Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Jahresanfang

8.889 Personen sind im Monat Januar arbeitslos

Arbeitslosenquote steigt auf 3,3%

Arbeitgeber melden 606 neue offene Stellen

31.01.2023 | Presseinfo Nr. 6

Im Januar ist die Arbeitslosigkeit an Ems und Vechte abermals gestiegen. Insgesamt nahm die Zahl der Arbeitslosen um 620 Personen zu (+7,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote stieg ebenfalls auf 3,3 Prozent. „Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen, insbesondere bei den Männern, ist saisonal bedingt und liegt im üblichen Rahmen. Allerdings haben sich im Vergleich zum Vorjahr mehr Menschen arbeitslos gemeldet“, erläutert René Duvinage, Chef der Nordhorner Arbeitsagentur, die neuesten Arbeitsmarktdaten. „In vielen Außenberufen kann derzeit nur eingeschränkt gearbeitet werden. Dies erklärt den höheren Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den Männern. Hinzu kommt, dass zum Jahreswechsel viele befristete Arbeitsverhältnisse enden. Diese beiden Effekte sind für diese Jahreszeit typisch“, erklärt der Arbeitsmarktexperte. „Der regionale Arbeitsmarkt trotzt derzeit den Folgen der Energiekrise, gleichwohl bleibt die Situation angespannt. Mit einem weiteren hohen Anstieg der Arbeitslosigkeit durch Geflüchtete aus der Ukraine rechnen wir aktuell nicht“, so Duvinage.

Kurzarbeit

Im Januar zeigten 17 Betriebe Kurzarbeit für 264 Beschäftigte an. Seit Beginn der Corona-Krise wurden 108.036 Personen in Anzeigen gemeldet. Die Zahl der Anzeigen sagt aber noch nichts über die Inanspruchnahme der Kurzarbeit aus.

Diese steht erst nach drei Monaten fest, wenn die Betriebe ihre tatsächliche Kurzarbeit mit

der Agentur für Arbeit abgerechnet haben.

Im Monat September 2022 haben bisher insgesamt 54 Betriebe für 896 Beschäftigte Kurzarbeit abgerechnet.

Stellenmarkt

Im Januar zeigten Betriebe und Verwaltungen der Agentur für Arbeit Nordhorn 606 offene Stellen an. Das sind 111 oder 15,5 Prozent weniger als im Vormonat. Insgesamt gab es im Januar 5.185 Stellen (-26,5 Prozent ggü. Januar 2022), über deren Besetzung noch nicht endgültig entschieden war. Stellenzugänge kamen vor allem aus der Zeitarbeit, dem verarbeitenden Gewerbe und dem wirtschaftlichen Dienstleistungssektor.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III / Arbeitslosengeld I) und in der steuerfinanzierten Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II / Arbeitslosengeld II) verlief im Januar unterschiedlich. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 417 oder 13,8 Prozent auf 3.437 Personen gestiegen. Bei den für die steuerfinanzierte Grundsicherung verantwortlichen Jobcentern stieg die Arbeitslosenzahl im Januar gegenüber dem Vormonat nicht ganz so stark um 203 oder 3,9 Prozent auf 5.452 Personen.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Mit 4.572 arbeitslosen Männern waren 340 Personen mehr gemeldet als noch im Dezember. Bei den Frauen war eine Zunahme von 281 auf insgesamt 4.317 Personen zu verzeichnen. Der Anteil der Frauen an allen Arbeitslosen betrug 48,6 Prozent, der der Männer lag bei 51,4 Prozent. Von den Arbeitslosen waren 9,9 Prozent Jugendliche. Die Arbeitslosenzahl stieg auf 882 Personen (+70). Die Zahl der arbeitslosen Ausländer stieg auf 3.570 Personen. Das waren 272 Personen oder 8,2 Prozent mehr als im Vormonat und 1.769 oder 98,2 Prozent mehr als im Januar 2022. Zu der Gruppe der Ausländer gehören sowohl Menschen, die schon länger im Emsland und in der Grafschaft Bentheim leben, als auch neu hinzugekommene Flüchtlinge[1] und Zugewanderte.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen

Im Emsland waren im Monat Januar insgesamt 6.334 Personen arbeitslos gemeldet, die Arbeitslosenquote steigt auf 3,3 Prozent. Verglichen mit dem Vormonat nahm die Zahl der Arbeitslosen um 449 Personen (+7,6 Prozent) zu. Auch in der Grafschaft Bentheim stieg die Zahl der Arbeitslosen. Hier gab es mit 2.555 Arbeitslosen 171 Personen (+7,2 Prozent) mehr als im Monat Dezember. Die Arbeitslosenquote steigt auf 3,3 Prozent.

Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit)

Ergänzend zur Arbeitslosenstatistik werden auch Daten zur Unterbeschäftigung veröffentlicht. Dazu zählen die gesetzlich definierten Arbeitslosen sowie Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber ohne Beschäftigung sind, z.B. in Maßnahmen beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten und Sonderregelungen für Arbeitslose. Die Unterbeschäftigung umfasste im Agenturbezirk nach vorläufigen Angaben im Januar 12.545 Personen.

 

 

 

 

[1] Flüchtlinge sind im allgemeinen Sprachgebrauch Menschen, die wegen Verfolgung, Krieg oder Katastrophen aus ihrer Heimat geflohen sind. Im Kontext der Fluchtmigration werden folgende Gruppen unterschieden: Asylbewerber, anerkannte Asylbewerber bzw. Schutzsuchende, Kontingentflüchtlinge und geduldete Ausländer. Anerkannte Schutzberechtigte werden von Jobcentern betreut, Asylbewerber und Geduldete von Arbeitsagenturen.