Im Oktober ist die Arbeitslosigkeit an Ems und Vechte leicht angestiegen. Insgesamt nahm die Zahl der Arbeitslosen um +133 Personen oder +1,5 Prozent zu. Die Arbeitslosenquote steigt auf 3,3 Prozent.
„Der Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Nordhorn reagiert auf die schwierigen Rahmenbedingungen und die verhaltene Stimmung in Bezug auf die kommenden Monate mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit“, berichtet René Duvinage, Chef der Nordhorner Agentur für Arbeit. „Die Flaute in der Wirtschaft hält an und wirkt sich aktuell in Form einer sehr dynamischen Arbeitsmarktentwicklung mit Personalveränderungen aus“, ergänzt der Arbeitsmarktexperte. „Auf der anderen Seite suchen Unternehmen in einigen Wirtschaftsbranchen weiterhin händeringend nach Fachkräften. Hier wird die Arbeitsmarktdrehscheibe zu einem wichtigen Instrument, um einen möglichst nahtlosen Übergang von Beschäftigung in Beschäftigung zu erreichen. Die Agentur für Arbeit unterstützt aktiv personalabbauende und personalaufbauende Unternehmen sowie alle betroffenen Beschäftigten in den Transformationsprozessen – unter anderem mit Beratung, Qualifizierungsmaßnahmen und Vermittlung. Die Arbeitsmarktdrehscheibe hilft Unternehmen, die Fachkräfte mit Erfahrungswissen suchen, sowie Beschäftigten, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind “, erklärt Duvinage abschließend.
Kurzarbeit
Im Oktober zeigten 32 Betriebe Kurzarbeit für 684 Beschäftigte an. Die Zahl der Anzeigen sagt aber noch nichts über die Inanspruchnahme der Kurzarbeit aus.
Diese steht erst nach drei Monaten fest, wenn die Betriebe ihre tatsächliche Kurzarbeit mit
der Agentur für Arbeit abgerechnet haben. Im Monat Juni 2024 haben bisher insgesamt 91 Betriebe für 3.266 Beschäftigte Kurzarbeit abgerechnet.
Stellenmarkt
Im Oktober zeigten Betriebe und Verwaltungen der Agentur für Arbeit Nordhorn 583 offene Stellen an. Das sind -48 oder -7,6 Prozent weniger als im Vormonat. Insgesamt gab es im August 4.407 Stellen (-18,1 Prozent ggü. Oktober 2023), über deren Besetzung noch nicht endgültig entschieden war. Stellenzugänge kamen vor allem aus dem verarbeitenden Gewerbe, dem Bereich der technischen und sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, dem Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz und den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III / Arbeitslosengeld) und in der steuerfinanzierten Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II / Bürgergeld) verlief im Oktober tendenziell gleich.
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um +38 oder +1,0 Prozent auf 3.696 Personen gestiegen. Bei den für die steuerfinanzierte Grundsicherung verantwortlichen Jobcentern stieg die Arbeitslosenzahl im Oktober gegenüber dem Vormonat um +95 oder +1,8% auf 5.472 Personen.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen
Mit 4.943 arbeitslosen Männern waren +114 Personen mehr gemeldet als noch im September. Bei den Frauen war eine Zunahme von +19 auf insgesamt 4.225 Personen zu verzeichnen. Der Anteil der Frauen an allen Arbeitslosen betrug 46,1 Prozent, der der Männer lag bei 53,9 Prozent. Von den Arbeitslosen waren 10,8 Prozent Jugendliche. Die Arbeitslosenzahl sank auf 990 Personen (-41).
Die Zahl der arbeitslosen Ausländer stieg auf 3.435 Personen. Das waren +130 Personen mehr als im Vormonat und +15 oder +0,4 Prozent mehr als im Oktober 2023. Zu der Gruppe der Ausländer gehören sowohl Menschen, die schon länger im Emsland und in der Grafschaft Bentheim leben, als auch neu hinzugekommene Flüchtlinge[1] und Zugewanderte.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen
Im Emsland waren im Monat Oktober insgesamt 6.488 Personen arbeitslos gemeldet, die Arbeitslosenquote bleibt bei 3,3 Prozent. Verglichen mit dem Vormonat sank die Zahl der Arbeitslosen um -9 Personen (-0,1 Prozent). In der Grafschaft Bentheim stieg die Zahl der Arbeitslosen. Hier gab es mit 2.680 Arbeitslosen +142 Personen (+5,6 Prozent) mehr als im Monat September. Hier steigt die Arbeitslosenquote auf 3,4 Prozent.
Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit)
Ergänzend zur Arbeitslosenstatistik werden auch Daten zur Unterbeschäftigung veröffentlicht. Dazu zählen die gesetzlich definierten Arbeitslosen sowie Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber ohne Beschäftigung sind, z.B. in Maßnahmen beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten und Sonderregelungen für Arbeitslose. Die Unterbeschäftigung
umfasste im Agenturbezirk nach vorläufigen Angaben im Oktober 12.872 Personen.
[1]Flüchtlinge sind im allgemeinen Sprachgebrauch Menschen, die wegen Verfolgung, Krieg oder Katastrophen aus ihrer Heimat geflohen sind. Im Kontext der Fluchtmigration werden folgende Gruppen unterschieden: Asylbewerber, anerkannte Asylbewerber bzw. Schutzsuchende, Kontingentflüchtlinge und geduldete Ausländer. Anerkannte Schutzberechtigte werden von Jobcentern betreut, Asylbewerber und Geduldete von Arbeitsagenturen.