Im Agenturbezirk Montabaur sind aktuell 7.059 Menschen arbeitslos. Das sind 69 mehr als im Vormonat und 938 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote bleibt unverändert auf 3,8 Prozent. Im Oktober 2023 lag sie noch bei 3,4 Prozent.
„Die Wirtschaftskrise schlägt sich zunehmend auch auf dem Arbeitsmarkt nieder. Binnen Jahresfrist sind im Agenturbezirk fast 1000 Menschen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen“, erklärt Agenturleiter Elmar Wagner. „Der Arbeitsmarkt hatte sich auch bei nachlassender Konjunktur lange als robust erwiesen. Doch inzwischen macht sich die anhaltende Wirtschaftsflaute mehr und mehr auch in hiesigen Unternehmen bemerkbar. Nicht wenige Firmen sehen sich durch den Kostendruck gezwungen, Arbeitsplätze abzubauen und Beschäftigte zu entlassen. Pläne für Neueinstellungen werden zurückgestellt, einzig der Bedarf an qualifizierten Fachkräften bleibt unverändert hoch.“
Der Stellenmarkt spiegelt diese Personalsituation in den Betrieben. Das aktuelle Angebot an offenen Stellen liegt mit 3.103 Jobs um 148 niedriger als im Vorjahr und konzentriert sich auf fehlende Fachkräfte.
Das rückläufige Beschäftigungsangebot erschwert die Arbeitssuche besonders für Ungelernte und Geringqualifizierte. Von den 1.695 Langzeitarbeitslosen im Agenturbezirk Montabaur haben 57,8 Prozent keine Berufsausbildung. Der Befund der Arbeitsagentur dazu ist eindeutig: Berufliche Qualifizierung ist gerade in Krisenzeiten die beste Absicherung gegen das Risiko, arbeitslos zu werden oder zu bleiben. Wer sich schwertut, wieder in Beschäftigung zu finden, sollte die Zeit der Arbeitslosigkeit für eine Weiterbildung nutzen. Denn berufliche Qualifizierung verbessert die Chancen am Arbeitsmarkt und vermeidet Langzeitarbeitslosigkeit. Die Arbeitsagentur und die Jobcenter beraten gerne zu den individuellen Fördermöglichkeiten.
Und so entwickelte sich der Arbeitsmarkt in den beiden Landkreisen, die der Agenturbezirk Montabaur umfasst:
Im Westerwaldkreis haben derzeit 4.281 Frauen und Männer keinen Job – 37 weniger als im September, aber 526 mehr als im Oktober 2023. Die Quote bleibt beim Vormonatswert von 3,7 Prozent, vor einem Jahr lag sie noch bei 3,3 Prozent.
Im Rhein-Lahn-Kreis sind aktuell 2.778 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 106 mehr als vor einem Monat und 412 mehr als vor einem Jahr. Die Quote ist in der vergangenen vier Wochen von 4,0 Prozent auf 4,2 Prozent gestiegen. Vor einem Jahr lag sie bei 3,6 Prozent.