Nicht jeder Tag in der Ausbildung läuft gut. Probleme in der Berufsschule, Schwierigkeiten mit anderen Azubis oder zwischen Azubis und dem Ausbildungspersonal führen im schlimmsten Fall zum Ausbildungsabbruch. Eine Situation, in der es nur Verliererinnen und Verlierer gibt. Schließlich verhindert ein Ausbildungsabbruch, Fachkräfte für die Region auszubilden und in eine aussichtsreiche berufliche Zukunft zu starten. Stattdessen wird der Bedarf bei den Unternehmen noch größer und junge Menschen sitzen gegebenenfalls frustriert und ohne Ausbildung zu Hause.
Die „Assistierte Ausbildung“ setzt genau an diesen Stellen an. Neben der klassischen „Nachhilfe“ für die Berufsschule gibt es auch eine sozialpädagogische Begleitung, welche sich um Herausforderungen kümmert, die über die schulischen Anforderungen hinausgehen.
Zitat:„Manchmal läuft es in der Ausbildung nicht ganz so rund, die Noten sind nicht so toll, mit den Lehrkräften gibt es Stress, die Berufsschule ruft an und erste Zweifel kommen auf. Ich glaube, die Situation kennen einige Ausbildungsbetriebe, aber kein Grund zur Verzweiflung. Melden Sie sich einfach bei uns. Jeder Betrieb und Auszubildende bekommt von uns die Hilfe, die er bzw. sie braucht. Wir finden eine Lösung für beide Seiten“, so Beate Kostka, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Neuruppin.
Das Instrument der „Assistierten Ausbildung“ ist flexibel. Ausgerichtet am individuellen Bedarf der Nachwuchskraft und orientiert an den Anforderungen des Ausbildungsbetriebes, können so Unterstützungsangebote passgenau gestaltet werden. Ob 20h Nachhilfe in Wirtschaftskunde oder 40h für Mathematik – die Auszubildenden bekommen immer ein individuelles Angebot.
So können Azubis im Rahmen der „Assistierten Ausbildung“ auf Wunsch im Betriebsalltag begleitet und damit das Ausbildungsverhältnis stabilisiert werden. Ebenso kann das betriebliche Ausbildungspersonal in Vorbereitung auf und bei der Umsetzung der Berufsausbildung Unterstützung erhalten. Für kleine und mittlere Betriebe ist dies eine spürbare Entlastung und vielleicht ein Anreiz erstmalig oder erneut Ausbildungsplätze zu schaffen.
Das mit Hilfe der „Assistierten Ausbildung“ ein erfolgreicher Ausbildungsabschluss erreicht werden kann, zeigt unter anderem das Beispiel eines jungen Mannes aus Guinea. Dieser floh 2015 allein nach Deutschland, holte 2020/2021 seinen Hauptschulabschluss nach und konnte direkt anschließend eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer beginnen. Im Rahmen der „Assistierten Ausbildung“ bekam er während der gesamten Ausbildung besondere Hilfe bei der Aufarbeitung des Berufsschulstoffes. Besonderer Schwerpunkt bei ihm waren die Prüfungsvorbereitung und die Erweiterung seiner Deutsch-Kenntnisse, vor allem berufsbezogene Begrifflichkeiten. 2023 konnte die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen werden und so stand der nahtlosen Übernahme als Fachkraft im Betrieb nichts entgegen.
Übrigens funktioniert die „Assistierte Ausbildung“ nicht nur bei neu geschlossenen Ausbildungsverträgen. Auch Ausbildungsverhältnisse, die schon länger bestehen können diese Unterstützung erhalten.
Zitat:„In unserer Region benötigen wir Fachkräfte, also viele junge Menschen, die irgendwann einen Ausbildungsabschluss in der Tasche haben. Manchmal läuft das aber nicht gleich vom Ausbildungsvertrag bis zum Abschluss reibungslos. Wenn es also auf dem Weg zur Fachkraft irgendwo hakt, sprechen Sie unseren Arbeitgeber-Service bzw. unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater möglichst frühzeitig an. So können wir den Betrieb und den Jugendlichen schnell unterstützen“, so Beate Kostka abschließend.
Was nun tun, wenn man mehr über die „Assistierte Ausbildung“ erfahren möchte?
Auszubildende können sich unproblematisch bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur Neuruppin melden. Unternehmen und Betriebe aus den Landkreisen Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin und Prignitz, die mehr über die „Assistierte Ausbildung“ erfahren möchten, melden sich beim Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Neuruppin.
Weiterführende Informationen hier: https://www.arbeitsagentur.de/bildung/ausbildung/assistierte-ausbildung-machen oder im Flyer für Arbeitgeber bzw. im Flyer für Jugendliche
Unternehmen, die noch Auszubildende suchen oder sich zu Förder- bzw. Unterstützungsmöglichkeiten informieren möchten, können sich an den Arbeitgeber-Service wenden: 0800 4 5555 20
Jugendliche, die eine Ausbildungsstelle suchen oder sich beraten lassen möchten, können sich an die Berufsberatung wenden:
Oberhavel und Havelland:
03391 69 4000
Ostprignitz-Ruppin und Prignitz:
03391 69 5000