Neubrandenburg | Im August waren in der Seenplatte 24 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als im Juli. Insgesamt 10.934. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 8,5 Prozent. Im Vergleich zum August des Vorjahres sind es 362 Arbeitslose mehr.
Thomas Besse: „Die derzeitige saisonuntypische Stagnation bei den Arbeitslosenzahlen ist vor allem mit den immer größer werdenden Unsicherheiten zum weiteren Kriegsverlauf und der Entwicklung der Energiepreise verbunden. Trotz dieser wirtschaftlichen Unsicherheiten bleibt die Arbeitskräftenachfrage enorm. Es wird immer schwieriger passende Arbeitskräfte für die offenen Stellen zu finden. Das führt zu Engpässen in einigen Berufen und Regionen. Viele Unternehmen sind dennoch zurückhaltender bei den Einstellungen und warten die weiteren wirtschaftlichen und politischen Entwicklung ab."
Arbeitsmarktdaten für Geflüchtete aus der Ukraine
Aktuell werden 1.353 erwerbsfähige Ukrainerinnen und Ukrainer in der Agentur für Arbeit Neubrandenburg im SGB II oder SGB III betreut - fast alle im Rechtskreis SGB II. Darunter 825 arbeitslose Personen.
Kurzarbeit sichert Arbeitsplätze und verhindert Arbeitslosigkeit
Im Juni wurde im Landkreis für 46 Menschen – aus 7 Unternehmen - vorsorglich Kurzarbeit angezeigt.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen
Nach Personengruppen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit recht unterschiedlich. Die Spanne der Veränderungen reicht von -5,5 % bei Deutschen bis +133,2 % bei Ausländern.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung nach dem Sozialgesetzbuch III, also bei all denjenigen, die Arbeitslosengeld I erhalten waren im August 3.213 Menschen arbeitslos. 45 mehr als im Vormonat und 52 mehr als im August 2021. Das entspricht einem Anstieg von 1,6 Prozent.
Die Zahl der Bezieher von Arbeitslosengeld II nach dem Sozialgesetzbuch II - umgangssprachlich Hartz-IV-Empfänger genannt - lag im Juli bei 7.721 Arbeitslosen. 21 weniger als im Juli und 310 mehr als im August 2021. Das entspricht einem Anstieg von 4,2 Prozent.
Geldleistungen
Insgesamt 3.127 Personen erhielten im August 2022 Arbeitslosengeld, 280 mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im Juli bei 14.581. Gegenüber August 2021 war dies ein Rückgang von 103 Personen.
Knapp 3.300 gemeldete freie Arbeitsstellen: Arbeitskräftenachfrage ungebrochen hoch
Im Landkreis der Mecklenburgischen Seenplatte ist die Zahl der offenen Stellen gegenüber dem Vormonat gesunken. Zurzeit gibt es 3.275 freie Arbeitsstellen. 61 weniger als im Vormonat und 264 mehr als im August des Vorjahres.
Die größte Nachfrage gab es im August aus den Bereichen: Verarbeitendes Gewerbe (428 freie Stellen im Bestand); im Baugewerbe (430); Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (394); im Gastgewerbe (328) sowie in der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (382). Unternehmen in der Seenplatte, die noch keinen festen Ansprechpartner haben, erreichen den Arbeitgeberservice telefonisch unter der kostenfreien Arbeitgeber-Service-Rufnummer: 0800 4 5555 20.
Der Arbeitsmarkt in den Dienststellen des Agenturbezirks
Im Agenturbezirk Neubrandenburg entwickelte sich der Arbeitsmarkt im August recht unterschiedlich. Am günstigsten war die Veränderung der Arbeitslosigkeit in Röbel; dort sank der Bestand an Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,3 %. Dem gegenüber steht die Entwicklung in Malchin mit einer Zunahme von 2,5 %.
Ausbildungsmarkt
Von Oktober 2021 bis August 2022 meldeten sich - bei der Arbeitsagentur und den Jobcentern im Landkreis – 1.272 Bewerber*innen für eine Ausbildungsstelle. Das waren 22 mehr als im Vorjahreszeitraum (+1,8%). Gleichzeitig waren 1.780 betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet, 75 oder 4,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Und Jugendliche, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, müssen nicht in Panik verfallen. Es gibt es noch viele interessante Ausbildungsplatze im Seenplattenlandkreis: „Schaut Euch um!“ Und dass man nach dem 01.08. keine Ausbildung beginnen kann, „ist ein Mythos“, beruhigt der Arbeitsagenturchef. "Ohne Probleme kann man am 1.9., 1.10 und sogar noch am 1.11. seine Ausbildung beginnen.“