Im April ist die Arbeitslosigkeit an Ems und Vechte gleichgeblieben. Insgesamt nahm die Zahl der Arbeitslosen um 2 Personen zu. Die Arbeitslosenquote bleibt unverändert bei 3,4 Prozent.
„Insgesamt gesehen verzeichnen wir aktuell nur eine geringe Dynamik auf unserem regionalen Arbeitsmarkt in der Grafschaft und im Emsland. Wir sehen uns zwar nicht mit einem merklichen Anstieg der Arbeitslosigkeit konfrontiert, aber die Dauer der Arbeitslosigkeit hat sich bei der anhaltenden schwierigen wirtschaftlichen Situation zum Teil erhöht“, erläutert René Duvinage, Chef der Nordhorner Arbeitsagentur, die neuesten Arbeitsmarktdaten. „Der erneute Rückgang der gemeldeten Arbeitsstellen zeigt, dass die Unternehmen im Nordhorner Agenturbezirk nach wie vor bei Neueinstellungen eher zurückhaltend sind. Insofern rechnen wir kurzfristig nicht mit einem merklichen Abbau der Arbeitslosigkeit. Eine konkrete Prognose zur Jahresentwicklung der Arbeitslosigkeit bleibt aber schwierig“,ergänzt der Arbeitsmarktexperte.
Kurzarbeit
Im April zeigten 47 Betriebe Kurzarbeit für 493 Beschäftigte an. Die Zahl der Anzeigen sagt aber noch nichts über die Inanspruchnahme der Kurzarbeit aus. Diese steht erst nach drei Monaten fest, wenn die Betriebe ihre tatsächliche Kurzarbeit mit der Agentur für Arbeit abgerechnet haben. Im Monat Dezember 2023 haben bisher insgesamt 55 Betriebe für 1.516 Beschäftigte Kurzarbeit abgerechnet.
Stellenmarkt
Im April zeigten Betriebe und Verwaltungen der Agentur für Arbeit Nordhorn 670 offene Stellen an. Das sind -48 oder -6,7 Prozent weniger als im Vormonat. Insgesamt gab es im April 4.420 Stellen (-20,5 Prozent ggü. April 2023), über deren Besetzung noch nicht endgültig entschieden war. Stellenzugänge kamen vor allem aus dem Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz, dem verarbeitenden Gewerbe und dem Bereich der technischen und sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III / Arbeitslosengeld) und in der steuerfinanzierten Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II / Bürgergeld) verlief im April tendenziell unterschiedlich. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um -56 oder -1,5 Prozent auf 3.704 Personen gesunken. Bei den für die steuerfinanzierte Grundsicherung verantwortlichen Jobcentern stieg die Arbeitslosenzahl im April gegenüber dem Vormonat um +58 oder +1,1% auf 5.495 Personen.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen
Mit 5.034 arbeitslosen Männern waren -8 Personen weniger gemeldet als noch im März. Bei den Frauen war eine Zunahme von +10 auf insgesamt 4.165 Personen zu verzeichnen. Der Anteil der Frauen an allen Arbeitslosen betrug 45,3 Prozent, der der Männer lag bei 54,7 Prozent. Von den Arbeitslosen waren 10,1 Prozent Jugendliche. Die Arbeitslosenzahl sank auf 931 Personen (-69). Die Zahl der arbeitslosen Ausländer sank auf 3.456 Personen. Das waren -42 Personen oder -1,2 Prozent weniger als im Vormonat und -225 oder -6,1 Prozent weniger als im April 2023. Zu der Gruppe der Ausländer gehören sowohl Menschen, die schon länger im Emsland und in der Grafschaft Bentheim leben, als auch neu hinzugekommene Flüchtlinge[1] und Zugewanderte.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen
Im Emsland waren im Monat April insgesamt 6.568 Personen arbeitslos gemeldet, die Arbeitslosenquote bleibt bei 3,4 Prozent. Verglichen mit dem Vormonat sank die Zahl der Arbeitslosen um -23 Personen (-0,3 Prozent) zu. In der Grafschaft Bentheim stieg die Zahl der Arbeitslosen. Hier gab es mit 2.631 Arbeitslosen +25 Personen (+1,0 Prozent) mehr als im Monat März. Hier steigt die Arbeitslosenquote auf 3,4 Prozent.
Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit)
Ergänzend zur Arbeitslosenstatistik werden auch Daten zur Unterbeschäftigung veröffentlicht. Dazu zählen die gesetzlich definierten Arbeitslosen sowie Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber ohne Beschäftigung sind, z.B. in Maßnahmen beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten und Sonderregelungen für Arbeitslose. Die Unterbeschäftigung umfasste im Agenturbezirk nach vorläufigen Angaben im April 12.977 Personen.
[1] Flüchtlinge sind im allgemeinen Sprachgebrauch Menschen, die wegen Verfolgung, Krieg oder Katastrophen aus ihrer Heimat geflohen sind. Im Kontext der Fluchtmigration werden folgende Gruppen unterschieden: Asylbewerber, anerkannte Asylbewerber bzw. Schutzsuchende, Kontingentflüchtlinge und geduldete Ausländer. Anerkannte Schutzberechtigte werden von Jobcentern betreut, Asylbewerber und Geduldete von Arbeitsagenturen.