Der Monat März brachte nicht nur die ersten wärmeren Tage mit sich, sondern sorgte auch für eine leichte Belebung auf dem Arbeitsmarkt in der Region. Im Gesamtbezirk der Neuwieder Arbeitsagentur, der die beiden Landkreise Neuwied und Altenkirchen umfasst, waren im März 9.866 Menschen arbeitslos. Das sind 107 weniger als im Februar, jedoch 500 mehr als im Vorjahr. Die Quote bleibt mit 5,7 Prozent gleich zum Vormonat. Im März des Vorjahres lag sie bei 5,4 Prozent.

Der Rückgang der Arbeitslosenzahl ist hauptsächlich im Rechtskreis des SGB III, also dem der Arbeitslosenversicherung angesiedelt (-91), während im steuerfinanzierten Jobcenterbereich (SGB II) lediglich ein Rückgang von 16 Personen zu verzeichnen ist. Dies ist ein typisches Signal der so genannten Frühjahrsbelebung, bei der die SaisonarbeiterInnen, wie zum Beispiel die MitarbeiterInnen in der Gastronomie oder in den so genannten Außenberufen, die in den Wintermonaten arbeitslos gemeldet waren, zum Frühjahr ihre Arbeit wieder aufnehmen. 

Eine weitere positive Entwicklung zeigt sich in der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. Diese ist zum 30.09.2024 (die Werte werden aufgrund von Nachmeldungen immer erst mit sechs Monaten Verzögerung veröffentlicht) im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozent gestiegen und liegt bei 107.430 Personen. „Auch wenn die Zahl der Beschäftigten im gleichen Zeitraum des Vorjahres um 1 Prozent gewachsen ist, sich das Wachstum demnach halbiert hat, ist es ein gutes Zeichen trotz bestehender konjunktureller Einflüsse“, sagt Stefanie Adam, Vorsitzende der Geschäftsführung der Neuwieder Arbeitsagentur.

Die Stellenangebote der vergangenen vier Wochen liegen hingegen etwas oberhalb der Werte des Vorjahres. Im März wurden dem gemeinsamen Arbeitgeberservice von Agentur und Jobcenter 379 Stellen gemeldet, das sind im Vergleich zum Vormonat 7 und im Vergleich zum Vorjahr 34 mehr. Der Bestand der offenen Stellenangebote sinkt im März um 91 auf 2.471. Im ersten Quartal wurden insgesamt 1.068 Stellenangebote gemeldet, das sind 107 (9,1 Prozent) weniger als im Vorjahresquartal. „Besonders positiv zu werten ist die Tatsache, dass das Plus bei den gemeldeten Stellenangeboten auf den Landkreis Altenkirchen entfällt“, sagt Stefanie Adam. Denn während der Kreis Neuwied im Vorjahresvergleich ein Minus von 6 neuen Stellenangeboten verzeichnet, kann der Kreis Altenkirchen sich über 40 Stellenangebote mehr freuen. „Da der Landkreis Altenkirchen aktuell deutlich stärker von Arbeitslosigkeit betroffen ist, ist diese Entwicklung ein kleiner Lichtblick.“

Denn im Landkreis Altenkirchen sind aktuell 4.297 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, das sind nur 4 weniger als im Februar und 315 mehr als im Vorjahr. Die aktuelle Quote ist mit 5,9 Prozent im März gleichgeblieben. Im Vergleich zum März 2024 ist sie um 0,4 Prozentpunkte gestiegen.

Der benannte Rückgang im Bereich der Arbeitslosigkeit ist also beinahe ausschließlich im Kreis Neuwied zu verzeichnen. Hier haben derzeit 5.569 Menschen keinen Job - 103 weniger als im Februar, und 185 mehr als im März 2024. Die Quote liegt bei 5,4 Prozent, bleibt damit ebenfalls gleich zum Wert des Vormonats, liegt jedoch nur 0,1 Punkte über dem des Vorjahresmonats.

Der Blick auf das laufende Ausbildungsjahr, das immer von Oktober bis September eines Jahres betrachtet wird, zeigt eine deutliche Bewegung zum Vormonat und im Vorjahresvergleich. Im ersten Halbjahr haben sich 1.000 Jugendliche mit Interesse an einer Ausbildung an die Berufsberatung der Arbeitsagentur gewandt – 135 weniger als im Vorjahr. In den letzten vier Wochen haben sich allerdings noch 131 Jugendliche an die Berufsberatung der Arbeitsagentur gewendet, um Hilfe bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle zu erhalten. 594 BewerberInnen sind Ende März noch unversorgt. Die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe ist weiterhin hoch, dennoch ist die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen um 10,4 Prozent zum Vorjahr gesunken. 1.772 Lehrstellen in der Region wurden der Agentur für Arbeit Neuwied seit Oktober 2024 gemeldet. 1.144 Ausbildungsplätze sind aktuell noch zu haben – damit kommen statistisch gesehen aktuell noch 57 unversorgte BewerberInnen auf 100 unbesetzte Ausbildungsplätze.

Ob bei Orientierung, Stellensuche oder Bewerbung – die Berufsberatung der Agentur für Arbeit begleitet die jungen Menschen auf dem Weg ins Berufsleben mit einem umfangreichen Angebot an Unterstützungsmöglichkeiten. Ein Termin zur Berufsberatung kann unter der Telefonnummer 02631 – 891 891 vereinbart werden. Zusätzlich bieten die BerufsberaterInnen auch an allen Schulen im Agenturbezirk regelmäßige Sprechstunden an. 

Ausbildungsstellen können unter der kostenlosen Servicenummer 0800 4 5555 20 gemeldet werden.

**Arbeitsagentur

*Jobcenter