„Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Neubrandenburg im Dezember 2024 erwartungsgemäß leicht gestiegen“, so Andreas Wegner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Neubrandenburg. 11.807 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 328 Personen mehr als im November und 192 Personen mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 9,2 Prozent und lag mit 0,2 Prozentpunkten über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 9,1 Prozent. „Der Anstieg entspricht der Jahreszeit, ist aber der geringste der letzten fünf Jahre“, so Andreas Wegner weiter.
Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 3.839 Personen (307 Personen mehr als im Vormonat und 65 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 7.968 Arbeitslose registriert (21 Personen mehr als im Vormonat und 127 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 68 Prozent aller Arbeitslosen betreut.
Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 2.039 Personen arbeitslos, 8,9 Prozent weniger als im Dezember 2023. „Auch hier zeigt sich weiterhin die Robustheit des regionalen Arbeitsmarktes“, so Andreas Wegner und er ergänzt „besonders erfreulich ist, dass sich davon nur 871 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet haben. Das ist auch der niedrigste Dezember-Wert der letzten fünf Jahre.
„Allerdings, ist auch die Zahl der Menschen, die im Dezember ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, auf 1.710 zurückgegangen und liegt damit um 137 oder 7,4 Prozent unter dem Rückgang im Dezember 2023“, beschreibt Andreas Wegner die Schattenseite des Arbeitsmarktes. Insgesamt 435 Menschen nahmen direkt aus der Arbeitslosigkeit eine Erwerbstätigkeit auf, 17 weniger als im Dezember 2023. „Hier wirkt sich die vorhandene Unsicherheit in der Wirtschaft negativ auf die Einstellungsbereitschaft der Arbeitgeber aus“ erläutert Wegner.
Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 401 Stellen wurden im Dezember neu gemeldet (63 mehr als im Vormonat, aber 40 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Baugewerbe, Verarbeitendes Gewerbe, Gesundheits- und Sozialwesen, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen. Aktuell befanden sich damit 2.364 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.
Erfreulich ist aus der Sicht Wegners auch die Entwicklung in den Jobcentern, die die Menschen betreuen, die auf Leistungen der Grundsicherung für Arbeitssuchende angewiesen sind. Hier sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 243 (entspricht -2,0 Prozent) auf insgesamt 11.759. In diesen Bedarfsgemeinschaften leben 14.581 erwerbsfähige Leistungsberechtigte Bezieher von Bürgergeld, das waren 237 Personen weniger (-1,6 Prozent) als vor einem Jahr und 4.329 nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte, meist Kinder unter 15 Jahren, dies waren 212 Menschen oder 4,7 Prozent weniger als im Dezember 2023.
Bis Mitte Dezember wurden 715 arbeitslose Ukrainerinnen und Ukrainer in den Jobcentern betreut. 55 weniger als im November. 49 weniger als im Dezember des Vorjahres. Hier zeigt der Job-Turbo trotz des nicht einfachen wirtschaftlichen Umfeldes Wirkung.
Entwicklung in den Dienststellen
Die Entwicklung in den Dienststellen der Agentur für Arbeit ist weiterhin unterschiedlich. Während in der Dienststelle Röbel die Arbeitslosigkeit weiter zurück geht und nunmehr bei 6,7 Prozent liegt, steigt sie in Neubrandenburg weiter an und liegt nun bei 12,5 Prozent.
Entwicklung der Beschäftigung
Weiter rückläufig ist die Anzahl der im Agenturbezirk sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Hier liegen aktuell die Daten für Juni 2023 vor. In diesem Monat betrug die Zahl der sv-pflichtig Beschäftigen Menschen 91.164 und war damit um 1.209 oder 1,3 Prozent geringer als im Juni 2023.
„Hier sehen wir die direkten Auswirkungen der demografischen Entwicklung“ so Wegner. „Die inländische Bevölkerung wird immer älter und scheidet aus dem Erwerbsleben aus. Im Juni 2024 waren nur noch 86.798 und damit 1.550 (-1,8 Prozent) deutsche Arbeitnehmer*innen weniger in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, als ein Jahr zuvor. Diesen Rückgang konnte auch der Anstieg bei den ausländischen sv-pflichtigen Beschäftigten von 341 (8,5 Prozent) auf 4.366 nicht ausgleichen.“