Die 42-jährige flüchtete 2015 mit ihrer Familie aus Syrien, in ihrem Heimatland arbeitete die Mutter von vier Töchtern als Englischlehrerin. Das Jobcenter Landkreis Altenkirchen schlug sie für das BA-interne Projekt IdA (Integration durch Ausbildung) vor, in dem nach Deutschland geflüchtete Menschen mit besonderen Schwierigkeiten beim Zugang zu Arbeit, Ausbildung und Gesellschaft über einen Zeitraum von 18 Monaten intensiv Deutsch lernen und bei der schrittweisen und nachhaltigen Integration begleitet werden. Bei der Arbeitsagentur in Neuwied war man gleich von der ruhigen, freundlichen aber auch selbstbewussten jungen Frau überzeugt, und nach einer Einstiegsqualifizierung wurde sie in die Ausbildung zur Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen übernommen.
„Die Ausbildung war nicht so einfach“, sagt Khansa Zaghmout. „Eine Ausbildung in einer Fremdsprache zu absolvieren, ist an sich schon schwierig. Hier kam dann das SGB mit vielen Paragraphen hinzu, die für Muttersprachler konzipiert sind. Das war schon eine Herausforderung.“ Sie absolvierte die Sprachkurse B1 und B2 und bemühte sich, so viel wie möglich deutsch zu sprechen. Ihr Mann hielt ihr in dieser anstrengenden Zeit den Rücken frei und betreute die vier Töchter während der Arbeitszeit.
Und die Bemühungen zahlten sich aus. Aufgrund überdurchschnittlicher Leistungen konnte sie die Ausbildung von drei auf zweieinhalb Jahre verkürzen, den Abschluss meisterte sie sogar mit Auszeichnung.
„Wir haben bisher mit geflüchteten Menschen, die bei uns eine Ausbildung gemacht haben, nur beste Erfahrungen gemacht. Frau Zaghmout ist die dritte Auszubildende mit Migrationshintergrund, und alle haben die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und bereichern unser Team auch in Zukunft“, sagt Karl-Ernst Starfeld, Leiter der Arbeitsagentur Neuwied. Er ist auch in Zukunft offen für BewerberInnen jeglicher Herkunft. „Letztlich muss die Einstellung zur Arbeit und das Potenzial stimmen.“
Khansa Zaghmout hat nun einen unbefristeten Arbeitsvertrag bei der Arbeitsagentur Neuwied. Sie arbeitet aktuell in der Geschäftsstelle in Betzdorf in der Eingangszone. „Ich mag meinen Job sehr, ganz besonders dass wir die Menschen, die zu uns kommen unterstützen und ihnen helfen“, sagt sie. Für sie ist hier jedoch nicht berufliche Endstation – sie möchte sich weiter qualifizieren und noch die ein oder andere Stufe auf der Karriereleiter hochsteigen.
Bildzeile: Arbeitsagentur-Leiter Karl-Ernst Starfeld, Khansa Zaghmout und Thomas Börß (Teamleiter Eingangszone) freuen sich über den erfolgreichen Abschluss und auf die gemeinsame berufliche Zukunft.