Arbeitslosigkeit steigt im August – Arbeitsmarktdynamik weiterhin gedämpft

•    Arbeitslosigkeit steigt in den Landkreisen Oberhavel, Havelland, Ostprignitz-Ruppin und in der Prignitz – insbesondere bei jungen Menschen 
•    Einstellungsverhalten von Unternehmen zurückhaltender – dennoch über 6.200 offene Stellen im Bestand
•    Noch fast 1.000 offene Ausbildungsstellen – Bewerben lohnt sich

30.08.2024 | Presseinfo Nr. 45

Im August sind 18.714 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 403 Menschen mehr als im Juli 2024. Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk ist im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte gestiegen und liegt bei 6,2 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 5,9 Prozent und es waren 17.540 Menschen auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung. Der Anstieg zum Vorjahr ist insbesondere im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) mit einem Zuwachs von 13,3 Prozent zu beobachten. In der Grundsicherung (SGB II) gab es einen Anstieg von 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im aktuellen Monat haben sich 3.218 Menschen neu arbeitslos gemeldet. Demgegenüber konnten im August 2.826 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden. 

Zitat:

„Die Arbeitslosigkeit steigt auch im August in den Landkreisen Oberhavel, Havelland, Ostprignitz-Ruppin und in der Prignitz. Dieser Anstieg im Sommer ist zwar nicht ungewöhnlich, da sich beispielsweise viele junge Menschen nach dem Ende ihrer Ausbildung oder ihres Studiums arbeitslos melden. Auch in den Unternehmen werden im Sommer weniger Arbeitsverträge geschlossen und auf die Zeit nach den Betriebsferien verschoben. Trotzdem bleibt die wirtschaftliche Stimmung und damit auch die Arbeitsmarktdynamik seit Monaten gedämpft. Der Einstieg in den Arbeitsmarkt ist aktuell für junge Erwachsene nach der Ausbildung, geflüchtete Menschen oder Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen etwas schwieriger. Wir unterstützen deshalb mit Weiterbildungen, Eingliederungszuschüssen oder Probearbeiten im Unternehmen. Sprechen Sie uns einfach dazu an“, führt Beate Kostka, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Neuruppin, zur aktuellen Situation auf dem regionalen Arbeitsmarkt aus.

Weniger Stellenzugänge – trotzdem mehr als 6.200 offene Stellen im Bestand

In diesem Monat wurden 744 neue Stellen gemeldet. Das sind 103 Stellen weniger als im Vormonat. Seit Jahresbeginn wurden in den vier Landkreisen der Agentur für Arbeit Neuruppin 6.470 Arbeitsstellen gemeldet. Das sind 956 Stellen bzw. 12,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Bestand offener Stellen ist mit 6.268 jedoch unverändert hoch. Die Stellenmeldungen erfolgten in diesem Monat erneut insbesondere in der Arbeitnehmerüberlassung, in der öffentlichen Verwaltung/Sozialversicherung, im verarbeitenden Gewerbe und im Handel.

Zitat:

„Die Nachfrage nach Personal ist im Vergleich zum Vormonat um rund 100 Stellen gesunken. Seit Jahresbeginn haben wir fast 1000 Stellen weniger gemeldet bekommen. Aber auch wenn wir weniger Dynamik bei den Stellenzugängen beobachten, bleibt der Stellenbestand mit mehr als 6.200 unbesetzten Stellen sehr hoch und wir verzeichnen keine nennenswerten Stellenstornierungen. Das ist ein positives Signal, denn es bedeutet, dass die Unternehmen ihre Stellen weiter gemeldet lassen und auch einstellen, wenn sich passende Arbeits- und Fachkräfte finden. Viele junge Menschen, die sich im Juli und August arbeitslos gemeldet haben, bringen eine abgeschlossene Ausbildung mit und können für die Unternehmen zukünftig wertvolle Fachkräfte werden. Es gibt aber auch Personalbedarfe für Tätigkeiten, die keine abgeschlossene Ausbildung oder fortgeschrittene Sprachkenntnisse erfordern. Gerade diese Betriebe unterstützen wir mit notwendigen Qualifizierungen im Vorfeld einer Beschäftigung, aber auch für langjährige Kolleginnen und Kollegen“, betont Beate Kostka.

Noch fast 1.000 unbesetzte Ausbildungsstellen – Einstieg noch jederzeit möglich

Seit dem 1. Oktober 2023 haben die Unternehmen in den vier Landkreisen des Agenturbezirkes Neuruppin 2.813 Ausbildungsstellen gemeldet, 149 Stellen weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig haben sich 2.646 Jugendliche bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Neuruppin gemeldet, weil sie eine duale Ausbildung aufnehmen oder studieren wollen. Das sind fast 14 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr. 

Zitat:

„Das neue Ausbildungsjahr hat begonnen. Wir haben aber noch rund 1.000 unbesetzte Ausbildungsstellen und die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen in den Landkreisen Oberhavel, Havelland, Prignitz und Ostprignitz-Ruppin ist nach wie vor hoch. In nahezu allen Branchen und Berufsfeldern suchen die regionalen Betriebe noch nach zukünftigen Azubis und freuen sich über Bewerbungen. Ein Einstieg – auch nach Beginn des Ausbildungsjahres – ist in den meisten Unternehmen noch bis in den Oktober hinein möglich. Eine Bewerbung lohnt sich deshalb auf jeden Fall. Wer sich noch nicht als Bewerberin bzw. Bewerber bei der Berufsberatung gemeldet hat, dem raten wir, sich dringend zu melden. Die Kolleginnen und Kollegen der Berufsberatung unterstützen die Jugendlichen auch kurzfristig, egal ob in den Geschäftsstellen vor Ort, telefonisch oder auch per Videochat“, schließt die Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Neuruppin ab.
 

Jugendliche, die eine Ausbildungsstelle suchen oder sich beraten lassen möchten, können sich an die Berufsberatung wenden:

0800 4 5555 00

Landkreise Oberhavel und Havelland:
Neuruppin.151-Berufsberatung-vor-dem-Erwerbsleben@arbeitsagentur.de

Ostprignitz-Ruppin und Prignitz:

Neuruppin.251-Berufsberatung-vor-dem-Erwerbsleben@arbeitsagentur.de

 

Unternehmen, die Auszubildende suchen sowie Informationen zu Qualifizierungen oder Kurzarbeitergeld benötigen, können sich an den Arbeitgeber-Service wenden:

0800 4 5555 20

Landkreis Oberhavel: Oranienburg.141-Arbeitgeber-Service@arbeitsagentur.de

Landkreis Havelland: Nauen.341-Arbeitgeber-Service@arbeitsagentur.de

Landkreis Ostprignitz-Ruppin und Landkreis Prignitz: 
Neuruppin.241-Arbeitgeber-Service@arbeitsagentur.de.

 

                                                                    Zahlen Daten Fakten

Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Neuruppin

Beschäftigte

 

 

Mit Datenstand März 2024 sind 166.252 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, ein Minus von 1,5 Prozent bzw. 2.476 Personen im Vergleich zum März 2023.

Stellen

 

 

Seit Jahresbeginn wurden der Agentur für Arbeit Neuruppin von den Unternehmen 6.470 Stellen gemeldet, im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 956 Stellen. Die TOP 5 Branchen mit dem größten Personalbedarf seit Jahresstart sind die öffentliche Verwaltung/Sozialversicherung, die Arbeitnehmerüberlassung, der Handel, das verarbeitende Gewerbe und die freiberuflichen Dienstleitungen (z.B. Führung von Unternehmen, Architektur-, Ingenieurbüros, Steuerberater).

Arbeitslose

 

 

Im August 2024 waren 18.714 Personen arbeitslos gemeldet, 403 mehr als im Juli 2024. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit um 1.174 Personen gestiegen. 6.708 Arbeitslose werden von der Agentur für Arbeit betreut (SGB III), 12.006 Arbeitslose von den Jobcentern (SGB II). 

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote beträgt 6,2 Prozent und ist im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte gestiegen. Im August 2023 betrug die Arbeitslosenquote 5,9 Prozent.

Entwicklung in den Landkreisen

 

 

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat in allen vier Landkreisen des Agenturbezirkes Neuruppin gestiegen. Die Spreizung bei der Arbeitslosenquote reicht von 5,2 Prozent im Landkreis Oberhavel bis 8,3 Prozent in der Prignitz.

Unterbeschäftigung

 

 

Im August 2024 umfasste die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) 22.868 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 7,5 Prozent und ist im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte gestiegen. Vor einem Jahr betrug sie auch 7,4 Prozent.

Arbeitsmarkt-politische Maßnahmen

 

 

In Aktivierungsmaßnahmen befinden sich derzeit 423 Personen. An einer beruflichen Weiterbildung nehmen aktuell 515 Personen teil. In Arbeitsgelegenheiten befinden sich derzeit 506 Personen.
Um diejenigen Menschen zu unterstützen, die schon besonders lange ohne Arbeit sind, hat der Gesetzgeber zum 1. Januar 2019 das Teilhabechancengesetz in Kraft gesetzt. Aktuell nehmen 209 Personen an diesem Programm teil.
An Maßnahmen der Fremdförderung nehmen aktuell 1.222 Personen teil. Das sind vor allem Menschen, die an Integrationskursen des BAMF, des Landes aber auch an ESF-Programmen, zum Beispiel für Langzeitarbeitslose, teilnehmen.