Um sich Fachkräfte zu sichern, müssen Unternehmer inzwischen aktiv mitwirken und kreative Ideen entwickeln. Neben der Gewinnung und anschließenden Übernahme von Auszubildenden ist auch die Qualifizierung und Weiterbildung von (ungelernten) Mitarbeitenden eine Option. Der Kleinmaischeider Heizungs- Sanitär- und Klimatechnik- Meisterbetrieb Jürgen Hoffmann GmbH zeigte sich hier nicht nur offen für neue Wege, sondern ging und geht diese auch nachhaltig mit Erfolg. Dafür wurde das Unternehmen, vertreten durch Geschäftsführer Jürgen Hoffmann, mit dem Zukunftszertifikat der Agentur für Arbeit Neuwied gewürdigt. Die Auszeichnung wurde ihm von der Geschäftsführerin Stefanie Adam und der betreuenden Mitarbeiterin des Arbeitgeber-Service, Bärbel Dombrowski-Schubert überreicht.
Jürgen Hoffmann gründete die GmbH 2003 und führte sie bis 2017 im Nebenerwerb. Zwischenzeitlich war der Auftragsumfang erheblich gewachsen. Im Familienbetrieb – Sohn Nico macht aktuell den Meisterbrief und verstärkt die Geschäftsführung, Ehefrau Tanja Hoffmann kümmert sich um die Buchhaltung – sind inzwischen 23 Mitarbeiter beschäftigt, Bedarf steigend. Doch was genau hat dazu geführt, dass die Firma die Auszeichnung der Arbeitsagentur in Empfang nehmen durfte?
Das Zertifikat wird jährlich an je ein ausgewähltes Unternehmen aus den Landkreisen Neuwied und Altenkirchen vergeben. „Mit dem Zukunftszertifikat zeichnen wir die Betriebe aus, die in ihrer Personalpolitik mit besonderem Engagement agieren, alternative Wege beschreiten und so dem inzwischen fast überall präsenten Fachkräftebedarf und demografischen Wandel entgegenwirken.“, sagt Stefanie Adam, Vorsitzende der Geschäftsführung der Neuwieder Arbeitsagentur. „Die Jürgen Hoffmann GmbH bildet nicht nur drei Auszubildende mit Übernahmewunsch nach Abschluss aus, sondern stellt auch Mitarbeiter mit Qualifizierungsbedarf oder Handicap ein, und unterstützt die Weiterbildung ihrer Beschäftigten, um zukunftsfähig zu bleiben.“
So hat ein junger Mann mit Schwerbehinderung die Ausbildung bei Jürgen Hoffmann erfolgreich und sogar in verkürzter Zeit absolviert und arbeitet inzwischen im Kundendienst. Ein anderer Mitarbeiter wurde mit fachlichem Entwicklungsbedarf eingestellt und über das Qualifizierungschancengesetz gefördert und weitergebildet. Auch hat ein Absolvent aus der „Teilqualifizierung Klimatechnik“, die von der Agentur für Arbeit Neuwied in Kooperation mit der Handwerkskammer Koblenz durchgeführt wird und in sechs Monaten HelferInnen praxisorientiert im Bereich Klimatechnik ausbildet, hier eine feste Anstellung gefunden.
„Für mich zählt insbesondere die persönliche Einstellung eines Bewerbers“, sagt Geschäftsführer Jürgen Hoffmann. „Wenn ich feststelle, dass derjenige interessiert und fleißig ist und Spaß an der Arbeit hat, sich dazu auch noch geschickt anstellt, dann investieren wir gerne Zeit in die Qualifizierung. Auch unsere langjährigen Mitarbeiter bilden sich regelmäßig weiter.“ Er betont, dass der Beruf des Anlagenmechanikers SHK sehr vielseitig und insbesondere der Kundendienst sehr anspruchsvoll ist, da dieser fundiertes technisches Wissen erfordert. Doch auch solide Monteure werden weiterhin benötigt. „Wir berücksichtigen bei jedem Mitarbeiter die eigenen Stärken und setzen ihn entsprechend ein“, sagt Jürgen Hoffmann.
Dank Sohn Nico wirbt das Unternehmen inzwischen auch auf Social Media – Kanälen mit Ausbildungs- und Stellenangeboten. Das wirkungsvollste Instrument zur Bewerbergewinnung sei aber eindeutig die Mund-zu-Mund-Propaganda, insbesondere die persönliche Empfehlung von Beschäftigten. So sind zwei der drei derzeitigen Auszubildenden Söhne von Beschäftigten. „Das unterstreicht die Zufriedenheit der Mitarbeiter, die für ihren eigenen Nachwuchs ja das Beste wollen“, sagt Stefanie Adam.
Die Jürgen Hoffmann GmbH betreut Privathaushalte rund um den Standort Kleinmaischeid, ist aber auch bei größeren Projekten deutschlandweit am Start. Um die Auftragslage zu bewältigen, werden weitere Fachkräfte gesucht, die Akquise läuft.
„Die Gesamtleistung dieses mittelständischen Unternehmens verdient Anerkennung und Wertschätzung, die wir mit dem Zukunftszertifikat zum Ausdruck bringen möchten. Genau solche Arbeitgeber brauchen wir, die mit stetiger Flexibilität und moderner Personalführung der steten Suche nach Fachkräften trotzen“, sagt Stefanie Adam.
v.li.n.re.: Stefanie Adam, Jürgen Hoffmann, Bärbel Dombrowski Schubert