Netzwerk nutzen, um Fachkräftepotenzial im Rheinischen Revier zu vergrößern

Fachkräftemangel ist ein Begriff, der immer öfter fällt. In fast allen Branchen werden Menschen gesucht, die zu Fachkräften aus- oder weitergebildet werden können. Der Fachkräftemangel gehört zu den Megatrends des deutschen Arbeitsmarktes, ergänzt von der Digitalisierung, der Dekarbonisierung und der demografischen Entwicklung. Im Rheinischen Revier kommen all diese großen Entwicklungen zusammen.

30.11.2023 | Presseinfo Nr. 56

Wie können Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern diesen Megatrends begegnen? Wie können aus den damit verbundenen Herausforderungen neue Chancen und unternehmerische Perspektiven entstehen? Dazu hatten die Agenturen für Arbeit Mönchengladbach und Krefeld gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein zum "Fachkräfte-Kongress - Strukturwandel und dessen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt im Rheinischen Revier" eingeladen. Dieser fand jetzt (28. November 2023) in Dormagen-Zons statt, unterstützt von der Wirtschaftsförderung Dormagen und der Currenta Dormagen. Er baute auf einer ersten Veranstaltung in Bezirk der Agentur für Arbeit Krefeld auf und wird 2024 von der IHK Mittlerer Niederrhein fortgesetzt.

Mindestens 15.000 Arbeitsplätze sind im Rheinischen Revier direkt oder indirekt vom Ausstieg aus der Braunkohleverstromung betroffen. Weitere mindestens 50.000 Menschen arbeiten in energieintensiven Betrieben, die im laufenden Strukturwandel zukunftssicher umgebaut werden müssen. Die Ausgangslage, die Herausforderungen, die Chancen sowie die Unterstützungsmöglichkeiten beschrieben in Vorträgen und einer sich anschließenden Podiumsdiskussion Bodo Middeldorf (Zukunftsagentur Rheinisches Revier), Lena-Marie Pütz (Currenta) und Henning Sittel (Effizienz-Agentur NRW) sowie Rainer Imkamp (Arbeitsagentur Mönchengladbach), Dr. Sarah Borgloh (Arbeitsagentur Krefeld) und Jürgen Steinmetz (IHK Mittlerer Niederrhein).

Einigkeit herrschte darin, was die Region bleiben muss. "Unser Ziel muss es sein, Industriestandort zu bleiben. Uns muss es gelingen, neue Arbeitsplätze zu schaffen und bestehende zu erhalten", betonte beispielsweise Bodo Middeldorf. "Das sichert die Standorte der heimischen Chemie-, Aluminium-, Textil- und Papierindustrie und schafft für die Beschäftigten und deren Familien Zukunftssicherheit." Jedes Unternehmen kann dazu beitragen, im Rheinischen Revier dauerhafte Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen, von der großen Industrie bis zum kleinen Betrieb, hoben die Referenten gemeinsam hervor. Vorgestellt wurde während des Fachkräfte-Kongresses in Zons deshalb Angebote, mit denen unter anderem die Arbeitsagenturen, die Industrie- und Handelskammer, die Effizienz-Agentur NRW und die Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) dabei unterstützen können (Auswahl):

  • über Zukunftsgutscheine können Investitionsimpulse bei Unternehmen ausgelöst oder deren Geschäftsfelder neu ausgerichtet werden, wozu über die IHK Mittlerer Niederrhein sogenannte Zukunftsscouts als Berater*innen hinzugezogen werden können;
  • die Arbeitsagenturen unterstützen bei der Vermittlung von Fachkräften sowie dort, wo notwendig, mit der finanziellen Förderung von Weiterbildungen und Umschulungen;
  • im Rheinischen Revier sind von der ZRR erste Bildungslokale eingerichtet worden (Bergheim und Langerwehe), in denen zu den diversen Berufsorientierungs- und Fortbildungsangeboten beraten wird;
  • die Effizienz-Agentur NRW besucht Betriebe, um Themen wie Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz und damit nicht zuletzt die Attraktivität für Fachkräfte zu analysieren;
  • IHK und Arbeitsagenturen am Mittleren Niederrhein bieten eine gemeinsame Fachkräfte-Beratung an, die sich an Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber richtet mit dem Ziel, individuell zu ermitteln, wie neue Auszubildende und Fachkräfte gewonnen werden können.

„Die noch junge Fachkräfteoffensive NRW legt die Basis, um dem Fachkräftemangel wirksam zu begegnen – und zwar im Netzwerk. Wir vonseiten der Agenturen und Kammern bringen dort unsere Beratungs- und Unterstützungsangebote ein. Lassen wir uns damit vernetzen. Im Netzwerk kann es gelingen, das Fachkräftepotenzial im Rheinischen Revier zu vergrößern“, sagte Rainer Imkamp in Richtung der rund 60 anwesenden Vertreterinnen und -vertreter von kleinen bis großen Unternehmen aus Krefeld, Mönchengladbach, dem Rhein-Kreis Neuss und dem Kreis Viersen.

Musikalisch eingeleitet worden war der Fachkräfte-Kongress in der Zonser Nordhalle von Cosima Streich (Cello). Zum weiteren Programm, das von Franziska Gräfe moderiert wurde, gehörten Best-Practice-Beispiele, in denen zwei regionale mittelständische Unternehmen über erfolgreiche Maßnahmen zur Fachkräftesicherung am Beispiel von Beratungs- und Förderleistungen durch die Arbeitsagentur berichteten sowie eine Rundfahrt durch den Chempark Dormagen.

Informationsangebote der Referentinnen und Referenten im Internet:

www.arbeitsagentur.de/krefeld
www.arbeitsagentur.de/moenchengladbach
www.currenta.de
www.mittlerer-niederrhein.ihk.de
www.ressourceneffizienz.de
www.rheinisches-revier.de