Die Zahl der Ausbildungsstellen, die im vergangenen Jahr in Deutschland nicht besetzt werden konnten, lag auf einem auf Rekordhoch. Im Agenturbezirk Nürnberg konnten 2023 nur rund 82% der gemeldeten Berufsausbildungsstellen besetzt werden.
Die Ergebnisse des IAB-Betriebspanels 2023 benennen in fast jedem zweiten Fall einen Mangel an geeigneten Bewerbungen als Grund für nicht besetzte Ausbildungsplätze. Weniger attraktive Arbeitsbedingungen und das mitunter schlechte Image mancher Ausbildungsberufe spielen aus betrieblicher Sicht zusätzlich eine wichtige Rolle bei der Erklärung von Besetzungsproblemen.
Zitat:„Eine vollständige Bilanz für das Ausbildungsjahr 2024 können wir im Agenturbezirk Nürnberg zwar erst nach Ende des Berichtsjahrs am 30.09.2024 ziehen,“ so Torsten Brandes Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nürnberg, „zum aktuellen Zeitpunkt haben wir jedoch rund 5% mehr Bewerberinnen und Bewerber und 8% weniger Ausbildungsstellen im Bestand als im Vorjahr. Rechnerisch kommen damit auf 100 betriebliche Berufsausbildungsstellen 82 Bewerberinnen und Bewerber. Die Anzahl der im Juli noch unbesetzten Ausbildungsstellen liegt erfreulicherweise unter dem Vorjahreswert. Wir hoffen, dass diese positive Entwicklung anhält. Dass sich in Nürnberg 6 von den TOP-10 Berufswünschen der Bewerber mit den TOP-10 der gemeldeten Ausbildungsstellen überschneiden, werte ich auch als ein gutes Zeichen!“
Angesichts der demographischen Entwicklung der nächsten Jahre betont Brandes den Anspruch der Agentur für Arbeit „Niemand darf verloren gehen – unabhängig von seinen oder ihren Startbedingungen“. Unkonventionelle Wege sollen das Erreichen dieses Zieles unterstützen, unter dem #AusbildungKlarmachen zum Beispiel die Berufsberatung an Orten, an denen sich viele Jugendliche aufhalten.
Am 19.08.24 & 20.08.24 (13 -17 Uhr) ist die Berufsberatung im Nürnberger Westbad, berät und versucht bei jungen Menschen auch mit Hilfe von VR-Brillen Vorurteile zu Ausbildungsberufen abzubauen. An die Arbeitgeber appelliert Brandes auch schwächeren Jugendlichen eine Chance zu geben und nicht auf den idealen Bewerber zu warten – ein Luxus, den sich die meisten Arbeitgeber angesichts der Demographie nur noch selten leisten können.