Im Februar sind 18.593 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 34 Menschen mehr als im Januar 2024. Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk ist im Vergleich zum Vormonat unverändert und liegt aktuell bei 6,3 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 6,1 Prozent und es waren 17.798 Menschen auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung. Der Anstieg zum Vormonat ist insbesondere im Bereich der Arbeitslosenversicherung mit 1,7 Prozent zu beobachten. Die Arbeitslosigkeit im Bereich der Grundsicherung ist im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Prozent zurückgegangen. Im aktuellen Monat haben sich 3.310 Menschen neu arbeitslos gemeldet. Demgegenüber konnten im Januar 3.282 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden.
Zitat:
„Die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Neuruppin steigt im Februar leicht – 34 Arbeitslose mehr werden verzeichnet. Damit setzt sich der saisonbedingte Anstieg der Arbeitslosigkeit aus dem Vormonat nicht fort. Der regionale Arbeitsmarkt ist weiterhin robust und trotzt der konjunkturellen Schwäche. Das klassische saisonale Muster scheint bei der Arbeitslosigkeit insgesamt schwächer zu werden. Das dürfte u.a. auch daran liegen, dass Unternehmen angesichts von drohenden Fachkräfteengpässen ihre Beschäftigten verstärkt halten. Ob sich der Arbeitsmarkt jetzt tatsächlich wieder auf einen Erholungspfad begibt, müssen wir abwarten“, sagt Beate Kostka, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Neuruppin.
Personalnachfrage auf hohem Niveau – mehr als 5.800 offene Stellen gemeldet
Seit Jahresbeginn wurden in den vier Landkreisen der Agentur für Arbeit Neuruppin 1.516 Arbeitsstellen gemeldet. Aktuell sind 5.875 offene Stellen im Bestand. Das sind 261 bzw. 4,6 Prozent mehr als im Vorjahr 2023. Die Stellenmeldungen erfolgten in diesem Monat insbesondere in der öffentlichen Verwaltung/Sozialversicherung, in der Arbeitnehmerüberlassung und im Handel.
Zitat:
„Im Februar wurden fast 50 Prozent mehr Stellen im Agenturbezirk Neuruppin gemeldet als noch im Januar. Die Unternehmen suchen händeringend nach Nachwuchs- sowie Fach- bzw. Arbeitskräften. Die Arbeitskräftenachfrage ist damit in Oberhavel, in der Prignitz, in Ostprignitz-Ruppin und im Havelland anhaltend hoch. Die Chancen für eine neue Beschäftigung sind mit mehr als 5.800 offenen Stellen in der Region gegeben und motivierte Arbeitskräfte werden weiterhin gesucht. Ich möchte Unternehmen darin bestärken, Arbeitspotentiale aller Menschen voll auszuschöpfen – seien es lebenserfahrene Personen, Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, Langzeitarbeitslose, Alleinerziehende, Menschen mit Migrationshintergrund, Ungelernte und auch junge Menschen ohne Berufserfahrung. Melden Sie uns Ihre Stellen und wir unterstützen Sie bei der Besetzung und mit gezielten Förderinstrumenten“, betont Beate Kostka.
Job-Turbo im Agenturbezirk Neuruppin
Die Integration Geflüchteter ist und bleibt ein Fokusthema, denn Unternehmen in der Region suchen händeringend passende Nachwuchs- und Arbeitskräfte, um wettbewerbsfähig zu bleiben. In diesem Zusammenhang ist es Aufgabe der Agentur für Arbeit Neuruppin, Betriebe in den Landkreisen Oberhavel, Havelland, Prignitz und Ostprignitz-Ruppin gut zu beraten, um eine erfolgreiche und nachhaltige Integration von Geflüchteten und Migranten zu erreichen. Dabei kann auch eine begleitende Qualifizierung im Rahmen der Beschäftigung ein zielführendes Mittel sein.
Zitat:
„In Zeiten des Arbeitskräftemangels sollten Geflüchtete schneller in Unternehmen beweisen können, was sie können und was noch nicht, um daraus einen Weg für dauerhafte, gute Beschäftigung zu entwickeln – und das auch ohne perfekte Deutschkenntnisse! Unternehmen berichten vermehrt von individuellen Lösungsansätzen und auch die Arbeitsagentur kann hierbei unterstützen. Wir haben die Weichen in unserer operativen Arbeit sowie in der Zusammenarbeit mit unseren Netzwerkpartnern bereits in der Vergangenheit gestellt und sind nun mitten in der Umsetzung des Job-Turbos. In diesem Zusammenhang fand am 31. Januar in der Prignitz bereits eine Messe gemeinsam mit dem Jobcenter und dem IQ Netzwerk sowie der Ausländerbehörde des Landkreises Prignitz statt. Weitere werden im gesamten Agenturbezirk im Frühjahr 2024 folgen. Es geht also in die richtige Richtung, wie einzelne Erfolgsgeschichten bereits zeigen. So konnte kürzlich im Havelland ein 20-jähriger Afghane im Helferbereich Gastronomie und Verkauf erfolgreich vermittelt werden. Von Vorteil war, dass er bereits während seines Integrationskurses die Unterstützung der Agentur für Arbeit Neuruppin für seine Jobsuche in Anspruch nahm. Somit hat er regelmäßig Vermittlungsvorschläge und individuelle Hilfestellungen im Bewerbungsprozess erhalten. Klare Herausforderungen für die Integration von Geflüchteten in Beschäftigung bleiben allerdings u.a. Dauer der Anerkennungsverfahren, das Erlernen der Sprache sowie die hinzukommende schwächelnde Konjunktur“, so die Leiterin der Neuruppiner Arbeitsagentur zum Job-Turbo.
„Zukunft will gelernt sein“ – Azubis sind die Fachkräfte von morgen
Unter dem Motto „Zukunft will gelernt sein“ startet am 11. März 2024 die bundesweit stattfindende „Woche der Ausbildung“. Gemeinsam mit den Kammern und weiteren Partnern werden Jugendliche und auch Unternehmen gezielt zu den Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten in der Region und zu Unterstützungsmöglichkeiten beraten.
Zitat:
„Unter Berücksichtigung aller Herausforderungen, die die Betriebe derzeit zu bewältigen haben, ist die Ausbildung als einer der wichtigsten Schlüssel zur vorausschauenden Fachkräftesicherung zu sehen – denn Azubis sind die Fachkräfte von morgen. Die Investition lohnt sich! Die Jugendlichen der Region sollen wissen, dass die Chancen auf dem Ausbildungsmarkt in den Landkreisen Ostprignitz-Ruppin, Prignitz, Havelland und Oberhavel nach wie vor sehr gut sind. Vorbei ist die Zeit, dass man in die Metropolen muss, um einen interessanten Ausbildungsberuf zu finden, der Spaß macht und ein gutes und sicheres Einkommen garantiert. Die duale Berufsausbildung ist ein guter Einstieg in eine chancenreiche Berufskarriere. Unternehmen halten an ihrem Ausbildungsangebot fest, wollen die Jugendlichen kennenlernen und warten auf deren Bewerbung“, so Beate Kostka über die Situation am Ausbildungsmarkt.
Zahlen, Daten, Fakten
Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Neuruppin
Beschäftigte | Mit Datenstand Juni 2023 sind 168.576 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, ein Minus von 0,9 Prozent oder 1.599 Personen im Vergleich zum Juni 2022. |
Stellen | Seit Jahresbeginn wurden der Agentur für Arbeit Neuruppin von den Unternehmen 1.516 Stellen gemeldet, im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 208 Stellen. Die TOP 5 Branchen mit dem größten Personalbedarf seit Jahresstart sind die öffentliche Verwaltung/Sozialversicherung, die Arbeitnehmerüberlassung, der Handel, das Gesundheits- und Sozialwesen sowie freiberufliche Dienstleitungen (z.B. Führung von Unternehmen, Architektur-, Ingenieurbüros, Steuerberater). |
Arbeitslose | Im Februar 2024 waren 18.593 Personen arbeitslos gemeldet, 34 mehr als im Januar 2024. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit um 795 Personen gestiegen. 6.811 Arbeitslose werden von der Agentur für Arbeit betreut (SGB III), 11.782 Arbeitslose von den Jobcentern (SGB II). |
Arbeitslosenquote | Die Arbeitslosenquote beträgt 6,3 Prozent und ist im Vergleich zum Vormonat unverändert. Im Februar 2023 betrug die Arbeitslosenquote 6,1 Prozent. |
Entwicklung in den Landkreisen | Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat im Havelland sowie in Oberhavel gestiegen und in Ostprignitz-Ruppin sowie der Prignitz zurückgegangen. Die Spreizung bei der Arbeitslosenquote reicht von 5,2 Prozent im Landkreis Oberhavel bis 8,5 Prozent in der Prignitz. |
Unterbeschäftigung | Im Februar 2024 umfasste die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) 23.161 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 7,8 Prozent und ist im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte gestiegen. Vor einem Jahr betrug sie 7,6 Prozent. |
Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen | In Aktivierungsmaßnahmen befinden sich derzeit 559 Personen. An einer beruflichen Weiterbildung nehmen aktuell 643 Personen teil. In Arbeitsgelegenheiten befinden sich derzeit 457 Personen. Um diejenigen Menschen zu unterstützen, die schon besonders lange ohne Arbeit sind, hat der Gesetzgeber zum 1. Januar 2019 das Teilhabechancengesetz in Kraft gesetzt. Aktuell nehmen 264 Personen an diesem Programm teil. An Maßnahmen der Fremdförderung nehmen aktuell 1.133 Personen teil. Das sind vor allem Menschen, die an Integrationskursen des BAMF, des Landes aber auch an ESF-Programmen, zum Beispiel für Langzeitarbeitslose, teilnehmen. |