Der Arbeitsmarkt in Mittelholstein im Juli 2024

- Zahl der Arbeitslosen steigt im Vergleich zum Vormonat saisonbedingt an
- Anstieg der Zahl der Arbeitslosen auch im Vergleich zum Vorjahr
- Ausbildungsmarkt bietet weiter auch kurzfristig sehr gute Chancen - mehr Ausbildungsstellen
als Bewerber

31.07.2024 | Presseinfo Nr. 53

Der Arbeitsmarkt in Mittelholstein im Juli 2024


- Zahl der Arbeitslosen steigt im Vergleich zum Vormonat saisonbedingt an
- Anstieg der Zahl der Arbeitslosen auch im Vergleich zum Vorjahr
- Ausbildungsmarkt bietet weiter auch kurzfristig sehr gute Chancen - mehr Ausbildungsstellen als Bewerber

Im Juli haben sich in Mittelholstein im Vergleich zum Vormonat mehr Menschen arbeitslos
gemeldet. „Die Zahl der Arbeitslosen steigt wie jedes Jahr um diese Zeit saisonbedingt an.
Dies betrifft unter allen Personengruppen besonders die jüngeren Menschen unter 25 Jahren.
Hintergrund sind das Ende von Ausbildungszeiten und Schulbesuch. Die Nachfrage nach
Arbeitskräften ist erneut gestiegen. Seit Jahresbeginn liegt die Zahl der gemeldeten Stellen
leicht über der Entwicklung im Vorjahreszeitraum“, kommentiert Arne Krasemann, stellvertretender
Leiter der Agentur für Arbeit Neumünster, die Zahlen.


Arbeitslosigkeit

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Neumünster sind im Juli 10.527 Menschen von
Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind 412 mehr als im Juni (plus 4,1 Prozent) und 477 mehr
als ein Jahr zuvor (plus 4,7 Prozent).
Die Arbeitslosenquote beträgt im Juli 5,5 Prozent. Im Juni und vor einem Jahr lag sie bei
5,3 Prozent.

Arbeitslosigkeit ist kein fester Block, vielmehr gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung.
So meldeten sich im Juli 753 Personen aus einer Erwerbstätigkeit neu arbeitslos, 155 mehr
als im Juni und 24 mehr als vor einem Jahr. Ihnen gegenüber stehen 685 Personen, die ihre
Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden konnten, 100 mehr als
im Juni und 78 mehr als vor einem Jahr.
 


Arbeitsagentur und Jobcenter

Die Zahl der bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldeten Menschen (Arbeitslosengeld)
beträgt im Juli 3.481 Personen – 229 mehr als im Juni (plus 7,0 Prozent) und 140 mehr als
vor einem Jahr (plus 4,2 Prozent).
Bei den Jobcentern (Bürgergeld) sind im Juli 7.046 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind
183 mehr als im Juni (plus 2,7 Prozent) und 337 mehr als ein Jahr zuvor (plus 5,0 Prozent).
 


Stellenangebot

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service (gAG-S) der Agentur für Arbeit und der Jobcenter
wurden im Juli 604 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet – 73 mehr als im
Juni (plus 13,7 Prozent) und 102 mehr als vor einem Jahr (plus 20,3 Prozent).
Die meisten Stellenangebote kamen im Juli aus dem Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen
und technischen Dienstleistungen, der Zeitarbeit, dem Handel und dem Gesundheits-
und Sozialwesen.


„Unter den gemeldeten arbeitslosen Personen sind auch geflüchtete Menschen. Viele von
ihnen möchten und dürfen arbeiten. „Ich appelliere an die Unternehmen, auch dieser Personengruppe
eine Chance zu geben. Viele unter ihnen sind bereits gut qualifiziert. Wenn es
nicht ausreicht, gibt es zahlreiche Fördermittel, die etwaige Defizite ausgleichen können. Für
weitere Informationen wenden Sie sich an Ihre Ansprechpartner im gemeinsamen Arbeitgeber-
Service (gAG-S),“ informiert Krasemann.


Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Berichtsjahres am 1. Oktober 2023 wurden dem gAG-S 2.124 betriebliche
Berufsausbildungsstellen für das Jahr 2024 gemeldet, 451 oder 17,5 Prozent weniger als im
Vorjahreszeitraum. Davon sind noch 1.003 unbesetzt.

Die Zahl der Bewerber und Bewerberinnen für Berufsausbildungsstellen ist im Vergleich zum
Vorjahr gestiegen. Bis Ende Juli meldeten sich 1.747 Bewerber und Bewerberinnen, 339 oder
24,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. 554 sind noch unversorgt.

„Der reguläre Ausbildungsbeginn am 1.8. oder 1.9. darf nicht darüber hinwegtäuschen: Die
Chancen, aktuell auch kurzfristig einen Ausbildungsplatz zu finden, stehen gut“, so Krasemann.
Er ermutigt daher alle Jugendlichen, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben,
die Unterstützung der Berufsberatung in Anspruch zu nehmen: „Dort gibt es Tipps und
Anregungen für die Berufswahl und professionelle Hilfe bei der Vermittlung einer Ausbildungsstelle.
Wer noch unsicher ist und sich erst ausprobieren möchte, bekommt auch Hilfe,
einen Praktikumsplatz zu finden.“

Die Berufsberater und Berufsberaterinnen beraten Jugendliche individuell anhand ihrer Talente
und Interessen über Wege in den Beruf. Gemeinsam werden Stärken und dazu passende
Berufsfelder ermittelt, Unterstützung bei Bewerbungen geleistet und zu Alternativen
beraten, wenn sich der Traumberuf nicht realisieren lassen sollte. Außerdem informieren sie
über Fördermöglichkeiten und helfen dabei, einen Ausbildungsplatz zu finden.

Termine für die Berufsberatung gibt es telefonisch unter 0800 4 5555 00 (Der Anruf ist gebührenfrei.).
Auf Wunsch kann auch ein Termin für eine Videoberatung vereinbart werden.
Unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/neumuenster/content/1533747078750 steht, wie
es geht.

Krasemann appelliert auch an die Ausbildungsbetriebe: „Bei der Suche nach dem / der geeigneten
Bewerber/in besteht das Risiko, motivierte Jugendliche zu übersehen, nur weil die
Zeugnisse nicht überzeugen. Dabei entwickeln gerade sie sich bei etwas Unterstützung zu
sehr guten und motivierten Fachkräften. Meine Bitte: Nehmen Sie vor einer Absage Kontakt
zum gAG-S auf. Die Experten und Expertinnen dort können über Möglichkeiten einer Unterstützung
während der Ausbildung beraten.“

Telefonisch ist der gAG-S erreichbar unter der kostenfreien Service-nummer:
0800 4 5555 20.

Rein rechnerisch gibt es zurzeit 1,8 offene Berufsausbildungsstellen je unversorgtem Bewerber
bzw. unversorgter Bewerberin. Das Angebot ist vielfältig und reicht von Berufen im Handel,
in einem breiten kaufmännischen Spektrum, in Hotel und Gastronomie, im Handwerk und
in vielen weiteren beruflichen Feldern.

 

Der regionale Arbeitsmarkt

In der Stadt Neumünster
- sind im Juli 3.792 Menschen arbeitslos gemeldet – 135 mehr als im Juni (plus 3,7 Prozent)
und 138 mehr als vor einem Jahr (plus 3,8 Prozent),
- beträgt die Arbeitslosenquote im Juli 8,6 Prozent. Im Juni lag sie bei 8,3 Prozent und vor
einem Jahr bei 8,5 Prozent.
-  wurden dem gAG-S im Juli 163 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet –
15 weniger als im Juni (minus 8,4 Prozent) und 74 weniger als vor einem Jahr (minus
31,2 Prozent).

Im Kreis Rendsburg-Eckernförde
- sind im Juli 6.735 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen – 277 mehr als im Juni (plus
4,3 Prozent) und 399 mehr als vor einem Jahr (plus 5,3 Prozent).
- beträgt die Arbeitslosenquote im Juli 4,6 Prozent. Im Juni lag sie wie vor einem Jahr 4,4
Prozent.
- wurden dem gAG-S im Juli 441 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet –
88 mehr als im Juni (plus 24,9 Prozent) und 176 mehr als vor einem Jahr (plus 66,4
Prozent).

Im Bezirk der Geschäftsstelle Eckernförde der Agentur für Arbeit Neumünster
- sind im Juli 1.316 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen – 19 mehr als im Juni (plus
1,5 Prozent) und 12 mehr als ein Jahr zuvor (plus 0,9 Prozent).
- beträgt die Arbeitslosenquote im Juli 3,9 Prozent. Im Juni lag sie bei 3,8 Prozent und vor
einem Jahr wie aktuell bei 3,9 Prozent.
- wurden dem gAG-S im Juli 89 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet – 13
mehr als im Juni (plus 17,1 Prozent) und 40 mehr als im Vorjahr (plus 147,2 Prozent).

Im Bezirk der Geschäftsstelle Rendsburg der Agentur für Arbeit Neumünster
- sind im Juli 3.022 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen – 122 mehr als im Juni (plus
4,2 Prozent) und 129 mehr als ein Jahr zuvor (plus 4,5 Prozent).
- beträgt die Arbeitslosenquote im Juli 5,6 Prozent. Im Juni lag sie bei 5,4 und vor einem
Jahr bei 5,5 Prozent.
- wurden dem gAG-S im Juli 245 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen gemeldet –
71 mehr als im Juni (plus 40,8 Prozent) und 88 mehr als vor einem Jahr (plus 56,1 Prozent).