Die Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim hat gestern wieder ihren Boys‘Day durchgeführt und vielen Jungs die Möglichkeit geboten, sich über zukunftsorientierte Berufe zu informieren, in denen Männer bisher noch unterrepräsentiert sind.
Jungen haben vielfältige Interessen und Stärken. Bei der Berufswahl entscheiden sie sich jedoch noch immer überwiegend für jungentypische Berufe im technischen Bereich. Warum sollte man sich nicht auch mal im sozialen, erzieherischen oder pflegerischen Bereich informieren? Diese Frage stellten sich rund 30 Schüler und besuchten den diesjährigen Boys‘ Day im Berufsinformationszentrum (BiZ) der Arbeitsagentur in Nagold.
An den Infoständen der Annemarie-Lindner-Schule Nagold, des Zentrums für Psychiatrie Calw – Klinikum Nordschwarzwald, des Klinikverbunds Südwest und des DRK-Kreisverbandes Calw e. V. konnten sie sich erste Eindrücke von den Berufen Pflegefachmann, Medizinischer Technologe für Radiologie, Erzieher sowie Notfall- und Rettungssanitäter verschaffen. Sie konnten beispielsweise die Herzdruckmassage an einer Puppe üben oder den Alltag in der Pflegeausbildung mit Hilfe einer Virtual-Reality-Brille kennenlernen.
„Unser Boys Day bietet eine gute Gelegenheit für Jungs, Berufe kennenzulernen, die sie bisher nicht in Betracht gezogen haben“, betonte die Chefin der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, Martina Lehmann. „Wir möchten dazu beitragen, dass Geschlechterklischees überwunden werden und jeder die Chance hat, den Beruf zu finden, der zu ihm passt.“
Die meisten der etwa 30 Besucher, die die vielfältigen Informationsmöglichkeiten im Nagolder BIZ für die Berufswahl nutzten, nahmen auch an dem von Dozentin Tanja Mink angebotenen Workshop mit dem Titel „Boys on the way – Deinen eigenen Weg finden“ teil. Bei diesem konnten die Teilnehmer mehr über ihre Stärken und Talente erfahren und Wege kennenlernen, wie man auf der eigenen Reise zum Traumjob vorankommt und dabei neue Möglichkeiten entdeckt „Inzwischen ist ein Workshop zum festen Bestandteil des Boys’Day geworden“, freut sich die Beauftrage für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Arbeitsagentur, Katja Müller. „Junge Männer für die Wahrnehmung eigener Stärken und Schwächen zu sensibilisieren sind auch wichtige Aspekte in Sachen Berufswahl“, so Müller.
Einige der Besucher haben noch vor Ort mit den Anbietern Adressen wegen möglicher Praktika in den vorgestellten Berufen ausgetauscht.