- Endspurt auf dem Ausbildungsmarkt
Nachdem die Arbeitslosenzahlen im vergangenen Monat bereits leicht gestiegen waren, ist im aktuellen Berichtsmonat ein deutlicherer Anstieg im Arbeitslosenbestand im Bezirk der Agentur für Arbeit Nienburg-Verden zu erkennen gewesen.
Waren im Juni noch 12.041 Männer und Frauen von Arbeitslosigkeit betroffen, so stieg dieser Wert im Berichtsmonat um 4,7 Prozent oder 570 Personen an. Aktuell sind 12.611 Menschen im Bezirk der Arbeitsagentur arbeitslos gemeldet. Im Vorjahr wurden zu diesem Zeitpunkt 7,2 Prozent weniger Erwerbslose gezählt.
„Üblicherweise steigen die Arbeitslosenzahlen mit Beginn der Ferienzeit an“, so Christoph Tietje, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nienburg-Verden. „Vor allem junge Menschen melden sich nach dem Ende ihrer Ausbildung oder der Schulzeit zum Ferienbeginn arbeitslos“, ergänzt der Agenturchef.
Die Arbeitslosenquote liegt durch den saisonalen Anstieg im Arbeitslosenbestand bei aktuell 4,7 Prozent. Das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als noch im Vormonat. Im Vorjahr lag die Quote bei 4,4 Prozent.
Die Betriebe in der Region signalisieren weiterhin ihren konstanten Bedarf nach neuen Fachkräften. Im Juli meldeten sie der Arbeitsagentur 786 neue Stellenangebote zur Besetzung. Das sind 24 Arbeitsangebote mehr als im Vormonat. Aktuell sind noch 4.389 Arbeitsstellen unbesetzt.
Mit Blick auf den heutigen Ausbildungsbeginn bietet auch der Ausbildungsmarkt in den drei Landkreisen Diepholz, Nienburg und Verden gute Chancen für junge Berufswählerinnen und -wähler. Viele Betriebe suchen noch immer Nachwuchskräfte für den Spätsommer.
„Der Endspurt auf dem Ausbildungsmarkt ist im vollen Gange. Jugendliche sollten spätestens jetzt einen Termin in der Berufsberatung vereinbaren, wenn Sie noch keinen Ausbildungsplatz in der Tasche haben“, rät Tietje Jugendlichen in der Region.
Aktuell sind noch 1.266 Ausbildungsplätze in den Landkreisen Diepholz, Nienburg und Verden im Angebot. Wer noch keinen Ausbildungsplatz für diesen Sommer finden konnte, kann unter der 0800 4 555500 einen Termin zur Berufsberatung vereinbaren.
Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen erfasst,
die Arbeit suchen, aber beispielsweise gerade an (Qualifizierungs-)Maßnahmen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden, lag im Juli bei 16.404 Personen. Das waren 3,0 Prozent oder 481 Männer und Frauen mehr als vor einem Monat.
(Arbeitslosigkeit: Zeitreihe zum Bestand an Arbeitslosen)
Entwicklung nach Landkreisen
Landkreis Diepholz:
Im aktuellen Berichtsmonat ist im Landkreis Diepholz ein erneuter Anstieg der Arbeitslosenzahlen zu erkennen gewesen. Im Juli waren 5.567 Männer und Frauen arbeitslos, 261 oder 4,9 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich lässt sich ein Anstieg um 6,2 Prozent erkennen.
Die Arbeitslosenquote derzeit bei 4,5 Prozent, 0,2 Prozentpunkte über dem Vormonatswert. Im Vorjahr lag die Quote bei 4,3 Prozent.
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung, das heißt bei den Arbeitsagenturen in Diepholz, Sulingen, Syke und der Gemeinde Bruchhausen-Vilsen, ist der Arbeitslosenbestand um 247 Menschen angestiegen, der vor allem bei den Jüngeren zu erkennen ist. Nach dem Ende der Ausbildung oder der Schulzeit melden sich vermehrt junge Menschen zu Beginn der Ferienzeit arbeitslos.
Bei dem für die steuerfinanzierte Grundsicherung verantwortlichen Jobcenter im Landkreis Diepholz ist die Zahl der Erwerbslosen nur leicht um 14 Personen oder 0,4 Prozentpunkte auf nun 3.371 Männer und Frauen gestiegen.
Landkreis Nienburg:
Im Landkreis Nienburg ist die Arbeitslosigkeit im Juli ebenfalls gestiegen. Im Berichtsmonat waren hier 4.061 Männer und Frauen erwerbslos, 215 oder 5,6 Prozent mehr als im Juni. Ein für die Jahreszeit üblicher Anstieg der Arbeitslosenzahlen ist bei den jüngeren Arbeitslosen erkennbar, da sich viele aus der Personengruppe der unter 25-Jährigen nach Beendigung der Ausbildung oder Schulzeit zur Ferienzeit arbeitslos melden.
Die Arbeitslosenquote liegt mit 6,0 Prozent um 0,3 Prozentpunkte über dem Vormonatsniveau. Im Juli 2022 lag diese Quote noch bei 5,4 Prozent.
Bei den Arbeitsagenturen in Nienburg, Stolzenau und den Gemeinden Hoya und Eystrup, dem Bereich der Arbeitslosenversicherung, ist der Bestand an Arbeitslosen gestiegen. Im Juli waren 1.409 Personen arbeitslos, ein Anstieg um 142 bzw. im Vergleich zum Vormonat. Im Vorjahresvergleich ist ein Anstieg um 255 Männer und Frauen zu erkennen.
Bei dem für die steuerfinanzierte Grundsicherung verantwortlichen Jobcenter lag die Zahl an Erwerbslosen im Berichtsmonat mit 2.652 Personen um 73 Personen oder 2,8 Prozent über dem Vormonatswert.
Im Berichtsmonat meldeten die Arbeitgeber im Kreis Nienburg 236 neue Stellen zur Besetzung, 28 mehr als im Vormonat. Aktuell sind im Kreis Nienburg noch 1.144 Arbeitsstellen unbesetzt.
Landkreis Verden:
Im Juli ist die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Verden um 94 Personen bzw. 3,3 Prozent auf aktuell 2.983 Männer und Frauen gestiegen. Das sind 64 Arbeitslose bzw. 2,2 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.
Die Arbeitslosenquote im Berichtsmonat lag bei 4,0 Prozent, 0,2 Prozentpunkte über dem Wert aus Juni. Vor einem Jahr betrug die Quote 3,9 Prozent.
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung, das heißt bei der Arbeitsagentur Verden, ist die Zahl der Arbeitslosen im Juli um 88 Personen oder 7,4 Prozent auf 1.275 Arbeitslose angestiegen. Auch im Landkreis Verden resultiert der Anstieg der Arbeitslosenzahlen überwiegend daraus, dass sich Jüngere nach Beendigung der Ausbildung oder Schulzeit zur Ferienzeit arbeitslos melden.
Bei dem für die steuerfinanzierte Grundsicherung verantwortlichen Jobcenter ist die Zahl der Arbeitslosen leicht um 6 Personen auf einen Bestand von 1.708 Männer und Frauen gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies 42 Erwerbslose mehr.
Die Arbeitgeber im Landkreis Verden haben der Arbeitsagentur im Juli 261 neue Stellen gemeldet, 23 Arbeitsangebote mehr als im Juni. Aktuell sind noch 1.445 Arbeitsstellen im Kreis unbesetzt.