Wirtschaft schwächelt – leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit

• Arbeitslosigkeit steigt leicht im Vergleich zum Vormonat - deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr  

• Arbeitsmarkt weniger aufnahmefähig durch zurückhaltendes Einstellungsverhalten der Arbeitgeber

• Stellenbestand sinkt im November unter 6.000 in den Landkreisen Prignitz, Ostprignitz-Ruppin, Havelland und Oberhavel

• Ausbildungsmarkt – noch Chancen bis Ende des Jahres

29.11.2024 | Presseinfo Nr. 61

Im November sind 18.409 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 77 Menschen mehr als im Oktober 2024. Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk ist im Vergleich zum Vormonat unverändert und liegt bei 6,1 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 5,8 Prozent und es waren 17.069 Menschen auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung. 

Der Anstieg zum Vorjahr ist insbesondere im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) mit einem Zuwachs von 14,3 Prozent zu beobachten. In der Grundsicherung (SGB II) gab es einen Anstieg von 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im aktuellen Monat haben sich 3.041 Menschen neu arbeitslos gemeldet. Demgegenüber konnten im November 2.961 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden.

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„Im Agenturbezirk Neuruppin ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen. In den Landkreisen Havelland, Oberhavel und Prignitz zeigt sich die Arbeitslosigkeit auf einem höheren Niveau als noch vor einem Jahr, was vor allem durch die aktuelle wirtschaftliche Schwäche bedingt ist. Wir merken, dass es für Arbeitslose schwieriger geworden ist, eine passende Stelle zu finden, nicht nur für Langzeitarbeitslose, sondern auch für Jugendliche, die nach der Ausbildung auf uns zu kommen, ist die Lage schwieriger als vor einem Jahr. Wir verfolgen genau, wie Faktoren wie Kostendruck, fehlende Neuaufträge und fehlende Arbeitskräfte oder auch Veränderung der Geschäftsmodelle einzelne Betriebe und Branchen beeinflussen. Gleichwohl gibt es aufgrund unserer angespannten demografischen Entwicklung Arbeitskräftebedarfe in allen unseren vier Landkreisen. Unsere Experten für Vermittlung und Beratung stehen den von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen mit individuellen Angeboten zur Seite. Abhängig von den erforderlichen Qualifikationen für eine neue Tätigkeit können auch verschiedene Fördermöglichkeiten in Betracht gezogen werden. In einigen Fällen kann auch eine Weiterbildung sinnvoll sein, um den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern“, so Beate Kostka, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Neuruppin, zur aktuellen Lage auf dem Arbeitsmarkt.

 

Deutlich weniger Stellenzugänge als im Vorjahr – Bestand bei 5.705 Stellen – Chancen für Qualifizierung nutzen

In diesem Monat wurden 677 neue Stellen gemeldet. Das sind 164 Stellen weniger als im Vormonat. Seit Jahresbeginn wurden in den vier Landkreisen der Agentur für Arbeit Neuruppin 8.531 Arbeitsstellen gemeldet. Das sind 1.295 Stellen weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Bestand offener Stellen ist mit 5.705 geringer als in den Vormonaten. Die Stellenmeldungen erfolgten in diesem Monat insbesondere in den Bereichen von Bau und Architektur sowie dem Handel und kaufmännischen Dienstleistungen.

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„Die gedämpfte wirtschaftliche Entwicklung zeigt sich auch auf dem regionalen Stellenmarkt. So ist das Einstellungsverhalten der regionalen Unternehmen weiter zurückhaltend. Die Anzahl der gemeldeten Stellen ist seit Jahresbeginn um 13,2 Prozent im Vergleich zu den Werten des Vorjahres gesunken. Das zeigt zwar, dass Arbeitgeber der Region weiterhin nach Arbeitskräften suchen, dies jedoch auf einem geringeren Niveau als im Vorjahr stattfindet. Besonders auffällig ist, dass Arbeitgeber vermehrt Fachkräfte und Experten bzw. Spezialisten suchen. Dies ist ein Grund mehr, mit uns über das Thema Weiterbildung ins Gespräch zu kommen. Egal welches Alter oder welcher beruflicher Hintergrund, wir unterstützen Betriebe bei der Qualifizierung ihrer Mitarbeitenden“, führt Beate Kostka weiter aus.

 

Ausbildungsmarkt – erfolgreiche Nachvermittlungsaktivitäten für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz

Durch anhaltend intensive Vermittlungen auf noch offene Ausbildungsplatzangebote und Beratungen zur beruflichen Zukunft konnten im November noch 60 junge Menschen eine Ausbildung beginnen. Eine alternative Erwerbstätigkeit oder sozialen Dienst, wie den Bundesfreiwilligendienst, begannen 40 Jugendliche. Dies sind 22 Menschen mehr als im Vorjahr. Weitere 35 junge Frauen und Männer entschieden sich für einen Schulbesuch oder ein Studium.

Zitat:

„Bis Jahresende ist noch alles möglich am Ausbildungsmarkt. Für ausbildungssuchende Jugendliche und deren Eltern lohnt sich die Kontaktaufnahme mit unserer Berufsberatung oder ein Blick auf die offenen Ausbildungsstellen in der Jobsuche der Agentur für Arbeit unter www.arbeitsagentur.de/jobsuche/. Bewerberinnen und Bewerber sollten nicht aufgeben, sich weiter bewerben und sich dabei ggf. auch für Ausbildungsberufe jenseits ihres Traumberufes öffnen. Die Berufsberatung unterstützt!“, sagt Beate Kostka.

 

                                                                                  Zahlen, Daten, Fakten

                                                                  Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Neuruppin                             

Beschäftigte

Mit Datenstand November 2024 sind 166.286 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, ein Minus von 0,2 Prozent bzw. 406 Personen im Vergleich zum November 2023.

Stellen

Seit Jahresbeginn wurden der Agentur für Arbeit Neuruppin von den Unternehmen 8.531 Stellen gemeldet, im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 1.295 Stellen. Die TOP 5 Branchen mit dem größten Personalbedarf seit Jahresstart sind die öffentliche Verwaltung/Sozialversicherung, die Arbeitnehmerüberlassung, der Handel, das verarbeitende Gewerbe und die freiberuflichen Dienstleitungen (z.B. Führung von Unternehmen, Architektur-, Ingenieurbüros, Steuerberater).
ArbeitsloseIm November 2024 waren 18.409 Personen arbeitslos gemeldet, 77 mehr als im Oktober 2024. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit um 1.313 Personen gestiegen. 6.414 Arbeitslose werden von der Agentur für Arbeit betreut (SGB III), 11.995 Arbeitslose von den Jobcentern 
(SGB II). 
ArbeitslosenquoteDie Arbeitslosenquote beträgt 6,1 Prozent und ist im Vergleich zum Vormonat unverändert. Im November 2023 betrug die Arbeitslosenquote 5,8 Prozent.

Entwicklung in den Landkreisen

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat in dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin gesunken und in den Landkreisen Havelland, Prignitz und Oberhavel gestiegen. Die Spreizung bei der Arbeitslosenquote reicht von 5,1 Prozent im Landkreis Oberhavel bis 8,2 Prozent in der Prignitz.

Unterbeschäftigung

Im November 2024 umfasste die Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) 22.501 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote liegt bei 7,4 Prozent und ist im Vergleich zum Vormonat unverändert. Vor einem Jahr betrug sie auch 7,3 Prozent.

Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen

In Aktivierungsmaßnahmen befinden sich derzeit 427 Personen. An einer beruflichen Weiterbildung nehmen aktuell 567 Personen teil. In Arbeitsgelegenheiten befinden sich derzeit 497 Personen.

Um diejenigen Menschen zu unterstützen, die schon besonders lange ohne Arbeit sind, hat der Gesetzgeber zum 1. Januar 2019 das Teilhabechancengesetz in Kraft gesetzt. Aktuell nehmen 202 Personen an diesem Programm teil.

An Maßnahmen der Fremdförderung nehmen aktuell 1.221 Personen teil. Das sind vor allem Menschen, die an Integrationskursen des BAMF, des Landes aber auch an ESF-Programmen, zum Beispiel für Langzeitarbeitslose, teilnehmen.