Im März ist die Arbeitslosigkeit an Ems und Vechte abermals leicht gesunken. Insgesamt nahm die Zahl der Arbeitslosen um 220 Personen ab (-2,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote sank auf 3,2 Prozent. „Wir verzeichnen einen erneuten Rückgang der Arbeitslosenzahlen, was die Stabilität unseres regionalen Arbeitsmarktes im Emsland und in der Grafschaft unterstreicht“, erläutert Gabriele Roloff, Geschäftsführerin Operativ der Nordhorner Arbeitsagentur, die neuesten Arbeitsmarktdaten. „Zwar wurden etwas weniger Arbeitsstellen als im Vormonat gemeldet, der Bedarf an Arbeitskräften ist aber weiterhin hoch. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit betrifft aktuell ausschließlich den Bereich der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III / Arbeitslosengeld) und zeigt, dass vom anhaltend hohen Stellenangebot nicht alle Personengruppen gleichermaßen profitieren können. Nach wie vor zögern noch zu viele Betriebe bei der Einstellung Älterer, gesundheitlich eingeschränkter Personen oder Berufsrückkehrerinnen. Für Personen mit geringer Qualifizierung ist eine berufliche Eingliederung ebenfalls nach wie vor schwierig. Interessierten Arbeitgebenden stehen wir mit umfangreichen Beratungs- und Förderleistungen zur Seite und zeigen, wie sich Einstellungsrisiken minimieren lassen“, erklärt die Arbeitsmarktexpertin. „Neben der Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland ist die Weiterbildung und Qualifizierung von Arbeitslosen aber auch Beschäftigten der elementare Schlüssel der Fachkräftesicherung“, so Roloff.
Kurzarbeit
Im März zeigten 32 Betriebe Kurzarbeit für 561 Beschäftigte an. Seit Beginn der Corona-Krise wurden 108.597 Personen in Anzeigen gemeldet. Die Zahl der Anzeigen sagt aber noch nichts über die Inanspruchnahme der Kurzarbeit aus. Diese steht erst nach drei Monaten fest, wenn die Betriebe ihre tatsächliche Kurzarbeit mit der Agentur für Arbeit abgerechnet haben. Im Monat November 2022 haben bisher insgesamt 68 Betriebe für 746 Beschäftigte Kurzarbeit abgerechnet.
Stellenmarkt
Im März zeigten Betriebe und Verwaltungen der Agentur für Arbeit Nordhorn 1.015 offene Stellen an. Das sind 28 oder 2,7 Prozent weniger als im Vormonat. Insgesamt gab es im März 5.479 Stellen (-25,9 Prozent ggü. März 2022), über deren Besetzung noch nicht endgültig entschieden war. Stellenzugänge kamen vor allem aus der Zeitarbeit, dem verarbeitenden Gewerbe und dem wirtschaftlichen Dienstleistungssektor.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III / Arbeitslosengeld I) und in der steuerfinanzierten Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II / Arbeitslosengeld II) verlief im März tendenziell unterschiedlich. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 231 oder 6,9 Prozent auf 3.131 Personen gesunken. Bei den für die steuerfinanzierte Grundsicherung verantwortlichen Jobcentern stieg die Arbeitslosenzahl im März gegenüber dem Vormonat leicht um 11 oder 0,2 Prozent auf 5.449 Personen.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen
Mit 4.493 arbeitslosen Männern waren 106 Personen weniger gemeldet als noch im Februar. Bei den Frauen war eine Abnahme von 114 auf insgesamt 4.087 Personen zu verzeichnen. Der Anteil der Frauen an allen Arbeitslosen betrug 47,6 Prozent, der der Männer lag bei 52,4 Prozent. Von den Arbeitslosen waren 10,3 Prozent Jugendliche. Die Arbeitslosenzahl sank auf 880 Personen (-32). Die Zahl der arbeitslosen Ausländer sank auf 3.428 Personen. Das waren 68 Personen oder 1,9 Prozent weniger als im Vormonat und 1.754 oder 104,8 Prozent mehr als im März 2022. Zu der Gruppe der Ausländer gehören sowohl Menschen, die schon länger im Emsland und in der Grafschaft Bentheim leben, als auch neu hinzugekommene Flüchtlinge[1] und Zugewanderte.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen
Im Emsland waren im Monat März insgesamt 6.077 Personen arbeitslos gemeldet, die Arbeitslosenquote sinkt auf 3,2 Prozent. Verglichen mit dem Vormonat nahm die Zahl der Arbeitslosen um 206 Personen (-3,3 Prozent) ab. Auch in der Grafschaft Bentheim sank die Zahl der Arbeitslosen. Hier gab es mit 2.503 Arbeitslosen 14 Personen (-0,6 Prozent) weniger als im Monat Februar. Hier bleibt die Arbeitslosenquote bei 3,3 Prozent.
Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit)
Ergänzend zur Arbeitslosenstatistik werden auch Daten zur Unterbeschäftigung veröffentlicht. Dazu zählen die gesetzlich definierten Arbeitslosen sowie Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber ohne Beschäftigung sind, z.B. in Maßnahmen beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten und Sonderregelungen für Arbeitslose. Die Unterbeschäftigung umfasste im Agenturbezirk nach vorläufigen Angaben im Februar 12.695 Personen.
[1] Flüchtlinge sind im allgemeinen Sprachgebrauch Menschen, die wegen Verfolgung, Krieg oder Katastrophen aus ihrer Heimat geflohen sind. Im Kontext der Fluchtmigration werden folgende Gruppen unterschieden: Asylbewerber, anerkannte Asylbewerber bzw. Schutzsuchende, Kontingentflüchtlinge und geduldete Ausländer. Anerkannte Schutzberechtigte werden von Jobcentern betreut, Asylbewerber und Geduldete von Arbeitsagenturen.