Der Arbeitsmarkt in Mittelholstein im März 2023

• Zahl der Arbeitslosen steigt zum Vormonat an
• Mehr Arbeitslose und Unterbeschäftigte im Vergleich zum Vorjahr
• Nachfrage nach Arbeitskräften sinkt
• Nachfrage am Ausbildungsmarkt auf Unternehmensseite hoch

31.03.2023 | Presseinfo Nr. 30

Der Arbeitsmarkt in Mittelholstein im März 2023

• Zahl der Arbeitslosen steigt zum Vormonat an
• Mehr Arbeitslose und Unterbeschäftigte im Vergleich zum Vorjahr
• Nachfrage nach Arbeitskräften sinkt
• Nachfrage am Ausbildungsmarkt auf Unternehmensseite hoch


Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der arbeitslosen Menschen im Kreis Rendsburg-Eckernförde angestiegen, während sie in Neumünster unverändert blieb. Die Arbeitslosigkeit nimmt insbesondere bei den Jüngeren unter 25 Jahren und Ausländer*innen deutlich zu.
„Die Arbeitslosigkeit ist in beiden Rechtskreisen angestiegen, im Rechtskreis SGB III geringer als im Rechtskreis SGB II, besonders im Vorjahresvergleich. Hier zeigen sich deutlich die Auswirkungen der Ukraine-Krise mit der Betreuung Geflüchteter in den Jobcentern seit Juni 2022, insbesondere bei Frauen, Jüngeren und Ausländern“, kommentiert Michaela Bagger, Leiterin der Agentur für Arbeit Neumünster, die aktuellen Zahlen.
 


Arbeitslosigkeit

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Neumünster sind im März 9.863 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 103 mehr als im Februar (plus 1,1 Prozent) und 911
mehr als ein Jahr zuvor (plus 10,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im März 5,3 Prozent. Im Februar lag sie bei 5,2 Prozent und vor einem Jahr lag sie bei 4,8 Prozent.


Arbeitslosigkeit ist kein fester Block, vielmehr gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung. So meldeten sich im März 746 Personen aus einer Erwerbstätigkeit neu arbeitslos, 88 weniger als im Februar und 123 mehr als vor einem Jahr. Ihnen gegenüber stehen 692 Personen, die ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden konnten, ungefähr so viele wie im Februar und vor einem Jahr. „Die Dynamik verlangsamt sich. Die Arbeitskräftenachfrage ist zurückgegangen. Gründe dafür liegen in der für viele Betreibe aktuell schwierigen wirtschaftlichen Situation, zeigen sich aber auch als Folge des breiten Fachkräftemangels. Unternehmen halten es vielfach für schwierig, neues Personal über eine Stellenmeldung gewinnen zu können,“ so Bagger.

Aktuell werden in Mittelholstein 1.626 Ukrainerinnen und Ukrainer betreut, das sind 21 mehr als im letzten Monat und 1.594 mehr als vor einem Jahr. Fast alle werden im Rechtskreis SGB II betreut. Arbeitslos sind darunter 486 Personen (62 weniger als im Februar und 476 mehr als im März 2022).
 


Arbeitsagentur und Jobcenter

Die Zahl der bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldeten Menschen (Arbeitslosengeld I) beträgt im März 3.411 Personen – 20 mehr als im Februar (plus 0,6 Prozent) und 145 mehr als vor einem Jahr (plus 4,4 Prozent).
Bei den Jobcentern sind im März 6.452 Menschen (Arbeitslosengeld II) arbeitslos gemeldet. Das sind 83 mehr als im Februar (plus 1,3 Prozent) und 766 mehr als ein Jahr zuvor (plus 13,5 Prozent). Ein wesentlicher Grund für die im Vorjahresvergleich gestiegenen Zahlen sind die seit dem 1.6.2022 in den Jobcentern betreuten ukrainischen Geflüchteten.
 


Stellenangebot

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service (gAG-S) der Agentur für Arbeit und der Jobcenter wurden im März 448 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet – 141 weniger als im Februar (minus 23,9 Prozent) und 354 weniger als vor einem Jahr (minus 44,1 Prozent). Die meisten Stellenangebote kamen im März aus dem Bereich der Zeitarbeit, dem Öffentlichen Dienst und dem Bereich freiberuflicher, wissenschaftlicher und technischer Tätigkeiten.
 


Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Berichtsjahres am 1. Oktober 2022 wurden dem gAG-S 2.281 betriebliche Berufsausbildungsstellen gemeldet, 307 oder 15,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Davon sind noch 1.497 unbesetzt.

Die Zahl der Bewerber und Bewerberinnen für Berufsausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Bis Ende März meldeten sich 1.020 Bewerber und Bewerberinnen, 168 oder 14,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. 665 sind noch unversorgt.

„Rein rechnerisch gibt es zurzeit mehr als zwei offene Berufsausbildungsstellen je unversorgtem Bewerber bzw. unversorgter Bewerberin“, so Bagger und appelliert an Jugendliche, die noch Unterstützung bei der Berufswahl oder der Suche nach einem Ausbildungsplatz benötigen, die Berufsberatung in Anspruch zu nehmen: „Die Auswahl an Berufen ist immens groß. Da ist eine professionelle Unterstützung für die individuelle Berufswahl förderlich. Mit einer dualen Ausbildung erwirbt man ein solides Fundament für den beruflichen Einstieg. Und mit dem Berufsabschluss öffnen sich attraktive Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten“, so Bagger weiter.
Termine für die Berufsberatung gibt es telefonisch unter 0800 4 5555 00 (Der Anruf ist gebührenfrei.). Auf Wunsch kann auch ein Termin für eine Videoberatung vereinbart werden. Unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/neumuenster/content/1533747078750 steht, wie es geht.


An die Unternehmen appelliert Bagger, weiter auszubilden und auch vermeintlich schwächeren Bewerbern und Bewerberinnen eine Chance zu geben. „Nutzen Sie die Expertise der Experten und Expertinnen Ihres Arbeitgeber-Services vor Ort. Von der Unterstützung bei der Bewerbersuche bis hin zur finanziellen Hilfe für Jugendliche mit Förderungsbedarf können sie Ihnen Angebote machen. Wer eigene Fachkräfte ausbildet, macht sich unabhängig vom Arbeitsmarkt, bleibt wettbewerbsfähig und bindet geeignetes Personal langfristig.“, so Bagger. Den gAG-S erreichen Unternehmen unter: 0800 4 5555 20 (Der Anruf ist gebührenfrei.).

Beiden Seiten empfiehlt Bagger: „Nutzen Sie die Angebote des Girls‘ und Boys‘ Days am 27.04.2023. Erfahrungsgemäß werden die Berufswahlentscheidungen noch sehr stark auf der Grundlage tradierter Rollenbilder getroffen. Am Girls‘ und Boys‘ Day können Mädchen und Jungs in vielen Veranstaltungen die „andere“ Seite kennen lernen. Und Unternehmen haben die Chance, Bewerber- und Bewerberinnenpotential zu heben.“

Weitere Informationen gibt es unter https://www.girls-day.de/ und https://www.boys-day.de/. Auch die Agentur für Arbeit Neumünster ist mit zwei Veranstaltungen vertreten – dem „Girls‘ Day-Parcours – Mach MI(N)T!“ in Rendsburg und „ROBERTA – Lernen mit Robotern“ in Neumünster.
 

Der regionale Arbeitsmarkt

In der Stadt Neumünster
• sind im März 3.586 Menschen arbeitslos gemeldet – einer mehr als im Februar und 222 mehr als vor einem Jahr (plus 6,6 Prozent).
• werden aktuell 369 Ukrainerinnen und Ukrainer betreut, das sind 14 mehr als im letzten Monat und 352 mehr als vor einem Jahr. Fast alle werden im Rechtskreis SGB II betreut. Arbeitslos sind darunter 80 (12 weniger als im Februar und 74 mehr als im März 2022).
• beträgt die Arbeitslosenquote wie im Februar 8,3 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 7,8 Prozent.
• wurden dem gAG-S im März 134 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet – 103 weniger als im Februar (minus 43,5 Prozent) und 139 weniger als vor einem Jahr
(minus 50,9 Prozent).

Im Kreis Rendsburg-Eckernförde
• sind im März 6.277 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen – 102 mehr als im Februar (plus 1,7 Prozent) und 689 mehr als vor einem Jahr (plus 12,3 Prozent).
• werden aktuell 1.257 Ukrainerinnen und Ukrainer betreut, das sind sieben mehr als im letzten Monat und 1.242 mehr als vor einem Jahr. Fast alle werden im Rechtskreis SGB
II betreut. Arbeitslos sind darunter 406 (53 weniger als im Februar und 402 mehr als im März 2022).
• beträgt die Arbeitslosenquote im März 4,4 Prozent. Im Februar lag sie bei 4,3 Prozent und vor einem Jahr bei 3,9 Prozent.
• wurden dem gAG-S im März 314 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet – 38 weniger als im Februar (minus 10,8 Prozent) und 215 weniger als vor einem Jahr
(minus 40,6 Prozent).

Im Bezirk der Geschäftsstelle Eckernförde der Agentur für Arbeit Neumünster
• sind im März 1.274 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen – vier weniger als im Februar (minus 0,3 Prozent) und 177 mehr als ein Jahr zuvor (plus 16,1 Prozent).
• beträgt die Arbeitslosenquote aktuell wie im Februar 3,8 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 3,3 Prozent.
• wurden dem gAG-S im März 49 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet – sieben mehr als im Februar (plus 16,7 Prozent) und 78 weniger als vor einem Jahr (minus 61,4 Prozent).

Im Bezirk der Geschäftsstelle Rendsburg der Agentur für Arbeit Neumünster
• sind im März 2.874 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen – 61 mehr als im Februar (plus 2,2 Prozent) und 157 mehr als ein Jahr zuvor (plus 5,8 Prozent).
• beträgt die Arbeitslosenquote aktuell 5,5 Prozent. Im Februar lag sie bei 5,4 Prozent und vor einem Jahr bei 5,2.
• wurden dem gAG-S im März 138 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet – 90 oder 39,5 Prozent weniger als im Februar und 98 oder 41,5 Prozent weniger als
vor einem Jahr.