Ende Januar waren 5.374 Menschen ohne Job gemeldet; das sind 550 Personen mehr als im Dezember. Die Arbeitslosenquote ist innerhalb des vergangenen Monats um 0,3 Prozentpunkte auf jetzt 3 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Januar 2021 gibt es allerdings einen deutlichen Rückgang um 1.459 Erwerbslose bzw. 0,8 Prozentpunkte in der Quote.
Für Agenturchef Elmar Wagner kommt dieser Schub nicht überraschend. Nach dem Jahreswechsel schlagen gleich zwei Effekte zu Buche. Zum einen können im Winter etliche Tätigkeiten im Freien nicht ausgeübt werden. Dafür ist im Frühling wieder mit einer Belebung zu rechnen. Zum anderen wirkt sich aus, dass zum Jahres- und Quartalsende befristete Verträge ausgelaufen sind und die Betroffenen sich neu orientieren müssen. Auch diese so genannte Durchgangsarbeitslosigkeit baut sich erfahrungsgemäß rasch wieder ab.
Wagner hält fest: „Der Arbeitsmarkt hat sich 2021 trotz Corona kontinuierlich vom Einbruch in der ersten Pandemiephase erholt. Nun fällt die Winterarbeitslosigkeit wegen der eher moderaten Witterung relativ gering aus und wir haben die niedrigste Januar-Arbeitslosigkeit seit sechs Jahren.“
Die Statistik spiegelt den Saisoneffekt deutlich: Im Laufe des zurückliegenden Monats meldeten sich 1.347 Menschen aus der Arbeitslosigkeit ab. Auf der anderen Seite kamen 1.907 Personen hinzu. Bei den Männern stieg die Arbeitslosigkeit um 408, bei den Frauen nur um 142 Personen. Auch dies belegt, so Elmar Wagner, die jahreszeitliche Flaute der witterungsabhängigen Branchen, in denen deutlich mehr Männer als Frauen beschäftigt sind.
Diese saisonbedingten Arbeitslosmeldungen sind vor allem bei der Agentur für Arbeit zu verzeichnen, deren Kundenkreis die Menschen mit Anspruch auf Arbeitslosengeld I als Versicherungsleistung sind. Ihre Zahl erhöhte sich gegenüber dem Dezember um 396 Personen. Im Bereich der Jobcenter war der Anstieg im Monatsverlauf mit 154 Männern und Frauen deutlich schwächer ausgeprägt. Dort wird etwa die Hälfte der Arbeitslosen betreut - das sind über 2.700 Menschen, die mit ihren Familien von der steuerfinanzierten Grundsicherung (Arbeitslosengeld II) leben. In diesem Bereich beginnt sich nun auch allmählich die Langzeitarbeitslosigkeit zu reduzieren, die während der Corona-Krise erheblich angestiegen war.
Auch auf dem Stellenmarkt ist die Winterpause zu spüren. Die Betriebe meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur Montabaur und der Jobcenter im Januar 538 Stellen. Das ist ein Minus von 160 im Vergleich zum Vormonat, jedoch ein Plus von 203 gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Bestand ist mit 4.000 Stellen innerhalb der vergangenen Wochen auf sehr hohem Level konstant geblieben. Sowohl Stellenzugänge als auch Stellenbestand liegen 60 Prozent über dem Vorjahreswert. „Für Menschen auf Jobsuche bieten sich also beste Chancen. Mit guter beruflicher Qualifikation findet sich leicht eine Beschäftigung in der Region“, resümiert der Agenturleiter die Marktsituation.
Abschließend ein Blick auf die beiden Landkreise, die der Agenturbezirk Montabaur umfasst. Im Westerwaldkreis haben derzeit 3.318 Menschen keinen Job – 315 mehr als im Dezember, aber 911 weniger als im Januar 2021. Die Quote liegt jetzt bei 2,9 Prozent und damit 0,3 Punkte über dem Wert des Vormonats und 0,8 Punkte unter dem des Vorjahresmonats.
An Rhein und Lahn sind aktuell 2.056 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet; das sind 235 mehr als im Dezember, jedoch 548 weniger als im Januar des vergangenen Jahres. Die aktuelle Quote beträgt 3,1 Prozent und hat wie bei den Nachbarn gegenüber Dezember um 0,3 Prozentpunkte zugelegt. Im Vergleich zum Januar 2021 ist sie um 0,9 Prozent gesunken.