Ausbildungsmarkt 2021/2022 – Agentur für Arbeit Neuruppin zieht positive Bilanz

Starke Ausbildungsregion mit 2.840 Ausbildungsstellen – Jugendliche als Fachkräfte gesucht Ausbildungsmarkt zeigt sich 2021/22 krisenresistent große Bereitschaft von Jugendlichen eine Ausbildung aufzunehmen – mit 2.459 Jugendlichen Zahl an gemeldeten Bewerber/innen leicht gestiegen Ende September 157 Jugendliche noch ohne Ausbildungsplatz - 48 weniger Jugendliche unversorgt Ausbildungsstart noch bis Jahresende möglich – noch über 580 offene Stellen Ende September

02.11.2022 | Presseinfo Nr. 58

Beate Kostka, Vorsitzende der Geschäftsführung der Neuruppiner Arbeitsagentur zieht eine positive Bilanz zum Ausbildungsjahr 2021/2022:

„Das war wieder ein besonderes Ausbildungsjahr, das alle Beteiligten am Ausbildungsmarkt vor Herausforderung stellte. Noch immer sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie spürbar, Energiekosten und Konsumentennachfrage bereiten vielen Betrieben Sorge: Aber der Ausbildungsmarkt zeigt sich bisher krisenresistent.

Die Ausbildungsbereitschaft der regionalen Betriebe ist ungebrochen. Mit 2.840 gemeldeten Ausbildungsstellen repräsentieren sie auch in diesem Jahr wieder unsere starke Ausbildungsregion. Die Unternehmen der Region wissen, dass der Weg zur Fachkraft über die Investition in betriebliche Ausbildung geht. Ich freue mich über alle Betriebe, die Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen. Und ein großes Dankeschön an alle unsere Partnerinnen und Partner am Ausbildungsmarkt, die auch dieses Jahr sowohl bei Betrieben als auch Jugendlichen immer wieder das Thema „Ausbildung“ bewegt haben.

Das ist ein gutes Signal für die Jugendlichen, dass vor der Haustür attraktive Ausbildungsangebote zur Verfügung stehen. So ist das bereits hohe Interesse der jungen Menschen an einer dualen Ausbildung im Agenturbezirk nochmal gestiegen. Es meldeten sich 2.459 Bewerbende in diesem Jahr – 19 mehr als im Vorjahr. Erfreulich ist, dass unter den gemeldeten Jugendlichen 48 weniger unversorgt blieben und damit mehr junge Menschen eine berufliche Perspektive gefunden haben.“

Der Ausbildungsmarkt 2021/2022 im Agenturbezirk im Überblick

Im Beratungsjahr 2021/2022 haben die Unternehmen im Agenturbezirk Neuruppin 2.840 Ausbildungsstellen gemeldet, das waren 36 weniger als im Beratungsjahr 2020/2021.

Demgegenüber haben sich insgesamt 2.459 Jugendliche aus den vier Landkreisen Ostprignitz-Ruppin, Prignitz, Havelland und Oberhavel bei der Agentur für Arbeit Neuruppin gemeldet und nach einer Ausbildung oder einem Studienplatz gesucht. Das sind 19 Jugendliche mehr als 2020/2021.

Landkreis Havelland – Von Augenoptiker/in bis Zerspanungsmechaniker/in. Beste Chancen für junge Menschen durch hohe Ausbildungsvielfalt im Havelland!

Hohe Ausbildungsbereitschaft der Betriebe im Havelland. Im Berichtsjahr 2021/2022 wurden insgesamt 832 Ausbildungsstellen gemeldet, 16 weniger als im Vorjahr. Demgegenüber haben sich in diesem Landkreis 688 Jugendliche bei der Agentur für Arbeit Neuruppin gemeldet und nach einer Ausbildung oder einem Studienplatz gesucht. Das sind 24 Jugendliche mehr als 2020/2021. Rechnerisch entfielen im Landkreis Havelland auf jede Bewerberin/jeden Bewerber 1,21 Ausbildungsstellen.

Nach Abschluss des aktuellen Beratungsjahres am 30. September 2022 gab es im Havelland noch 34 Jugendliche, die auf der Suche nach einem betrieblichen Ausbildungsplatz waren, 20 weniger als noch im Beratungsjahr 2020/2021, und 150 unbesetzte betriebliche Ausbildungsstellen, 18 mehr als im Vorjahr. Jedem noch unversorgten Jugendlichen stehen somit im Havelland rechnerisch 4,41 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber.

Im Havelland spiegeln sich bei den TOP 10 der gemeldeten Ausbildungsstellen vor allem auf den ersten Plätzen die Berufe aus dem gesamten Agenturbezirk Neuruppin wieder. Mit den Big-Playern am Ausbildungsmarkt in der Logistikbranche werden im Havelland aber auch vor allem Auszubildende für die Berufe Berufskraftfahrer/in und Kaufmann/frau – Spedition/Logistikdienstleistungen gesucht.

Landkreis Oberhavel – Stabiler Ausbildungsmarkt in Oberhavel – Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen leicht erhöht

In Oberhavel konnte im Beratungsjahr 2021/2022 das Niveau der gemeldeten Ausbildungsstellen aus dem Vorjahr gesteigert werden. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen ist mit 677 um +2,7 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Zahl der Bewerbenden ist in etwa auf Vorjahresniveau geblieben. So haben sich im Verlauf des Berichtsjahres 2021/2022 874 Bewerbende für eine Ausbildungsstelle gemeldet, 6 weniger als im Vorjahr. Rechnerisch entfielen im Landkreis Oberhavel auf jeden Bewerbenden 0,77 Ausbildungsstellen.

Trotz der weiter anhaltend schwierigen Bedingungen auf dem Ausbildungsmarkt in Oberhavel ist der Marktausgleich für die Jugendlichen im Berichtsjahr gut gelungen. Es sind per 30. September 2022 noch 86 Jugendliche unversorgt geblieben, 14 weniger als im Vorjahr. Demgegenüber stehen 119 unbesetzte Ausbildungsstellen. Jedem noch unversorgten Jugendlichen stehen somit im Landkreis Oberhavel rechnerisch 1,38 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber.

Auch im Landkreis Oberhavel spiegeln sich bei den TOP 10 der gemeldeten Ausbildungsstellen eine breite Berufspalette für Jugendliche wieder. Neu unter den Top 10 der gemeldeten Stellen finden sich die Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement der Fachrichtung Großhandel.

Landkreis Ostprignitz-Ruppin – weniger gemeldete Ausbildungsstellen – trotzdem weiterhin attraktives Ausbildungsangebot – gute Perspektiven für Jugendliche in Ostprignitz-Ruppin!

Im Landkreis Ostprignitz-Ruppin haben die Unternehmen 722 Ausbildungsstellen gemeldet, 68 weniger als im Beratungsjahr 2021/2022. Demgegenüber ist die Bewerberzahl im Landkreis nahezu konstant. So haben sich im Verlauf des Berichtsjahres im Landkreis Ostprignitz-Ruppin 567 Bewerbende für eine Ausbildungsstelle gemeldet, ein Jugendlicher mehr als im Vorjahr. Rechnerisch entfielen im Landkreis auf jeden Bewerbenden 1,27 Ausbildungsstellen.

Nach Abschluss des aktuellen Beratungsjahres am 30. September 2022 gab es in Ostprignitz-Ruppin noch 28 Jugendliche, die auf der Suche nach einem betrieblichen Ausbildungsplatz waren, 9 weniger als noch im Beratungsjahr 2020/2021, und 158 unbesetzte betriebliche Ausbildungsstellen, 43 mehr als im Vorjahr. Jedem noch unversorgten Jugendlichen stehen somit in Ostprignitz-Ruppin rechnerisch 5,64 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber.

Wie in den Landkreisen Havelland und Oberhavel spiegeln sich bei den TOP 10 der gemeldeten Ausbildungsstellen auch in Ostprignitz-Ruppin vermehrt die Berufe aus dem gesamten Agenturbezirk Neuruppin wieder. Als regionale Besonderheit wurden am Ausbildungsstandort Ostprignitz-Ruppin 30 Ausbildungsstellen als Forstwirt/in gemeldet.

Landkreis Prignitz – Die Prignitz bleibt starker Ausbildungslandkreis – lediglich 9 Jugendliche unversorgt und über 5% mehr gemeldete Ausbildungsstellen

Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen ist im Landkreis Prignitz um 5,2% gestiegen. Die Betriebe des Landkreises haben im Berichtsjahr insgesamt 609 Ausbildungsstellen gemeldet, 30 mehr als im Vorjahr. Es haben sich im Landkreis Prignitz 330 Jugendliche bei der Agentur für Arbeit Neuruppin gemeldet und nach einer Ausbildung oder einem Studienplatz gesucht. Die Zahl der Bewerbenden ist somit unverändert zum Vorjahr. Rechnerisch entfielen im Landkreis Prignitz auf jeden Bewerbenden 1,85 Ausbildungsstellen.

Nach Abschluss des aktuellen Beratungsjahres am 30. September 2022 gab es in der Prignitz lediglich 9 Jugendliche, die auf der Suche nach einem betrieblichen Ausbildungsplatz waren, 5 weniger als im Beratungsjahr 2020/2021 und 156 unbesetzte Ausbildungsstellen, 44 mehr als im Vorjahr. Jedem noch unversorgten Jugendlichen stehen somit in der Prignitz rechnerisch noch 17,33 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber.

Bei den TOP 10 der gemeldeten Ausbildungsstellen wird abweichend von der Gesamtbetrachtung des Agenturbezirkes die besondere Unternehmenslandschaft des Landkreises erkennbar. Diese ist vor allem auch vom Tourismus und der damit einhergehenden Gastronomie und der Industrie geprägt ist. So werden in der Prignitz vor allem auch Stellen als Restaurantfachfrau/-mann sowie Werkzeug- und Industriemechaniker/in gemeldet.

Ausbildungsstart noch dieses Jahr möglich! Chancen sind weiter vorhanden! Nachvermittlungen laufen noch

Auch nach dem klassischen Start des Ausbildungsjahres ist der Einstieg weiterhin möglich. Ein Grund mehr, im Oktober 2022 zusammen mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) und der Handwerkskammer (HWK) Potsdam im Rahmen von Aktionstagen alle bis dahin unversorgten Jugendlichen anzusprechen und konkrete Ausbildungsangebote zu unterbreiten. 37 Jugendliche informierten sich erneut persönlich über ihre Chancen. Gemeinsam und dank einer guten Vorbereitung und Zusammenarbeit mit der IHK und HWK konnten den Jugendlichen Ausbildungsplatzangebote, Einstiegsqualifizierungen und weitere individuelle Unterstützungsangebote unterbreitet werden.

Noch bis Ende des Jahres unterstützt die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Neuruppin beim Ausbildungsstart 2022. Bewerberinnen und Bewerber sollten nicht aufgeben, sich weiter bewerben und sich dabei ggf. auch für Ausbildungsberufe jenseits ihres Traumberufes öffnen. Die Berufsberatung unterstützt“, erklärt Kostka.

 


Folgende Wege der Kontaktaufnahme stehen zur Verfügung:

Jugendliche, die eine Ausbildungsstelle suchen oder sich beraten lassen möchten, können sich an die Berufsberatung wenden:

Oberhavel und Havelland:

Ostprignitz-Ruppin und Prignitz:

Unternehmen, die Auszubildende suchen, können sich an den Arbeitgeber-Service wenden:


Ausblick auf das Ausbildungsjahr 2022/2023 – eine erste Einschätzung für die Region

Nach dem Ausbildungsjahr ist vor dem Ausbildungsjahr – Und natürlich gibt es für das kommende Ausbildungsjahr viele unbekannte Faktoren in der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung, ob Energiekostendruck, Preissteigerungen allgemein und Auswirkungen des Ukraine-Krieges. Ich bin aber dennoch eher optimistisch. Die regionalen Betriebe haben wiederholt ein Zeichen für Ausbildung gesetzt und das Interesse der Jugendlichen an der dualen Ausbildung ist hoch. Die Unternehmen der Region haben uns für das nächste Ausbildungsjahr bereits über 1.000 Ausbildungsstellen gemeldet“, so Beate Kostka abschließend.