Arbeitslosigkeit steigt im Ferienmonat leicht an – für den Jahresverlauf typische Entwicklung

 

Arbeitslosigkeit steigt in allen vier Landkreisen leicht an

Arbeitskräftenachfrage nach wie vor hoch – fast 6.200 offene Stellen

Ferienzeit ist Bewerbungszeit – vielfältiges regionales Ausbildungsangebot JETZT nutzen

01.08.2023 | Presseinfo Nr. 44

Im Juli sind 16.998 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 263 Menschen mehr als im Juni 2023. Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte gestiegen und liegt aktuell bei 5,8 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 5,6 Prozent und es waren 16.364 Menschen auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung. Der Anstieg zum Vorjahr ist insbesondere im Bereich der Jobcenter mit 5,5 Prozent zu beobachten. Der wesentliche Grund dafür ist, dass die Mehrzahl der Menschen, die seit Februar 2022 aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, seit dem 1. Juni 2022 in der Grundsicherung betreut werden. In der Arbeitslosenversicherung gab es lediglich einen Anstieg von 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im aktuellen Monat haben sich 3.117 Menschen neu arbeitslos gemeldet. Demgegenüber konnten in diesem Monat 2.859 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Zitat:

„Die Arbeitslosigkeit steigt erstmals seit Februar 2023 in allen vier Landkreisen des Agenturbezirkes Neuruppin wieder an. Dieser Anstieg im Sommer mit dem Beginn der Ferien sowie zum Quartalsende ist allerdings nicht ungewöhnlich und damit kein Grund zur Beunruhigung. Insbesondere der Anstieg der Arbeitslosigkeit junger Menschen im Juli ist nicht überraschend. In den Sommerferien melden sich Jugendliche nach Ende ihrer schulischen oder betrieblichen Ausbildung beziehungsweise ihres Studiums arbeitslos. Einstellungen von Unternehmen werden teilweise auf die Zeit nach den Betriebsferien verschoben. Nichtsdestotrotz ist der langfristige Abbau der Arbeitslosigkeit auch bei anhaltend hohem Arbeitskräftebedarf nicht selbstverständlich. Daher sehe ich es als unsere Aufgabe als Agentur für Arbeit Neuruppin, sowohl Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als auch Unternehmen, weiterhin individuell bei Qualifizierungen und Förderungen zu unterstützen“, erläutert Beate Kostka, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Neuruppin.

Personalnachfrage nach wie vor hoch – fast 6.200 offene Stellen

Seit Jahresbeginn wurden in den vier Landkreisen der Agentur für Arbeit Neuruppin 6.580 Arbeitsstellen gemeldet. Aktuell sind 6.173 offene Stellen im Bestand. Das sind 5,4 Prozent mehr als im Vormonat Juni und 0,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Allein in diesem Monat erfolgten 1.047 Stellenzugänge in den Landkreisen Oberhavel, Havelland, Prignitz und Ostprignitz-Ruppin. Insbesondere die Branchen Arbeitnehmerüberlassung, öffentliche Verwaltung und Sozialversicherungen sowie verarbeitendes Gewerbe meldeten in diesem Monat erhöhte Personalbedarfe.

Zitat:

„Die Arbeitskräftenachfrage der regionalen Unternehmen ist nach wie vor hoch. Derzeit wollen fast 6.200 Stellen in den Landkreisen Havelland, Oberhavel, Prignitz und Ostprignitz-Ruppin besetzt werden. Die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt im Nordwesten Brandenburg ist groß. So wuchs der Bestand offener Stellen in diesem Monat um 317 Stellen an – neu gemeldet wurden uns allerdings sogar 1.047 neue Stellen. Dementsprechend sind die Chancen zur Arbeitsaufnahme auf dem regionalen Arbeitsmarkt weiterhin gut und auch vielfältig – insbesondere auch für Jugendliche, die womöglich nach erfolgreicher Ausbildung nicht direkt in ein Beschäftigungsverhältnis übernommen wurden. Mein Aufruf an die Unternehmen: Geben Sie auch den jungen Menschen in unserer Region eine Chance – sie sind die Zukunft! Zudem haben wir viele offene Stellen aus dem Bereich der Arbeitnehmerüberlassung. Hier bieten sich auch für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger gute Möglichkeit auf dem regionalen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen“, so Beate Kostka weiter zum Stellenmarkt der Region.

Noch mehr als 1.300 unbesetzte Ausbildungsstellen – Ferienzeit ist Bewerbungszeit – Jetzt aber los!

Seit dem 1. Oktober 2022 haben die Unternehmen in den vier Landkreisen 2.889 Ausbildungsstellen gemeldet, 232 mehr als im Juli 2022. Gleichzeitig haben sich 2.252 Jugendliche bei der Berufsberatung gemeldet, weil sie eine duale Ausbildung aufnehmen oder studieren wollen. Das sind 26 junge Menschen weniger als im Vorjahr.

Zitat:

„Das neue Ausbildungsjahr steht in den Startlöchern. Die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen in den Landkreisen Oberhavel, Havelland, Prignitz und Ostprignitz-Ruppin ist nach wie vor ungebrochen. In nahezu allen Branchen und Berufsfeldern suchen die regionalen Betriebe auch und gerade in der Ferienzeit nach Azubis. Derzeit sind noch 1.342 Ausbildungsstellen im Agenturbezirk Neuruppin unbesetzt. Es wird also höchste Zeit, dass Jugendliche und Unternehmen aufeinander zugehen. Wer sich noch nicht als Bewerber*in bei der Berufsberatung gemeldet hat, dem sei gesagt: Jetzt aber los – Ferienzeit ist Bewerbungszeit! Die Berufsberatung unterstützt die Jugendlichen auch in den Ferien beim #Ausbildungklarmachen – egal ob in den Geschäftsstellen vor Ort, telefonisch oder auch per Videochat“, schließt die Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Neuruppin ab.

 

Jugendliche, die eine Ausbildungsstelle suchen oder sich beraten lassen möchten, können sich an die Berufsberatung wenden:

 

Oberhavel und Havelland: 03391 69 4000

Neuruppin.151-Berufsberatung-vor-dem-Erwerbsleben@arbeitsagentur.de

 

Ostprignitz-Ruppin und Prignitz: 03391 69 5000

Neuruppin.251-Berufsberatung-vor-dem-Erwerbsleben@arbeitsagentur.de

 

Unternehmen, die Auszubildende suchen sowie Informationen zu Qualifizierungen oder Kurzarbeitergeld benötigen, können sich an den Arbeitgeber-Service wenden:

0800 4 5555 20

Landkreis Oberhavel: Oranienburg.141-Arbeitgeber-Service@arbeitsagentur.de

Landkreis Havelland: Nauen.341-Arbeitgeber-Service@arbeitsagentur.de

Landkreis Ostprignitz-Ruppin und Landkreis Prignitz:

Neuruppin.241-Arbeitgeber-Service@arbeitsagentur.de.

 

Zahlen, Daten, Fakten

Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Neuruppin

Beschäftigte

Mit Datenstand Dezember 2022 sind 170.367 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, ein Minus von 0,1 Prozent oder 197 Personen im Vergleich zum Dezember 2021.

Stellen

Seit Jahresbeginn wurden der Agentur für Arbeit von den Unternehmen 6.580 Stellen gemeldet, im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 602 Stellen. Die TOP 5 Branchen mit dem größten Personalbedarf seit Jahresstart sind die Arbeitnehmerüberlassung, die öffentliche Verwaltung/Sozialversicherung, das verarbeitende Gewerbe, der Handel sowie freiberufliche Dienstleitungen (z. B. Führung von Unternehmen, Architektur-, Ingenieurbüros, Steuerberater).

Arbeitslose

Im Juli 2023 waren 16.998 Personen arbeitslos gemeldet, 263 mehr als im Juni 2023. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit um 634 Personen gestiegen. 5.976 Arbeitslose werden von der Agentur für Arbeit betreut (SGB III), 11.322 Arbeitslose von den Jobcentern (SGB II).

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote beträgt 5,8 Prozent und ist im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte gestiegen. Im Juli 2022 betrug die Arbeitslosenquote 5,6 Prozent.

Entwicklung in den Landkreisen

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat in allen vier Landkreisen des Agenturbezirkes Neuruppin gestiegen. Die Spreizung bei der Arbeitslosenquote reicht von 4,8 Prozent im Landkreis Oberhavel bis 7,6 Prozent in der Prignitz.

Unterbeschäftigung

Im Juli umfasste die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) 21.868 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 7,3 Prozent und ist im Vergleich zum Vormonat unverändert. Vor einem Jahr betrug sie 7,1 Prozent.

Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen 

In Aktivierungsmaßnahmen befinden sich derzeit 553 Personen. An einer beruflichen Weiterbildung nehmen aktuell 528 Personen teil. In Arbeitsgelegenheiten befinden sich derzeit 693 Personen.

Um diejenigen Menschen zu unterstützen, die schon besonders lange ohne Arbeit sind, hat der Gesetzgeber zum 1. Januar 2019 das Teilhabechancengesetz in Kraft gesetzt. Aktuell nehmen 275 Personen an diesem Programm teil.

An Maßnahmen der Fremdförderung nehmen aktuell 1.042 Personen teil. Das sind vor allem Menschen, die an Integrationskursen des BAMF, des Landes aber auch an ESF-Programmen, zum Beispiel für Langzeitarbeitslose, teilnehmen.