befinden, steigerte sich im Vergleich zum Vormonat um 120 Personen (+0,7 Prozent). Verglichen mit Juni des Vorjahres ist sie um 913 Personen gestiegen (+5,2 Prozent). An Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik nahmen im aktuellen Berichtsmonat 3.687 Frauen und Männer teil. Das sind 12 weniger als im Vormonat (-0,33 Prozent) und 202 weniger als im Juni 2022 (-5,2 Prozent).
Im Juni meldeten sich 758 zuvor erwerbstätige Personen arbeitslos. Das sind 39 Personen oder 5,4 Prozent mehr als im Vormonat und 114 Personen oder 17,7 Prozent mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. 577 arbeitslose Menschen mündeten im Juni 2023 in eine neue Erwerbstätigkeit ein. Das sind 25 Männer und Frauen weniger als im Mai (-4,2 Prozent) und 55 Personen weniger als im Juni des Vorjahres (-8,7 Prozent).
Die Unternehmen in Mönchengladbach meldeten im Juni 388 neue offene Stellen. Das sind 20 weniger als im Mai (-4,9 Prozent) und 116 weniger als im Vorjahresmonat (-23,0 Prozent). 387 der gemeldeten Stellen bieten eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Im Juni 2023 stieg dennoch die Anzahl der freien Arbeitsstellen im Bestand, die durch die Arbeitsagentur und das Jobcenter in Mönchengladbach angeboten werden können, um 79 auf 2.736 Stellen (+3,0 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt die Stellenanzahl bei einem Minus von 98 (-3,5 Prozent). Eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bieten 2.716 dieser Stellen.
Arbeitsmarktlage im Rhein-Kreis Neuss
Auf 13.937 Frauen und Männer ist die Zahl der Arbeitslosen im Juni 2023 im Rhein-Kreis Neuss gestiegen. Das sind 313 Personen mehr als im Mai (+2,3 Prozent) und 1.259 mehr als vor einem Jahr (+9,9 Prozent). Der Arbeitsmarkt entwickelte sich dabei in den Kommunen des Rhein-Kreises Neuss im aktuellen Berichtsmonat zumeist gleichmäßig. Registriert wurden 1.916 Arbeitslose in der Stadt Dormagen (+44 zum Vormonat), 1.883 in Grevenbroich (+16), 561 in Jüchen (+20), 1.067 in Kaarst (+68), 653 in Korschenbroich (+10), 1.459 in Meerbusch (+19), 6.125 in Neuss (+139) und 273 in Rommerskirchen (-3).
Die Arbeitslosenquote für den Rhein-Kreis Neuss stieg im Juni 2023 um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Im Juni 2022 hatte sie bei 5,2 Prozent gelegen.
Im Rhein-Kreis Neuss waren 18.149 Personen im Juni 2023 unterbeschäftigt (ohne Kurzarbeit). Die Unterbeschäftigung, die unter anderem auch die Personen umfasst, die sich in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen befinden, stieg im Vergleich zum Vormonat um 20 Personen oder 0,1 Prozent an. Verglichen mit Juni 2022 ist ein Anstieg von 1.860 Personen oder 11,4 Prozent zu verzeichnen. An Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik nahmen im aktuellen Berichtsmonat 2.850 Personen teil. Das sind 26 Personen weniger als einen Monat zuvor (-0,9 Prozent) und 124 Männer und Frauen mehr als im Juni des vergangenen Jahres (+4,4 Prozent).
Aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos wurden im Juni 869 Männer und Frauen. Das sind 42 Personen oder 5,1 Prozent mehr als im Mai sowie 11 Personen oder 1,3 Prozent mehr als im Juni des Vorjahres. Durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit konnten im Rhein-Kreis Neuss in diesem Monat 680 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das sind 60 Frauen und Männer weniger als im Mai (-8,1 Prozent) und 50 Personen weniger als im Juni des Vorjahres (-6,8 Prozent).
Die Unternehmen im Rhein-Kreis Neuss meldeten im Juni 512 neue offene Stellen. Das sind 4 weniger als im Vormonat (-0,8 Prozent) und 118 weniger als vor einem Jahr (-18,7 Prozent). Eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bieten 502 der gemeldeten Stellen. Im Juni 2023 fiel die Anzahl der freien Arbeitsstellen im Bestand, die durch die Arbeitsagentur und das Jobcenter im Rhein-Kreis Neuss angeboten werden können, um 36 auf 3.389 (-1,1 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt die Stellenanzahl bei minus 447 (-11,7 Prozent). 3.330 Stellen bieten eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung.
Entwicklungen auf dem Ausbildungsmarkt vor Ort
In der Stadt Mönchengladbach sind inzwischen 1.038 Jugendliche und junge Erwachsene mit einer Ausbildungsstelle oder einer Alternative versorgt. Das sind 219 mehr als vor einem Monat und 7 mehr als vor einem Jahr. Seit Beginn des Ausbildungsjahres am 1. Oktober 2022 sind dem Arbeitgeber-Service 1.520 Ausbildungsplätze gemeldet worden. Das sind 65 Stellen mehr als im Mai 2023 und 75 Stellen weniger als zum Vorjahreszeitpunkt. Bisher haben sich 1.661 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet. Das entspricht einem Plus von 80 zum Vormonat und einem Rückgang von 74 zum Vorjahreszeitpunkt.
Mit einer Ausbildungsstelle oder Alternative versorgt sind im Rhein-Kreis Neuss bereits 1.454 junge Menschen. Das sind 217 mehr als im Mai 2023 und 37 mehr als im Juni 2022. Seit Beginn des Ausbildungsjahres am 1. Oktober 2022 sind dem Arbeitgeber-Service 1.748 Ausbildungsplätze gemeldet worden. Das sind 96 Stellen mehr als im Vormonat und 127 weniger als im Juni vergangenen Jahres. Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber lag im Juni 2023 mit 2.288 Personen um 112 höher als im Vormonat und um 118 höher als zum Vorjahreszeitpunkt.