Positive Signal setzen sich auf dem Arbeitsmarkt im Nordwesten Brandenburgs fort

Arbeitslosigkeit sinkt erneut in den Landkreisen Havelland, Oberhavel, Prignitz und Ostprignitz-Ruppin

 

wiederholter Anstieg bei den Arbeitsaufnahmen im Vormonatsvergleich

 

erhöhte Personalnachfrage – gut 5.900 offene Stellen

 

gute Ausbildungschancen für Jugendliche in der Region – Gespräche mit der Berufsberatung auf Messen und digitale Angebote nutzen

28.04.2023 | Presseinfo Nr. 23

Im April sind 17.215 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 306 Menschen weniger als im März 2023. Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte gesunken und liegt aktuell bei 5,9 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 5,2 Prozent. Es waren 15.280 Menschen auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung. Der Anstieg zum Vorjahr ist insbesondere im Bereich der Grundsicherung mit 19,7 Prozent zu beobachten. Der wesentliche Grund dafür ist, dass die Mehrzahl der Menschen, die seit Februar 2022 aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, seit dem 1. Juni von den Jobcentern betreut werden. In der Arbeitslosenversicherung gab es einen Anstieg von 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im aktuellen Monat haben sich 3.121 Menschen neu arbeitslos gemeldet. Demgegenüber konnten in diesem Monat 3.440 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Zitat:

„Die positiven Signale auf dem regionalen Arbeitsmarkt setzen sich in den Landkreisen Oberhavel, Havelland, Prignitz und Ostprignitz-Ruppin fort.  Das heißt, die Arbeitslosigkeit im Nordwesten Brandenburgs sinkt zum wiederholten Male. Erfreulich ist in diesem Zusammenhang vor allem, dass in diesem Monat nochmal 12 Prozent mehr Arbeitsaufnahmen als im März verzeichnet werden konnten – das sind insgesamt mehr als 1.300 Menschen aus den Landkreisen Havelland, Oberhavel, Prignitz und Ostprignitz-Ruppin, die nun wieder erwerbstätig sind. Es gilt allerdings weiterhin den Transformationsprozessen des Arbeitsmarktes durch lebenslanges Lernen und berufliche Weiterbildung zu begegnen. Das gilt für lebenserfahrene Beschäftigte, aber vor allem auch für junge Menschen – unsere Fachkräfte der Zukunft. Daher unterstützen wir gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) durch die Initiative „Zukunftsstarter“ Menschen im Alter von 25 bis 35 Jahren, ihren Berufsabschluss nachzuholen. Ein Berufsabschluss ist ein wichtiger Schutz vor Arbeitslosigkeit und Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung werden besser entlohnt als angelernte Arbeitskräfte. Daher wollen wir junge Menschen aufrufen, sich zu motivieren, eine Ausbildung oder Umschulung zu absolvieren. Auch für Betriebe ist die Initiative gewinnbringend, denn die Nachqualifizierung junger Erwachsener ohne Berufsabschluss ist eine wichtige Stellschraube, um den Bedarf an Fachkräften künftig zu sichern. Die Agentur für Arbeit berät individuell“, sagt Beate Kostka, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Neuruppin.

Weitere Informationen zur Initiative „Zukunftsstarter“ finden Sie unter https://www.arbeitsagentur.de/k/zukunftsstarter

 

Erhöhte Arbeitskräftenachfrage – Stellenbestand steigt im Vergleich zum Vormonat nochmal um knapp 150 Stellen

Seit Jahresbeginn wurden in den vier Landkreisen der Agentur für Arbeit Neuruppin 3.681 Arbeitsstellen gemeldet. Aktuell sind 5.928 offene Stellen im Bestand. Das sind 2,5 Prozent mehr als im Vormonat März. Die Stellenmeldungen erfolgten in diesem Monat insbesondere in der öffentlichen Verwaltung/Sozialversicherung, im Handel und im verarbeitenden Gewerbe.

Zitat:

„Auf dem regionalen Arbeitsmarkt ist die Arbeitskräftenachfrage weiterhin erhöht. Der Stellenbestand ist im Vergleich zum Vormonat nochmal um knapp 150 Stellen gestiegen. Das hat zur Folge, dass derzeit fast 6.000 Stellen in den Landkreisen Oberhavel, Prignitz, Ostprignitz-Ruppin und Havelland unbesetzt sind. Somit bestehen weiterhin gute und auch vielfältige Chancen zur Arbeitsaufnahme – auch für Ältere und Langzeitarbeitslose. Das zeigt eine Erfolgsgeschichte aus der Prignitz. Hier konnte eine 48-Jährige nach über 10 Jahren Arbeitslosigkeit eine Tätigkeit in der Reinigungsbranche aufnehmen. Unternehmen möchte ich ermutigen, auch dieser Personengruppe Chancen zu geben. Zudem ist zu erkennen, dass der Arbeitsmarkt sich in vielen Branchen zu einem Bewerbermarkt entwickelt. Ein Grund mehr, Werbung für sich zu betreiben. Nutzen Sie die Gelegenheit und machen Sie durch Ihre Bewerbung beim Zukunftspreis Brandenburg auf sich aufmerksam. Bis zum 5. Mai 2023 können sich Unternehmen noch anmelden. Ich würde mich freuen, wenn unternehmerische Leistungen der Region durch den Zukunftspreis Brandenburg ins Scheinwerferlicht gerückt werden“, sagt Beate Kostka.

 

Starkes Ausbildungsangebot der regionalen Betriebe – Berufsberatung informiert Jugendliche und auch Eltern

Seit dem 1. Oktober 2022 haben die Unternehmen in den vier Landkreisen 2.652 Ausbildungsstellen gemeldet, 244 mehr als noch im April 2022. Gleichzeitig haben sich 1.985 Jugendliche bei der Berufsberatung gemeldet, weil sie eine duale Ausbildung aufnehmen oder studieren wollen. Das ist ein junger Mensch mehr als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr.

Zitat:

„Erfreulicherweise ist die Ausbildungsbereitschaft der regionalen Betriebe im Vergleich zum Vorjahr nochmal gestiegen. Derzeit sind über 10 Prozent mehr Ausbildungsstellen in den Landkreisen Prignitz, Ostprignitz-Ruppin, Havelland und Oberhavel gemeldet als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr. Der deutlichste Anstieg ist im Geschäftsstellenbereich Oranienburg zu verzeichnen – aber auch in den Geschäftsstellenbereichen Neuruppin und Rathenow sowie in der gesamten Prignitz werden Zuwächse bei den Ausbildungsstellen deutlich. Für Jugendliche heißt das: Die Chancen, den Traumberuf in der Region zu verwirklichen, stehen gut. Sie wollen ergriffen werden. Unser Anspruch lautet: „Kein Jugendlicher darf verloren gehen“. Das Ziel unserer Berufsberatung ist es daher, präventiv und frühzeitig anzusetzen, um junge Menschen beim Übergang von der Schule in den Beruf bestmöglich zu unterstützen. Über das vielfältige Ausbildungsangebot können sich Jugendliche und auch deren Eltern beispielsweise auf der youlab in Oranienburg am 25. Mai 2023 informieren. Eltern, die wichtigsten Wegbegleiter der jungen Menschen während des Berufswahlprozesses, können sich zudem bei den Eltern-Infoabenden am 02. und 04.Mai 2023 in Neuruppin und Pritzwalk fit machen zu Berufs- und Studienchancen ihrer Kinder nach der Schule. Neu in diesem Jahr ist das Format: 4 Termine, 2 Orte und parallel die Möglichkeit der Online-Teilnahme. So ist insbesondere für Eltern, die nicht in Pritzwalk oder Neuruppin wohnen, die Teilnahme auch ohne großen Aufwand von zu Hause aus möglich. Mein Aufruf: Machen Sie mit. Unterstützen Sie Ihr Kind, die eigene berufliche Zukunft bestmöglich zu gestalten“, so die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Neuruppin.

Weitere Informationen zur youlab finden Sie unter www.youlab.de und ausführliche Informationen zu den Eltern-Infoabenden unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/neuruppin/presse

 

Jugendliche, die eine Ausbildungsstelle suchen oder sich beraten lassen möchten, können sich an die Berufsberatung wenden:

Oberhavel und Havelland:

03391 69 4000

Neuruppin.151-Berufsberatung-vor-dem-Erwerbsleben@arbeitsagentur.de

 

Ostprignitz-Ruppin und Prignitz:

03391 69 5000

Neuruppin.251-Berufsberatung-vor-dem-Erwerbsleben@arbeitsagentur.de

 

Unternehmen, die Auszubildende suchen sowie Informationen zu Qualifizierungen oder Kurzarbeitergeld benötigen, können sich an den Arbeitgeberservice wenden:

0800 4 5555 20

Landkreis Oberhavel: Oranienburg.141-Arbeitgeber-Service@arbeitsagentur.de

Landkreis Havelland: Nauen.341-Arbeitgeber-Service@arbeitsagentur.de

Landkreis Ostprignitz-Ruppin und Landkreis Prignitz: Neuruppin.241-Arbeitgeber-Service@arbeitsagentur.de

 

                                         Zahlen, Daten, Fakten

                                    Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Neuruppin

 

Beschäftigte

 

Mit Datenstand September 2022 sind 172.039 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, ein Plus von 0,6 Prozent oder 1.091 Personen im Vergleich zum September 2021.

Stelle

 

Seit Jahresbeginn wurden der Agentur für Arbeit von den Unternehmen 3.681 Stellen gemeldet, im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 658 Stellen. Die TOP 5 Branchen mit dem größten Personalbedarf seit Jahresstart sind die öffentliche Verwaltung/Sozialversicherung, das verarbeitende Gewerbe, der Handel, die Arbeitnehmerüberlassung sowie freiberufliche Dienstleitungen (z. B. Verwaltung und Führung von Unternehmen, Architektur-, Ingenieurbüros, Steuerberater).

Arbeitslose

 

Im April 2023 waren 17.215 Personen arbeitslos gemeldet, 306 weniger als im März 2023. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit um 1.935 Personen gestiegen. 5.840 Arbeitslose werden von der Agentur für Arbeit betreut (SGB III), 11.375 Arbeitslose von den Jobcentern (SGB II).

Arbeitslosenquote

 

Die Arbeitslosenquote beträgt 5,9 Prozent und ist im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte gesunken. Im April 2022 betrug die Arbeitslosenquote 5,2 Prozent.

Entwicklung in den Landkreisen

 

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat in allen vier Landkreisen des Agenturbezirkes Neuruppin gesunken. Die Spreizung bei der Arbeitslosenquote reicht von 5,0 Prozent im Landkreis Oberhavel bis 7,8 Prozent im Landkreis Prignitz.

Unterbeschäftigung

 

Im April umfasste die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) 21.974 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 7,4 Prozent und ist im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte gesunken. Vor einem Jahr betrug sie 6,7 Prozent.

Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen

 

In Aktivierungsmaßnahmen befinden sich derzeit 456 Personen. An einer beruflichen Weiterbildung nehmen aktuell 525 Personen teil. In Arbeitsgelegenheiten befinden sich derzeit 672 Personen. Um diejenigen Menschen zu unterstützen, die schon besonders lange ohne Arbeit sind, hat der Gesetzgeber zum 1. Januar 2019 das Teilhabechancengesetz in Kraft gesetzt. Aktuell nehmen 276 Personen an diesem Programm teil. An Maßnahmen der Fremdförderung nehmen aktuell 918 Personen teil. Das sind vor allem Menschen, die an Integrationskursen des BAMF, des Landes aber auch an ESF-Programmen, zum Beispiel für Langzeitarbeitslose, teilnehmen.