„Ding, bitte den Tisch wechseln“. Speeddatings sind schon lange keine Besonderheit mehr und für den ein oder die andere führen sie bis zum Traualtar. Doch wenn die Agentur für Arbeit ein Speeddating durchführt, dann ist das etwas Besonderes.
„Etwas Besonderes sind auch unsere Kunden“ weiß Benjamin Seehaus, Teamleiter im Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Nürnberg, „im Rahmen der internationalen Woche der Menschen mit Behinderungen wollen wir Arbeitgeber und Menschen mit Behinderungen zusammenbringen.“ Am 1. Dezember werden 7 Arbeitgeber und etwa 24 Arbeitssuchende im Pop-Up-Store sich beim Speeddating in drei Runden kennenlernen.
Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels müssten Unternehmen ihren Blick erweitern. Rund 1.900 Menschen mit Behinderung sind derzeit im Agenturbezirk arbeitslos gemeldet. „Noch zu oft sind Menschen mit Behinderungen dem Vorurteil ausgesetzt, sie wären nicht leistungsfähig und würden nicht ins Unternehmen passen,“ erzählt Benjamin Seehaus. Das zeigt sich auch in der Statistik, während die Arbeitslosenquote im Bezirk bei 4,6% liegt, liegt sie bei Menschen mit Behinderung bei mehr als 10%. Doch, dass Menschen mit Behinderung sehr gut in den ersten Arbeitsmarkt passen, das soll das Speeddating zeigen und Türen öffnen.
Mal andere Wege zu gehen, das war dem Teamleiter wichtig. Der persönliche Kontakt soll helfen, Vorurteile ab- und Brücken aufzubauen. Also warum nicht einfach mal in Form eines Speeddatings, bei dem die Teilnehmenden in kurzen Intervallen ganz ungezwungen zusammenkommen, sich kurz vorstellen und austauschen können und so erste Kontakte knüpfen.
Benjamin Seehaus wünscht sich vor allem eines: „Hier sollen Menschen aufeinandertreffen und im besten Falle natürlich auch Einstellungen erfolgen.“