Aktuelle Situation auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt im Juli 2022 in Oberhausen und Mülheim an der Ruhr
Der Arbeitsmarkt in Oberhausen
Arbeitslosenzahl: 12.067
Veränderung zum Vormonat: +371 / +3,2 %
Veränderung zum Vorjahresmonat: +259 / +2,2%
Arbeitslosenquote (gegenüber Vormonat): 11,0 % (+0,3 %-Punkte)
„Auch im Juli ist die Arbeitslosigkeit in Oberhausen gestiegen. Zum einen haben sich weitere geflüchtete Menschen aus der Ukraine beim Jobcenter Oberhausen gemeldet, so dass die Zahl der arbeitslosen Ausländer abermals gestiegen ist. Des Weiteren enden im Juni und Juli die zwei- und dreijährigen Ausbildungsverhältnisse. Einige junge Menschen meldeten sich danach erst einmal arbeitslos – dies ist aber kein Grund zur Sorge. Fachkräfte werden nach wie vor dringend gesucht, insbesondere in den Bereichen Verarbeitendes Gewerbe, Handwerk, Handel sowie im Gesundheits- und Sozialwesen“, berichtet Gabriele Sowa, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Oberhausen.
Arbeitslosigkeit
Im aktuellen Berichtsmonat stieg die Arbeitslosigkeit in Oberhausen um 371 Personen auf 12.067. Im Jahresvergleich gab es einen Anstieg um 259 Arbeitslose (+2,2 %). Die Arbeitslosenquote ist auf 11,0 % gestiegen.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit) waren im Juli 2.290 Personen arbeitslos gemeldet, 88 Personen mehr als im Juni. Im Vergleich zu Juli des letzten Jahres gab es einen Rückgang um 185 Personen (-7,5 %).
Entwicklung in der Grundsicherung (SGB II)
Im Jobcenter Oberhausen wurden im Berichtsmonat 9.777 Arbeitslose gezählt, 283 mehr als im Vormonat und 444 mehr als im Juli 2021 (+4,8 %).
Jugendarbeitslosigkeit
935 junge Arbeitslose unter 25 Jahren im Juli bedeuten einen Anstieg von 13 Personen gegenüber Juni und einen Rückgang von 21 Personen gegenüber dem Vorjahr. Damit lag die Jugendarbeitslosenquote bei 9,1 % (+0,1 %-Punkte zum Vormonat).
Von den Jugendlichen befanden sich 283 Personen in der Betreuung des Rechtskreises SGB III (Arbeitslosenversicherung), 34 mehr als im Juni und 32 weniger als im Vorjahresmonat. Beim Jobcenter Oberhausen waren 652 arbeitslose Jugendliche registriert, 21 weniger als im Vormonat und 11 mehr als im Juli 2021.
Langzeitarbeitslosigkeit
Mit aktuell 5.566 Personen hat die Zahl derjenigen, die bereits ein Jahr oder länger bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter arbeitslos gemeldet sind, gegenüber Juni um 123 Personen zugenommen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gibt es einen Rückgang von 814 Frauen und Männern.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung[1] umfasste im Juli 15.433 Personen. Das waren 195 mehr als im Juni und 117 weniger als im Juli des letzten Jahres. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt aktuell 13,7 %. Im Rechtskreis des SGB III befanden sich in der Unterbeschäftigung 2.713 Personen, 90 mehr als im Juni und 248 Personen weniger als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigung im Rechtskreis des SGB II hat gegenüber Juni um 105 Personen zugenommen und liegt aktuell bei 12.720 Personen.
Arbeitskräftenachfrage
Die Vermittler/innen des gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Oberhausen und des Jobcenter Oberhausen haben im Berichtsmonat insgesamt 261 neue Stellen von den Unternehmen akquiriert, 81 weniger als im Juni und 170 weniger als im Vorjahresmonat. Zum Stichtag standen 1.944 freie Stellen zur Verfügung, 58 weniger als im Vormonat und 97 mehr als im Juli 2021.
Im Juli wurden die meisten freien Stellen aus dem Bereich Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung gemeldet, gefolgt von Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit sowie kaufmännischen Dienstleistungen, Handel, Vertrieb und Tourismus.
Der Ausbildungsmarkt in Oberhausen
Unversorgte Bewerber/innen: 505 (-74 oder -12,8 % zum Vorjahr)
Unbesetzte Ausbildungsstellen: 492 (+120 oder +32,3 % zum Vorjahr)
Unbesetzte Berufsausbildungsstellen je Bewerber/in: 0,97
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2021 meldeten sich 1.452 Bewerber/innen für Berufsausbildungsstellen, 156 oder 9,7 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Im gleichen Zeitraum wurden insgesamt 1.272 freie Ausbildungsstellen gemeldet. Das waren 175 mehr als im Vorjahreszeitraum (+16,0 %).
Aktuell gelten noch 505 Bewerber/innen als unversorgt und damit 74 weniger (-12,8 %) als im Juli 2021. Dem stehen 492 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber, 120 mehr (+32,3 %) als im Vorjahresmonat.
Unbesetzte Ausbildungsstellen gibt es noch in fast allen Bereichen. Zu den Top 10 gehören:
Verkäufer/in (59)
Kaufmann/-frau im Einzelhandel (50)
Fachverkäufer/in - Lebensmittelhandwerk - Bäckerei (34)
Kaufmann/-frau - Büromanagement (20)
Elektroniker/in - Energie-/Gebäudetechnik (20)
Medizinische/r Fachangestellte/r (19)
Anlagenmechaniker/in - Sanitär-/Heizungs- und Klimatechnik (15)
Handelsfachwirt/in (Ausbildung) (13)
Industriekaufmann/-frau (13)
Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (10)
„Es ist noch nicht zu spät, in eine Ausbildung zu starten – ganz im Gegenteil: Die Chancen waren noch nie so gut wie jetzt! Interessierten stehen alle Möglichkeiten offen – wir helfen gerne, die passende Ausbildung zu finden, und bieten auch während der Ausbildung Unterstützung an“, wendet sich Gabriele Sowa, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Oberhausen, an die jungen Menschen. „In den kommenden Wochen finden weitere Ausbildungsmessen und Last-Minute-Aktionen statt, um Unternehmen, die händeringend nach Nachwuchs suchen, und Ausbildungsinteressierte zusammenzubringen. Informationen gibt es direkt bei der Berufsberatung oder auf unserer Homepage. Für diejenigen, die aktuell noch nicht genau wissen, wohin die Reise gehen soll, bieten wir Berufsorientierung und Beratung an. Kurzfristige Termine können mit der Berufsberatung vereinbart werden.“
Kontakt zur Berufsberatung:
Telefonnummer: 0208 8506 112 (montags bis donnerstags von 9 - 16 Uhr und freitags von 9 - 14 Uhr) | Mail an: oberhausen.berufsberatung@arbeitsagentur.de
Kontakt zum Arbeitgeber-Service:
Telefonnummer: 0800 4 5555 20 (montags bis freitags von 08 - 18 Uhr) | Mail an: oberhausen.arbeitgeber@arbeitsagentur.de
Informationen zum Angebot der Berufsberatung gibt es online: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/oberhausen/berufsberatung
Der Arbeitsmarkt in Mülheim
Arbeitslosenzahl: 7.232
Veränderung zum Vormonat: +151 / +2,1 %
Veränderung zum Vorjahresmonat: -259 / -3,5 %
Arbeitslosenquote (gegenüber Vormonat): 8,4 % (+0,2 %-Punkte)
„In der Ruhrstadt ist die Arbeitslosigkeit im aktuellen Monat erneut gestiegen. Zum einen haben sich weitere geflüchtete Menschen aus der Ukraine beim Jobcenter Mülheim gemeldet. Zudem enden im Sommer die zwei- und dreijährigen Ausbildungsverhältnisse in den Betrieben. Viele junge Menschen melden sich dann zunächst arbeitslos. Dies ist aber kein Grund zur Sorge. Fachkräfte werden nach wie vor dringend gesucht, insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen, im Handel, in Verwaltungs- und Büroberufen, im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Handwerk“, erläutert Gabriele Sowa, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Oberhausen/Mülheim an der Ruhr.
Arbeitslosigkeit
Im Juli stieg die Arbeitslosigkeit in Mülheim um 151 Personen. Somit waren insgesamt 7.232 Mülheimer/innen arbeitslos gemeldet. Im Jahresvergleich gab es einen Rückgang der Arbeitslosigkeit um 259 Personen (-3,5 %). Die Arbeitslosenquote ist um 0,2 %-Punkte auf 8,4 % gestiegen.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
Die Agentur für Arbeit betreute im Bereich der Arbeitslosenversicherung im Juli 1.706 Arbeitslose, 78 Personen mehr als im letzten Monat und 240 weniger als im Juli 2021 (-12,3 %).
Entwicklung in der Grundsicherung (SGB II)
Das Jobcenter Mülheim an der Ruhr zählte in der Grundsicherung 5.526 Arbeitslose, 73 Personen mehr als im letzten Monat und 19 weniger als im Juli 2021 (-0,3 %).
Jugendarbeitslosigkeit
Insgesamt gab es in der Ruhrstadt 280 junge Arbeitslose unter 25 Jahren, 36 mehr als im Juni und 25 weniger als im Juli 2021. Die Jugendarbeitslosenquote beträgt aktuell 3,8 % (+0,5 %-Punkte zum Vormonat). Von den Jugendlichen befanden sich 151 Personen in der Betreuung des Rechtskreises SGB III (Arbeitslosenversicherung), 26 mehr als im Juni und 35 weniger als im Juli 2021. Bei dem Mülheimer Jobcenter waren 129 arbeitslose Jugendliche registriert, 10 mehr als im Juni und ebenfalls 10 mehr als im Vorjahresmonat.
Langzeitarbeitslosigkeit
Mit aktuell 3.874 Personen hat die Zahl derjenigen, die bereits ein Jahr oder länger bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter arbeitslos gemeldet sind, gegenüber Juni um 3 Personen zugenommen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es einen Rückgang von 403 Frauen und Männern.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung umfasste im Juli für Mülheim 9.661 Personen. Das waren 102 mehr als im Juni und 365 mehr als im Juli 2021. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt 11,0 %. Im Rechtskreis des SGB III betrug die Unterbeschäftigung 2.001 Personen (52 mehr als im Vormonat und 302 weniger als im Juni 2021). Bei dem Mülheimer Jobcenter lag die Unterbeschäftigung bei 7.660 Personen, 50 mehr als im Juni und 667 mehr als im Vorjahresmonat.
Arbeitskräftenachfrage
Die Vermittler/innen des Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Mülheim konnten insgesamt 251 neue Stellen akquirieren, 12 weniger als im Vormonat und 194 Stellen weniger als im Vorjahresmonat. Im Bestand befanden sich zum Stichtag 1.298 Arbeitsstellen, 27 weniger als im Juni und 3 mehr als im Juli 2021.
Im Juli wurden die meisten freien Stellen aus dem Bereich Rohstoffgewinnung, Produktion, Fertigung gemeldet, gefolgt von dem Gesundheits- und Sozialwesen (inkl. Lehre und Erziehung) und von den Bereichen Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung.
Der Ausbildungsmarkt in Mülheim
Unversorgte Bewerber/innen: 208 (-56 oder -21,2 % zum Vorjahr)
Unbesetzte Ausbildungsstellen: 539 (+82 oder +17,9 % zum Vorjahr)
Unbesetzte Berufsausbildungsstellen je Bewerber/in: 2,59
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2021 meldeten sich 776 Bewerber/innen für Berufsausbildungsstellen bei der Berufsberatung, das waren 93 weniger als im Vorjahreszeitraum (-10,7 %).
Im gleichen Zeitraum wurden dem Arbeitgeber-Service insgesamt 1.065 freie Ausbildungsstellen gemeldet. Das entspricht einem Rückgang von 3 Stellen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (-0,3 %).
Aktuell gelten noch 208 Bewerber/innen als unversorgt, 56 weniger als im Juli 2021 (-21,2 %). Diesen stehen noch 539 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber, 82 mehr als im Vorjahresmonat (+17,9 %).
Unbesetzte Ausbildungsstellen gibt es noch in fast allen Bereichen. Zu den Top 10 gehören:
Verkäufer/in (51)
Kaufmann/-frau im Einzelhandel (49)
Kaufmann/-frau – Büromanagement (40)
Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (29)
Elektroniker/in - Energie-/Gebäudetechnik (28)
Medizinische/r Fachangestellte/r (23)
Industriemechaniker/in (19)
Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandelsmanagement – Großhandel (13)
Anlagenmechaniker/in - Sanitär-/Heizungs- und Klimatechnik (12)
Handelsfachwirt/in (Ausbildung) (12)
„In Mülheim fehlen immer noch hunderte junge Menschen, um die offenen Ausbildungsstellen besetzen zu können. So gut wie aktuell waren die Chancen für Ausbildungssuchende noch nie! Jugendliche, die auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle sind oder vielleicht noch gar nicht wissen, wohin die Reise gehen kann, sind herzlich eingeladen, sich bei uns zu melden! Unsere Berufsberatung hilft mit Tipps und Infos gerne weiter. Die Beraterinnen und Berater kennen die Berufsbilder sowie die freien Ausbildungsstellen. Und es ist noch lange nicht zu spät – der Ausbildungsstart am 1. August oder 1. September ist nicht in Stein gemeißelt – selbst danach ist noch alles möglich!“, weiß Gabriele Sowa, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Oberhausen/Mülheim an der Ruhr, und fügt hinzu: „In den kommenden Wochen finden weitere Ausbildungsmessen und Last-Minute-Aktionen statt. Informationen gibt es direkt bei der Berufsberatung oder auf unserer Homepage.“
Kontakt zur Berufsberatung:
Telefonnummer: 0208 8506 112 (montags bis donnerstags von 9 - 16 Uhr und freitags von 9 - 14 Uhr) | Mail an: muelheim-ruhr.berufsberatung@arbeitsagentur.de
Kontakt zum Arbeitgeber-Service:
Telefonnummer: 0800 4 5555 20 (montags bis freitags von 08 - 18 Uhr) | Mail an: muelheim-ruhr.arbeitgeber@arbeitsagentur.de
Informationen zum Angebot der Berufsberatung gibt es online: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/oberhausen/berufsberatung
[1] Die Unterbeschäftigung beschreibt das Volumen der Arbeitslosigkeit einschließlich der Personen, die zum Beispiel wegen der Teilnahme an Qualifizierungs-, Trainings- oder Beschäftigungsmaßnahmen, wegen Krankheit oder vorruhestandsähnlicher Regelungen nicht als arbeitslos gezählt werden.