Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Stephanie Aeffner besuchte am Donnerstag letzter Woche die Arbeitsagentur in Pforzheim. Dort tauschte sie sich mit der Chefin der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, Martina Lehmann, über die Entwicklung auf dem regionalen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt aus. Und die ist, trotz Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg, erfreulich gut. In dem gut zweistündigen Gespräch, bei dem auch die Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, Annette Hanfstein, dabei war, ging es auch um die Qualifizierung von Beschäftigten und die eigens zu deren Beratung eingeführte lebensbegleitende Berufsberatung als neue Dienstleistung der Arbeitsagentur.
Anhand der von Lehmann präsentierten Zahlen wurde deutlich, dass die Arbeitsagentur im Wahlkreis der Abgeordneten gute Arbeit leistet. Mit Beginn der Corona-Krise Mitte März 2020 sei die Arbeitslosigkeit Corona bedingt stark gestiegen und die Zahl der Anzeigen auf Kurzarbeit quer durch alle Branchen förmlich explodiert. In der Spitze habe jeder vierte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Agenturbezirk von Kurzarbeitergeld gelebt. Unter anderem durch die interne Verzwölffachung des Personals im Bereich Kurzarbeitergeld und dem außerordentlichen Engagement aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei es gelungen, das Kurzarbeitergeld trotz der so noch nie da gewesenen Dimension schnell an die Unternehmen auszuzahlen und gleichzeitig für die vielen ratsuchenden Menschen trotz Kontakteinschränkungen vermittlerisch und beraterisch da zu sein,“ berichtete die Agenturchefin nicht ohne Stolz auf ihr Team.
Lehmann informierte die Abgeordnete außerdem über das Beratungsangebot der lebensbegleitenden Berufsberatung. Damit können nun auch berufstätige Erwachsene über das gesamte Erwerbsleben hinweg beratend und oft auch finanziell unterstützt werden, damit sie in Zeiten von steigenden und sich in hoher Geschwindigkeit verändernden Anforderungen in der Arbeitswelt attraktiv für den Arbeitsmarkt der Zukunft bleiben.
"Der Strukturwandel stellt die deutsche Wirtschaft vor große Herausforderungen. Aus- und Weiterbildung kommen in diesem Transformationsprozess Schlüsselrollen zu: Arbeitnehmer*innen müssen so qualifiziert werden, dass sie auch in Zukunft ihren Platz auf dem Arbeitsmarkt finden. Angesichts des bereits akuten Fachkräftemangels profitieren hiervon Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen gleichermaßen. Des Weiteren stellen wir mit dem im Koalitionsvertrag vereinbarten Anspruch auf eine berufsabschlussbezogene Qualifikation zusätzliche Weichen für mehr ausgebildetes Personal. Ich freue mich sehr, dass die Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim mit Angeboten wie der lebensbegleitenden Berufsberatung auf die Qualifizierung und somit nachhaltige Maßnahmen der Vermittlung setzt. Nach den pandemiebedingt sehr arbeitsintensiven Jahren, die hinter den Mitarbeiter*innen der Arbeitsagentur liegen, ist dieses große Engagement nicht selbstverständlich - daher ein großes Dankeschön an Frau Lehmann und ihr gesamtes Team!", sagte Aeffner.
Die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt im Nordschwarzwald sowie die Entwicklung der Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen rundeten das Gespräch in der Arbeitsagentur in Pforzheim ab. Martina Lehmann und Stephanie Aeffner betonten zum Abschluss, in engem Austausch bleiben zu wollen.