Im Februar ist die Arbeitslosigkeit an Ems und Vechte nahezu gleichgeblieben. Insgesamt nahm die Zahl der Arbeitslosen um 127 Personen ab (-1,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote bleibt bei 3,5 Prozent.
„Der Arbeitsmarkt im Emsland und in der Grafschaft Bentheim widersteht weiterhin dem wirtschaftlichen Abschwung. Erfreulich ist hier, dass besonders Kundinnen in diesem Monat eine Beschäftigung aufgenommen haben. Der Stellenzugang ist nach wie vor auf einem hohen Niveau. Das unterstreicht, dass aktuell in unserem Agenturbezirk die Auswirkungen des Fachkräftemangels größer sind als die der konjunkturellen Flaute“, erläutert René Duvinage, Chef der Nordhorner Arbeitsagentur, die neuesten Arbeitsmarktdaten. „Hinsichtlich des Ausbildungsmarktes macht die Agentur für Arbeit in Zusammenarbeit mit den Jugendberufsagenturen Emsland und Grafschaft Bentheim viele Angebote, um Jugendliche aber auch Ausbildungsbetriebe bestmöglich zu unterstützen. Dazu startet sie vom 11. bis 17. März 2024 die Woche der Ausbildung, die in diesem Jahr unter dem Motto „Zukunft will gelernt sein“ steht“, ergänzt Duvinage.
Kurzarbeit
Im Februar zeigten 12 Betriebe Kurzarbeit für 682 Beschäftigte an. Die Zahl der Anzeigen sagt aber noch nichts über die Inanspruchnahme der Kurzarbeit aus. Diese steht erst nach drei Monaten fest, wenn die Betriebe ihre tatsächliche Kurzarbeit mit der Agentur für Arbeit abgerechnet haben. Im Monat Oktober 2023 haben bisher insgesamt 79 Betriebe für 2,004 Beschäftigte Kurzarbeit abgerechnet.
Stellenmarkt
Im Februar zeigten Betriebe und Verwaltungen der Agentur für Arbeit Nordhorn 842 offene Stellen an. Das sind +248 oder +41,8 Prozent mehr als im Vormonat. Insgesamt gab es im Februar 4.467 Stellen (-17 Prozent ggü. Februar 2023), über deren Besetzung noch nicht endgültig entschieden war. Stellenzugänge kamen vor allem aus dem Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz, dem verarbeitenden Gewerbe, dem Gesundheitswesen und dem Bereich der technischen und sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III / Arbeitslosengeld) und in der steuerfinanzierten Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II / Bürgergeld) verlief im Februar tendenziell unterschiedlich. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 53 oder 1,3 Prozent auf 4.045 Personen gestiegen. Bei den für die steuerfinanzierte Grundsicherung verantwortlichen Jobcentern sank die Arbeitslosenzahl im Februar gegenüber dem Vormonat um 180 oder 3,2% auf 5.482 Personen.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen
Mit 5.171 arbeitslosen Männern waren 21 Personen weniger gemeldet als noch im Januar. Bei den Frauen war eine Abnahme von 106 auf insgesamt 4.356 Personen zu verzeichnen. Der Anteil der Frauen an allen Arbeitslosen betrug 45,7 Prozent, der der Männer lag bei 54,3 Prozent. Von den Arbeitslosen waren 10,6 Prozent Jugendliche. Die Arbeitslosenzahl stieg auf 1.007 Personen (+18). Die Zahl der arbeitslosen Ausländer sank auf 3.653 Personen. Das waren 117 Personen oder 3,1 Prozent weniger als im Vormonat und 157 oder 4,5 Prozent mehr als im Februar 2023. Zu der Gruppe der Ausländer gehören sowohl Menschen, die schon länger im Emsland und in der Grafschaft Bentheim leben, als auch neu hinzugekommene Flüchtlinge[1] und Zugewanderte.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen
Im Emsland waren im Monat Februar insgesamt 6.843 Personen arbeitslos gemeldet, die Arbeitslosenquote sinkt auf 3,5 Prozent. Verglichen mit dem Vormonat sank die Zahl der Arbeitslosen um 190 Personen (-2,7 Prozent) zu. In der Grafschaft Bentheim stieg die Zahl der Arbeitslosen. Hier gab es mit 2.684 Arbeitslosen 63 Personen (+2,4 Prozent) mehr als im Monat Januar. Hier bleibt die Arbeitslosenquote bei 3,4 Prozent.
Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit)
Ergänzend zur Arbeitslosenstatistik werden auch Daten zur Unterbeschäftigung veröffentlicht. Dazu zählen die gesetzlich definierten Arbeitslosen sowie Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber ohne Beschäftigung sind, z.B. in Maßnahmen beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten und Sonderregelungen für Arbeitslose. Die Unterbeschäftigung umfasste im Agenturbezirk nach vorläufigen Angaben im Januar 13.407 Personen.
[1] Flüchtlinge sind im allgemeinen Sprachgebrauch Menschen, die wegen Verfolgung, Krieg oder Katastrophen aus ihrer Heimat geflohen sind. Im Kontext der Fluchtmigration werden folgende Gruppen unterschieden: Asylbewerber, anerkannte Asylbewerber bzw. Schutzsuchende, Kontingentflüchtlinge und geduldete Ausländer. Anerkannte Schutzberechtigte werden von Jobcentern betreut, Asylbewerber und Geduldete von Arbeitsagenturen.