Der Arbeitsmarkt in Mittelholstein im Juni 2023

• Zahl der Arbeitslosen sinkt leicht, liegt aber noch deutlich über dem Vorjahr
• Nachfrage nach Arbeitskräften zieht an
• Ausbildungsmarkt bietet Bewerbern und Bewerberinnen weiter gute Chancen

30.06.2023 | Presseinfo Nr. 59

Der Arbeitsmarkt in Mittelholstein im Juni 2023

• Zahl der Arbeitslosen sinkt leicht, liegt aber noch deutlich über dem Vorjahr
• Nachfrage nach Arbeitskräften zieht an
• Ausbildungsmarkt bietet Bewerbern und Bewerberinnen weiter gute Chancen

„Der Arbeitsmarkt entwickelt sich vor der Sommerpause leicht positiv. Unternehmen geben ihre Zurückhaltung auf. Sie halten einerseits ihre Fachkräfte, zeigen zudem auch Ihren Personalbedarf in Stellenmeldungen an“, kommentiert Michaela Bagger, Leiterin der Agentur für Arbeit Neumünster, die aktuellen Zahlen und ergänzt „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich ist weiterhin deutlich von der Betreuung Geflüchteter in den Jobcentern seit Juni 2022 geprägt. Viele befinden sich aktuell in Sprach- und Integrationsmaßnahmen. Sie stehen bald für die Aufnahme einer Beschäftigung oder Ausbildung zur Verfügung. Dann gibt es weitere, breit gefächerte Unterstützungsmöglichkeiten für ihre Aus- und Weiterbildung.“



Arbeitslosigkeit

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Neumünster sind im Juni 9.886 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 80 weniger als im Mai (minus 0,8 Prozent) und 1.162
mehr als ein Jahr zuvor (plus 13,3 Prozent).

Die Arbeitslosenquote beträgt im Juni 5,2 Prozent. Im Mai lag sie bei 5,3 Prozent und vor einem Jahr bei 4,7 Prozent.

Arbeitslosigkeit ist kein fester Block, vielmehr gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung.
So meldeten sich im Juni 623 Personen aus einer Erwerbstätigkeit neu arbeitslos, 36 weniger als im Mai und sechs mehr als vor einem Jahr. Ihnen gegenüber stehen 581 Personen, die ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden konnten, 70 weniger als im Mai und 14 mehr als vor einem Jahr.

Aktuell werden in Mittelholstein 1.689 Ukrainerinnen und Ukrainer betreut, das sind fünf mehr als im letzten Monat und 1.262 mehr als vor einem Jahr. Fast alle werden im Rechtskreis SGB II betreut. Arbeitslos sind darunter 557 Personen (zwei weniger als im Mai und 441 mehr als im Juni 2022).



Arbeitsagentur und Jobcenter

Die Zahl der bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldeten Menschen (Arbeitslosengeld) beträgt im Juni 3.229 Personen – 61 weniger als im Mai (minus 1,9 Prozent) und 255 mehr als vor einem Jahr (plus 8,6 Prozent).


Bei den Jobcentern sind im Juni 6.657 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 19 weniger als im Mai (minus 0,3 Prozent) und 907 mehr als ein Jahr zuvor (plus 15,8 Prozent).

Ein wesentlicher Grund für die im Vorjahresvergleich gestiegenen Zahlen sind die seit dem1.6.2022 in den Jobcentern betreuten ukrainischen Geflüchteten.



Stellenangebot

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service (gAG-S) der Agentur für Arbeit und der Jobcenter wurden im Juni 554 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet –160 mehr als im Mai (plus 40,6 Prozent) und sieben mehr als vor einem Jahr (plus 1,3 Prozent). Die meisten Stellenangebote kamen im Juni aus dem Bereich der Zeitarbeit, dem Bereich
freiberuflicher, wissenschaftlicher und technischer Tätigkeiten, dem Handel und dem Öffentlichen Dienst.



Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Berichtsjahres am 1. Oktober 2022 wurden dem gAG-S 2.501 betriebliche Berufsausbildungsstellen gemeldet, 220 oder 9,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Unbesetzt sind noch 1.289.

Die Zahl der Bewerber und Bewerberinnen für Berufsausbildungsstellen ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Bis Ende Juni meldeten sich 1.315 Bewerber und Bewerberinnen, 167 oder 11,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. 596 sind noch unversorgt.

„Viele Jugendliche absolvieren aktuell ihren Schulabschluss. Viele Ausbildungsbetriebe suchen dringend Nachwuchskräfte. Bei der Suche nach dem / der geeigneten Bewerber/in besteht das Risiko, motivierte Jugendliche zu übersehen, nur weil die Zeugnisse nicht überzeugen. Dabei entwickeln gerade sie sich bei etwas Unterstützung zu sehr guten und motivierten Fachkräften,“ weiß Bagger. Sie appelliert an Betriebe vor einer Absage Kontakt zum gAG-S aufzunehmen. Die Experten und Expertinnen dort können über Möglichkeiten einer Unterstützung während der Ausbildung beraten. Telefonisch ist der gAG-S erreichbar unter der kostenfreien Servicenummer: 0800 4 5555 20.

Für Ausbildungssuchende sind die Chancen auf einen attraktiven Ausbildungsplatz so groß wie nie. Auch an sie appelliert Bagger: „Wenn Sie unsicher sind, ob sie für die ausgeschriebene Stelle in Frage kommen, wenden Sie sich an unsere Berufsberatung. Ob es um die Suche nach dem richtigen Beruf, die richtige Form der Bewerbung oder individuelle Möglichkeiten einer Unterstützung geht, die Berufsberater und -beraterinnen helfen weiter. Und auch wer erst im nächsten Jahr die Schule abschließt, sollte sich früh genug beraten lassen. Dann können rechtzeitig die richtigen Weichen gestellt werden.“
Termine für die Berufsberatung gibt es telefonisch unter 0800 4 5555 00 (Der Anruf ist gebührenfrei.).

Auf Wunsch kann auch ein Termin für eine Videoberatung vereinbart werden.
Unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/neumuenster/content/1533747078750 steht, wie es geht.


Der regionale Arbeitsmarkt

In der Stadt Neumünster
• sind im Juni 3.594 Menschen arbeitslos gemeldet – 26 weniger als im Mai (minus 0,7 Prozent) und 262 mehr als vor einem Jahr (plus 7,9 Prozent).
• werden aktuell 393 Ukrainerinnen und Ukrainer betreut, das sind neun mehr als im letzten Monat und 114 mehr als vor einem Jahr. Arbeitslos sind darunter 118 (16 mehr als im Mai und 82 mehr als im Juni 2022).
• beträgt die Arbeitslosenquote im Juni 8,3 Prozent. Im Mai lag sie bei 8,4 Prozent und vor
einem Jahr bei 7,7 Prozent.
• wurden dem gAG-S im Juni 204 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet – 77 mehr als im Mai (plus 60,6 Prozent) und 47 mehr als vor einem Jahr (plus 29,9 Prozent).

Im Kreis Rendsburg-Eckernförde
• sind im Juni 6.292 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen – 54 weniger als im Mai (minus 0,9 Prozent) und 900 mehr als vor einem Jahr (plus 16,7 Prozent).
• werden aktuell 1.296 Ukrainerinnen und Ukrainer betreut, das sind vier weniger als im letzten Monat und 1.148 mehr als vor einem Jahr. Arbeitslos sind darunter 439 (18 weniger als im Mai und 359 mehr als im Juni 2022).
• beträgt die Arbeitslosenquote im Juni 4,3 Prozent. Im Mai lag sie bei 4,4 Prozent und vor einem Jahr bei 3,8 Prozent.
• wurden dem gAG-S im Juni 350 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet – 83 mehr als im Mai (plus 31,1 Prozent) und 40 weniger als vor einem Jahr (minus 10,3
Prozent).

Im Bezirk der Geschäftsstelle Eckernförde der Agentur für Arbeit Neumünster
• sind im Juni 1.270 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen – elf mehr als im Mai (plus 0,9 Prozent) und 216 mehr als ein Jahr zuvor (plus 20,5 Prozent).
• beträgt die Arbeitslosenquote aktuell 3,8 Prozent. Im Mai lag sie bei 3,7 Prozent und vor einem Jahr bei 3,2 Prozent.
• wurden dem gAG-S im Juni 54 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet – 40 mehr als im Mai (plus 35,0 Prozent) und 16 weniger als vor einem Jahr (minus 22,9 Prozent).

Im Bezirk der Geschäftsstelle Rendsburg der Agentur für Arbeit Neumünster
• sind im Juni 2.887 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen – zehn weniger als im Mai (minus 0,3 Prozent) und 258 mehr als ein Jahr zuvor (plus 9,8 Prozent).
• beträgt die Arbeitslosenquote aktuell wie im Mai 5,5 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 5,0 Prozent.
• wurden dem gAG-S im Juni 188 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet – 36 oder 23,7 Prozent mehr als im Mai und 15 oder 7,4 Prozent weniger als vor einem
Jahr.