Arbeits- und Ausbildungsmarkt in Oberhausen und Mülheim im Juli

Saisonale Entwicklung im Juli: Arbeitslosigkeit in Oberhausen und Mülheim an der Ruhr steigt

31.07.2024 | Presseinfo Nr. 22

Saisonale Entwicklung im Juli: Arbeitslosigkeit in Oberhausen und Mülheim an der Ruhr steigt

Der Arbeitsmarkt in Oberhausen

  • Arbeitslosenzahl: 12.300
  • Veränderung zum Vormonat: +515 / +4,4 %
  • Veränderung zum Vorjahresmonat: +655 / +5,6%
  • Arbeitslosenquote (gegenüber Vormonat): 11,1 % (+0,5 %-Punkte)

„Im Juli verzeichnen wir einen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Oberhausen um mehr als 500 Personen. Die Arbeitslosenquote ist demnach auf über 11 Prozent gestiegen“, resümiert Jürgen Koch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Oberhausen, und fügt hinzu: „Damit stehen wir nicht alleine. In Nordrhein-Westfalen sind die Arbeitslosenzahlen insgesamt gestiegen. Der Monat Juli bringt in der Regel einen Anstieg der Arbeitslosigkeit mit sich, da zum Halbjahresende befristete Arbeitsverträge sowie Ausbildungsverträge der jungen Menschen im Juni enden. Erfreulich ist das Plus bei den neu gemeldeten Arbeitsstellen. Hier haben uns die Unternehmen mehr als 500 freie Angebote zur Verfügung gestellt – eine Verdopplung im Vergleich zum Juni. Die Unternehmen sind also - trotz der Sommerferien – auf der Suche nach qualifiziertem Personal.“

Arbeitslosigkeit

Im aktuellen Berichtsmonat stieg die Arbeitslosigkeit in Oberhausen um 515 Personen auf 12.300. Im Jahresvergleich gab es einen Anstieg um 655 Arbeitslose (+5,6 %). Die Arbeitslosenquote ist auf 11,1 Prozent gestiegen.

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit) waren 2.519 Personen arbeitslos gemeldet, 95 Personen mehr als im Juni. Im Vergleich zu Juli des letzten Jahres gab es einen Anstieg um 189 Personen (+8,1 %).

Entwicklung in der Grundsicherung (SGB II)

Im Jobcenter Oberhausen wurden im Berichtsmonat 9.781 Arbeitslose gezählt, 420 mehr als im Vormonat und 466 mehr als im Juli 2023 (+5,0 %).

Jugendarbeitslosigkeit

949 junge Arbeitslose unter 25 Jahren bedeuten einen Anstieg um 77 Personen zu Juni und um 99 Personen gegenüber Juli des letzten Jahres. Damit lag die Jugendarbeitslosenquote bei 8,9 % (+0,7 %-Punkte). Von den Jugendlichen befanden sich 330 Personen in der Betreuung des Rechtskreises SGB III (Arbeitslosenversicherung), 61 mehr als im Juni und 18 mehr als im Vorjahresmonat. Beim Jobcenter Oberhausen waren 619 arbeitslose Jugendliche registriert, 16 mehr als im Vormonat und 81 mehr als im Juli 2023.

Langzeitarbeitslosigkeit

Mit aktuell 5.771 Personen hat die Zahl derjenigen, die bereits ein Jahr oder länger bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter arbeitslos gemeldet sind, gegenüber Juni um 120 Personen zugenommen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gibt es einen Anstieg von 76 Frauen und Männern.

Arbeitslose Ausländer

Im Berichtsmonat waren 4.945 Ausländerinnen und Ausländer arbeitslos gemeldet, 349 mehr als im Juni und 266 mehr als im Juli des letzten Jahres.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung[1] umfasste im Juli 15.735 Personen. Das waren 17 mehr als im Juni und 251 mehr als im Juli des letzten Jahres. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt aktuell 13,7 %. Im Rechtskreis des SGB III befanden sich in der Unterbeschäftigung 3.011 Personen, 119 mehr als im Juni und 253 Personen mehr als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigung im Rechtskreis des SGB II hat gegenüber Juni um 103 Personen abgenommen und liegt aktuell bei 12.723 Personen.

Arbeitskräftenachfrage

Die Vermittler/innen des gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Oberhausen und des Jobcenters Oberhausen haben im Berichtsmonat insgesamt 503 neue Stellen von den Unternehmen akquiriert, 254 mehr als im Juni und 237 mehr als im Vorjahresmonat. Zum Stichtag standen 1.862 freie Stellen zur Verfügung, 43 mehr als im letzten Monat und 280 mehr als im Juli 2023. Im aktuellen Berichtsmonat wurden die meisten freien Stellen aus dem Bereich Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung gemeldet, gefolgt von Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung sowie Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit.

 

Der Ausbildungsmarkt in Oberhausen

  • Unversorgte Bewerberinnen und Bewerber: 484 (-5 oder -1,0 % zum Vorjahr)
  • Unbesetzte Ausbildungsstellen: 366 (-120 oder -24,7 % zum Vorjahr)
  • Unbesetzte Berufsausbildungsstellen je Bewerberin bzw. Bewerber: 0,76 

 

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2023 meldeten sich 1.268 Bewerberinnen und Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 155 oder 10,9 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Im gleichen Zeitraum wurden insgesamt 1.021 freie Ausbildungsstellen gemeldet. Das waren 193 weniger als im Vorjahreszeitraum (-15,9 %). 

Aktuell gelten noch 484 Bewerberinnen und Bewerber als unversorgt und damit 5 Personen weniger (-1,0 %) als im Juli 2023. Dem stehen 366 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber, 120 weniger (-24,7 %) als im Vorjahresmonat. 

 

Unbesetzte Ausbildungsstellen gibt es noch in vielen Bereichen - Top 10 (Anzahl in Klammern): 


Verkäufer/in (45)
Kaufmann/-frau im Einzelhandel (40)
Fachverkäufer/in - Lebensmittelhandwerk – Bäckerei (31)
Handelsfachwirt/in - Ausbildung (15)
Medizinische/r Fachangestellte/r (15) 
Elektroniker/in- Energie-/Gebäudetechnik (14) 
Anlagenmechaniker/in - Sanitär-/Heizung- und Klimatechnik (13) 
Kaufmann/-frau – Groß- und Außenhandelsmanagement – Großhandel (12)
Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (12)
Kaufmann/-frau – Büromanagement (9)

Der Arbeitsmarkt in Mülheim an der Ruhr

  • Arbeitslosenzahl: 7.109 
  • Veränderung zum Vormonat: +101/ +1,4 %
  • Veränderung zum Vorjahresmonat: -44 / -0,6 %
  • Arbeitslosenquote (gegenüber Vormonat): 8,0 % (+0,2 %-Punkte)

 

„Im Juli verzeichnen wir in der Ruhrstadt einen saisonüblichen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosenquote ist dadurch auf 8,0 Prozent gestiegen“, resümiert Jürgen Koch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Mülheim an der Ruhr, und fügt hinzu: „Der Anstieg in Mülheim ist im Vergleich zu anderen Städten im westlichen Ruhrgebiet sehr moderat ausgefallen. Das Plus liegt zum einen an den befristeten Arbeitsverträgen, die zum Halbjahresende auslaufen, sowie an den Ausbildungsverträgen der jungen Menschen, die ebenfalls oftmals im Juni enden. Positiv sehe ich den Anstieg der neu gemeldeten Arbeitsstellen. Die Unternehmen haben uns mit 252 Angeboten rund 20 Prozent mehr Stellen gemeldet als im Juni. Und dies trotz der Sommerferien! Die Betriebe sind also weiterhin auf der Suche nach qualifiziertem Personal – so sehe ich also auch gute Einstiegschancen für die jungen Menschen, die ihre Ausbildung absolviert haben und nun auf der Suche nach einem Arbeitgeber sind.“

Arbeitslosigkeit 

Im Juli stieg die Arbeitslosigkeit in Mülheim um 101 Personen. Somit waren insgesamt 7.109 Mülheimerinnen und Mülheimer arbeitslos gemeldet. Im Jahresvergleich gab es einen Rückgang der Arbeitslosigkeit um 44 Personen (-0,6 %). Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 8,0 Prozent.

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)

Die Agentur für Arbeit betreute im Bereich der Arbeitslosenversicherung 1.887 Arbeitslose, 81 Personen mehr als im Juni und ebenfalls 81 Menschen mehr als im Juli 2023 (+4,5 %). 

Entwicklung in der Grundsicherung (SGB II)

Das Jobcenter Mülheim an der Ruhr zählte in der Grundsicherung 5.222 Arbeitslose, 20 mehr als im Juni und 125 Personen weniger als im Juli 2023. 

Jugendarbeitslosigkeit

Insgesamt gab es in der Ruhrstadt 391 junge Arbeitslose unter 25 Jahren, 53 mehr als im Juni und 41 mehr als im Juli 2023. Die Jugendarbeitslosenquote liegt damit bei 5,0 % (+0,7 %-Punkte zum Vormonat). Von den Jugendlichen befanden sich 205 Personen in der Betreuung des Rechtskreises SGB III (Arbeitslosenversicherung), 41 mehr als im Juni und 16 mehr als im Juli 2023. Bei dem Mülheimer Jobcenter waren 186 arbeitslose Jugendliche registriert, 12 Personen mehr als im Vormonat und 25 mehr als im Vorjahresmonat.

Langzeitarbeitslosigkeit

Mit aktuell 3.791 Personen hat die Zahl derjenigen, die bereits ein Jahr oder länger bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter arbeitslos gemeldet sind, gegenüber Juni um 37 Personen abgenommen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es einen Rückgang von 12 Frauen und Männern.

Arbeitslose Ausländer

Im Berichtsmonat waren 3.488 Ausländerinnen und Ausländer arbeitslos gemeldet, 45 mehr als im Juni und 26 mehr als im Juli des letzten Jahres.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung umfasste im Berichtsmonat 9.667 Personen. Das waren 60 weniger als im Vormonat und 326 weniger als im Juli 2023. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt 10,6%. Im Rechtskreis des SGB III betrug die Unterbeschäftigung 2.174 Personen (50 mehr als im Vormonat und 75 mehr als im Juli 2023). Bei dem Mülheimer Jobcenter lag die Unterbeschäftigung bei 7.493 Personen, 110 weniger als im Juni und 401 weniger als im Vorjahresmonat. 

Arbeitskräftenachfrage

Die Vermittler/innen des Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Mülheim konnten insgesamt 252 neue Stellen akquirieren, 42 mehr als im Vormonat und 14 Stellen weniger als im Vorjahresmonat. Im Bestand befanden sich zum Stichtag 1.240 Arbeitsstellen, 12 weniger als im Juni und 64 mehr als im Juli 2023. Im aktuellen Berichtsmonat wurden die meisten freien Stellen aus dem Bereich Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung gemeldet, gefolgt von Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung.

Der Ausbildungsmarkt in Mülheim an der Ruhr 

  • Unversorgte Bewerberinnen und Bewerber: 233 (-48 oder -17,1 % zum Vorjahr)
  • Unbesetzte Ausbildungsstellen: 413 (-136 oder -24,8 % zum Vorjahr)
  • Unbesetzte Berufsausbildungsstellen je Bewerberin bzw. Bewerber: 1,77

 

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2023 meldeten sich 840 Bewerberinnen und Bewerber für Berufsausbildungsstellen bei der Berufsberatung, das waren 101 weniger als im Vorjahreszeitraum (-10,7 %). Im gleichen Zeitraum wurden dem Arbeitgeber-Service insgesamt 1.003 freie Ausbildungsstellen gemeldet. Das entspricht einem Rückgang von 165 Stellen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (-14,1 %).

Aktuell gelten noch 233 Bewerberinnen und Bewerber als unversorgt, 48 weniger als im Juli 2023 (-17,1 %). Diesen stehen noch 413 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber, 136 weniger als im Vorjahresmonat (-24,8 %).

 

Unbesetzte Ausbildungsstellen gibt es noch in vielen Bereichen - Top 10 (Anzahl in Klammern):


Kaufmann/-frau im Einzelhandel (45)
Verkäufer/in (31)
Kaufmann/-frau – Büromanagement (29) 
Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (23)
Handelsfachwirt/in – Ausbildung (19)
Medizinische/r Fachangestellte/r (17) 
Anlagenmechaniker/in – Sanitär-/ Heizung- und Klimatechnik (15)
Bankkaufmann/-frau (15) 
Fleischer/in (14)
Fachverkäufer/in - Lebensmittelhandwerk – Fleischerei (13)


 


[1] Die Unterbeschäftigung beschreibt das Volumen der Arbeitslosigkeit einschließlich der Personen, die zum Beispiel wegen der Teilnahme an Qualifizierungs-, Trainings- oder Beschäftigungsmaßnahmen, wegen Krankheit oder vorruhestandsähnlicher Regelungen nicht als arbeitslos gezählt werden.