Open Air die Fachkräfte von morgen gewinnen

Ausbildungsmesse der Agentur für Arbeit an der BBS Montabaur war ein voller Erfolg

25.05.2022 | Presseinfo Nr. 20

„Tut das gut, nach all den virtuellen Meetings mal wieder raus zu kommen! Gerade bei der Nachwuchs-Werbung ist es für Unternehmen wichtig, junge Leute live zu treffen und ihnen zu zeigen, was wir von unseren Azubis erwarten und was wir ihnen zu bieten haben.“ Ein Aussteller bringt die Meinung aller auf den Punkt: Etwa 30 Betriebe sind sichtlich erfreut, sich bei der Open Air Ausbildungsmesse der Agentur für Arbeit Montabaur wieder persönlich vorstellen zu können – und dies vor einem großen Publikum.

550 Jugendliche aus sieben umliegenden Schulen strömen auf das Außengelände der Berufsbildenden Schule Montabaur; hinzu kommen etwa 50 Teilnehmende aus berufsvorbereitenden Projekten. Die Agentur für Arbeit ist gleich in dreifacher Mission unterwegs: Als Arbeitgeberin sucht auch sie die Fachkräfte von morgen, ihr Arbeitgeberservice ist zur Unterstützung der Betriebe vor Ort, und nicht zuletzt zeigt die Berufsberatung „geballte Präsenz“. Gerade in Zeiten, in denen das Lehrstellenangebot die Zahl der Bewerbenden deutlich übersteigt, ist Orientierungshilfe gefragt. Die Ausbildungsbörse spiegelt das große Angebot; vertreten sind das produzierende Gewerbe, das Handwerk, der Handel, die Pflege, Banken und Behörden sowie die Hochschule Koblenz.

Wie gut, dass eine Mitmach-Rallye die Schüler*innen übers Gelände lotst: Welche Unternehmen gehören der Industrie an? Welche Arbeitgeber bieten duale Studiengänge? Welche Firmen bilden in kaufmännischen Berufen aus? Wer diese und andere Fragen richtig beantwortet, macht sich automatisch schlau und kann außerdem Preise gewinnen. Als Gewinn erweisen sich auch die neuen VR-Brillen der Berufsberatung: Sie „entführen“ in eine virtuelle Realität, in der Betriebe und Berufsbilder hautnah erlebt werden können.

Kristine hat eine Brille aufgesetzt und sich in der Pflege umgeschaut. Die 15Jährige verlässt nächstes Jahr mit der Mittleren Reife die Schule und strebt eine Ausbildung in diesem Bereich an. Ein Praktikum im Altenheim hat ihr gut gefallen, aber sie will doch eher Richtung Krankenpflege gehen. Ganz konkrete Pläne hat der gleichaltrige David, der sich im Schulsanitätsdienst engagiert: „Ich habe es schon immer geliebt, Menschen zu helfen!“ Feuerwehr und Polizei findet er spannend, aber seine Zukunft plant er beim Rettungsdienst oder in der Notaufnahme. Laura (15) will ihr Abi machen und deshalb weiter zur Schule gehen. Denn dort sieht sie sich auch später – als Grundschullehrerin. In Stein gemeißelt ist dieser Entschluss aber noch nicht. Vielleicht wird sie auch Innenarchitektin…

Der Fachkräftebedarf wächst, während das Potenzial vor allem wegen des demografischen Wandels schmilzt. Für die Betriebe bedeutet das: Sie müssen um Azubis werben. Dass man mit Speck Mäuse fängt, beweist zum Beispiel die EXEC IT Solutions GmbH aus Ransbach-Baumbach. Der Softwareentwickler überrascht mit flotten Slogans und stellt allen Auszubildenden und Studierenden kleine Firmenwagen zur Verfügung.

Hochzufrieden mit ihrem Arbeitgeber ist Aileen Trommeter (18), die bei der EWM AG in Mündersbach – Weltmarktführer in der Schweißtechnik - eine Lehre zur Industriekauffrau macht: „Wir helfen selbst mit, unsere Ausbildung zu optimieren und haben auch darüber hinaus ganz tolle Projekte. Zum Beispiel betreuen wir zwei Bienenvölker.“ Aileens Begeisterung steckt an, und auch das Mitmach-Programm der EWM ist ein Renner: Kleine Platinen werden verlötet und zum Leuchten gebracht.

Mit der erstmals veranstalteten Ausbildungsbörse an der BBS hat die Agentur für Arbeit ein Forum für Angebot und Nachfrage geschaffen. Elmar Wagner, Chef der Arbeitsagentur, ist nach seinem Rundgang überzeugt: „Diese Premiere war ein voller Erfolg! Im lebhaften Austausch wurden Kontakte geknüpft und viele gute Gespräche geführt. Ich bin zuversichtlich, dass daraus Praktika und Ausbildungsverträge entstehen.“  Als Ziel steht bereits fest: Fortsetzung folgt.