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Zum Jahresende ist die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim gegenüber dem Vormonat um 96 oder 0,8 Prozent auf 12.182 zurückgegangen. Wesentlich deutlicher ist der Rückgang im Vorjahresvergleich ausgefallen: Im Dezember 2020 waren noch 2.915 oder 19,3 Prozent mehr Menschen arbeitslos. Die Arbeitslosigkeit nähert sich kontinuierlich dem Vorkrisenniveau an, ohne es jedoch zu erreichen (Dezember 2019: 10.881 Arbeitslose).
Die Arbeitslosenquote – bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – ging von November auf Dezember um 0,1 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent zurück. Vor einem Jahr lag sie bei 4,4 Prozent.
„Der Arbeitsmarkt zeigt sich auch zum Jahresende robust, er steht jedoch nicht nur aufgrund der Corona-Krise vor großen Herausforderungen. Die demografische Entwicklung, die fortschreitende Digitalisierung und Transformationsprozesse, beispielsweise in der Automobilindustrie, werden zu großen Veränderungen am Arbeitsmarkt führen. Die weitere Entwicklung ist deshalb schwer zu prognostizieren. Aktuell ist die Kurzarbeit immer noch ein wichtiger stabilisierender Faktor. Die Verlängerung des erleichterten Zugangs zum Kurzarbeitergeld bis März 2022 und die damit verbundenen Sonderregelungen entlasten weiter unsere Unternehmen und bieten gleichzeitig einen wichtigen Anreiz, Beschäftigte in dieser Zeit zu qualifizieren“, so Martina Lehmann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat zum Jahresende erwartungsgemäß nachgelassen. Dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim wurden im Dezember 1.015 zu besetzende Stellen gemeldet, 66 oder 6,1 Prozent weniger als im November aber 175 oder 20,8 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Arbeitslose
Insgesamt meldeten sich im Verlauf des Monats 2.698 Männer und Frauen neu oder erneut arbeitslos. Das waren 49 oder 1,8 Prozent weniger als im Dezember 2020. Gleichzeitig konnten 2.776 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 156 oder 5,3 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Rückblick 2021
Nach dem Lockdown im Frühjahr hat sich der Arbeitsmarkt im Nordschwarzwald im Jahresverlauf schrittweise von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholt. Im Jahresdurchschnitt gab es im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim 14.363 Arbeitslose, 424 oder 2,9 Prozent weniger als im Durchschnitt des Jahres 2020.
Zahl der Kurzarbeiter und kurzarbeitenden Betriebe
Im August 2021 – aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor – haben im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim 4.990 Beschäftigte in 829 Betrieben kurzgearbeitet.
Entwicklung nach Rechtskreisen
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Arbeitslosengeld I) waren im Dezember 6.030 Männer und Frauen arbeitslos, 142 oder 2,3 Prozent weniger als im Vormonat und 3.069 oder 33,7 Prozent weniger als im Dezember 2020.
Im Bereich der steuerfinanzierten Grundsicherung (Arbeitslosengeld II – Hartz IV) gab es 6.152 Arbeitslose, 46 oder 0,8 Prozent mehr als im November und 154 oder 2,6 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Regionale Arbeitslosenquoten nach Geschäftsstellenbezirken
Unter den sieben Geschäftsstellen der Arbeitsagentur Nagold-Pforzheim hat Mühlacker mit 2,6 Prozent den besten Wert. Es folgen Calw und Freudenstadt mit je 2,9 Prozent, Horb mit 3,0 Prozent, Nagold mit 3,1 Prozent, Pforzheim mit 4,2 Prozent und Bad Wildbad mit 4,4 Prozent.
Entwicklung in den Landkreisen und der Stadt Pforzheim
Die unterschiedlichen Strukturen innerhalb des Agenturbezirkes haben auch Dezember zu einer großen Bandbreite der Arbeitslosenquoten geführt. Sie liegt zwischen 2,6 Prozent im Enzkreis und 6,0 Prozent im Stadtkreis Pforzheim.
Landkreis Calw
Die Arbeitslosenquote blieb im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 3,3 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 3,6 Prozent. Insgesamt waren 3.032 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, davon 1.615 (53,3 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 1.417 (46,7 Prozent) in der Grundsicherung. Im Dezember wurden 248 Stellenangebote gemeldet. Das waren 60 oder 19,5 Prozent weniger als im Vormonat und 14 oder 5,3 Prozent weniger als im Dezember 2020. Derzeit sind 1.422 offene Stellenangebote im Bestand, 367 oder 34,8 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Enzkreis
Die Arbeitslosenquote ging von November auf Dezember um 0,1 Prozentpunkte auf 2,6 Prozent zurück. Vor einem Jahr lag sie bei 3,5 Prozent. Insgesamt waren 2.915 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 1.785 (61,2 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 1.130 (38,8 Prozent) in der Grundsicherung. Im Dezember wurden 236 Stellenangebote gemeldet. Das waren zehn oder 4,4 Prozent mehr als im Vormonat und 36 oder 18,0 Prozent mehr als vor einem Jahr. Aktuell sind 1.381 offene Stellenangebote im Bestand, 457 oder 49,5 Prozent mehr als im Dezember 2020.
Landkreis Freudenstadt
Die Arbeitslosenquote blieb im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 2,9 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 3,8 Prozent. Insgesamt waren 2.053 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 1.093 (53,2 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 960 (46,8 Prozent) in der Grundsicherung. Im Dezember wurden 213 Stellenangebote gemeldet, 50 oder 19,0 Prozent weniger als im November und neun oder 4,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Aktuell sind 1.448 offene Stellenangebote im Bestand, 323 oder 28,7 Prozent mehr als im Dezember 2020.
Stadt Pforzheim
Die Arbeitslosenquote blieb im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 6,0 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 7,5 Prozent. Damit verzeichnete Pforzheim den stärksten Rückgang der Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahr unter allen 44 Stadt- oder Landkreisen in Baden-Württemberg.
Insgesamt waren 4.182 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 1.537 (36,8 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 2.645 (63,2 Prozent) in der Grundsicherung. Im Dezember wurden 318 Stellenangebote gemeldet. Das waren 34 oder 12,0 Prozent mehr als im Vormonat und 144 oder 82,8 Prozent mehr als im Dezember 2020. Aktuell sind 1.300 offene Stellenangebote im Bestand, 526 oder 68,0 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Stellenmarkt
Mitte Dezember waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim 5.551 offene Stellen gemeldet, 1.673 oder 43,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. Inzwischen sind mehr als 1.300 offene Stellen mehr gemeldet als im Dezember 2019, also vor Beginn der Corona-Krise.